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Hitachi Vantara: ein neuer Player entsteht auf dem Markt für Datenintelligenz

Letzte Woche wurde die Data Intelligence-Szene aufgemischt: Hitachi gab die Fusion seiner Sparten Hitachi Data Systems, Hitachi Insight Group und Pentaho bekannt. Das neue Unternehmen heißt Hitachi Vantara und plant, sich rasch ein großes Stück am rasant wachsenden Markt für Datenlösungen zu sichern. Für Unternehmen könnte die Fusion neue Möglichkeiten bieten, weil sich dadurch die IT- und Big Data-Expertise von Hitachi mit einem Jahrhundert operativer Technologiekompetenz verbinden. Glaubt man den Ankündigungen von Hitachi Vantara, entstehen daraus hoch innovative Lösungen, mit denen Unternehmen das Potenzial ihrer Daten noch mehr ausschöpfen können, um die Herausforderungen der digitalen Transformation zu bewältigen.

Der neue Konzern vereint Pentaho, Hitachi Data Systems und Hitachi Insight Group. Ziel von Hitachi Vantara ist es, Organisationen dabei zu unterstützen, Wachstum in einer unruhigen und hochdynamischen Zeit zu generieren und für zukünftige Herausforderungen gerüstet zu sein. Was bedeutet das konkret für den Anwender?

Ich glaube, dass er von dem neuen Unternehmen und seinen Lösungen stark profitieren wird. Ich erwarte, dass Hitachi Vantara seine Investitionen in Entwicklung und Forschung weiter verstärken wird, um die Lösungen aus dem Hitachi-Segment mit der Pentaho-Plattform zu integrieren. Beide Produkte verfügen über große Stärken in ihrem jeweiligen Bereich, wobei Pentaho von 15 Jahren Entwicklung durch eine globale Community profitiert. Was einst als Mix verschiedener Open Source-Projekte begann, gehört heute zu einer der mächtigsten Plattform für die Integration von Big Data-Quellen mit bestehenden Unternehmensinformationen. Vor allem die Datenintegrationskomponenten finden sich heute in vielen großen Organisationen und Behörden, darunter das CERN, die deutsche Bundespolizei oder Bosch.

Ein weiterer Vorteil entsteht aus der Einbettung in den Produkt- und Entwicklungszusammenhang von Hitachi, das zu einem der mächtigsten Technologieführer der IT-Branche zählt. Es ist deshalb damit zu rechnen, dass Hitachi Vantara ein Innovationstreiber für die Bereiche Big Data, IoT und Machine Learning wird, vor allem in den stark wachsenden Bereichen Datenintegration sowie Big Data und Predictive Analytics. Anwender dürften sich bald über kurze Entwicklungszyklen und leistungsstarke Releases freuen.

Unternehmen, die jetzt schon auf die Produkte von Hitachi und Pentaho setzen, werden in hohem Maße von dem Zusammenschluss profitieren, weil Hitachi Vantara den Pentaho-Lösungsstack massiv ausbauen wird. Pentaho hat bereits vor 15 Jahren auf eine simple Annahme gesetzt, nämlich dass Daten über die Zukunft eines Unternehmens entscheiden. Was in den Nuller Jahren noch als Nischenthema betrachtet wurde, ist heute ernsthaftes Business geworden: Organisationen, die es nicht schaffen, ihre Daten nutzbar zu machen, das heißt, sie auszuwerten und in Beziehung zueinander zu setzen, werden von der rasanten Entwicklung hinweggefegt werden. Pentahos Strategie, voll auf die Integration der vielen Datenquellen im Unternehmen zu setzen, hat sich als richtig erwiesen und Hitachi hat das erkannt. Ich prognostiziere daher, dass Hitachi Vantara seinen Kunden genau die Lösungen bieten kann, die sie brauchen, um einen datengetriebenen Geschäftsansatz zu realisieren und damit zukunftsfähig zu bleiben.

Big Data, das Internet of Things und Machine Learning sind dabei, die Datenwelt zu verändern – weg von Datensilos hin zu verknüpften, offenen und fließenden Informationen. Die Grenzen zwischen Infrastruktur, Operational Technology und IT verschwimmen zunehmend. Um aber die Transformation zum datengetriebenen Unternehmen zu schaffen, ohne das laufende Geschäft empfindlich zu stören, braucht es Technologien, die mit den bestehenden Daten und Infrastrukturen arbeiten können, gleichzeitig aber in der Lage sind, die neuen Datentypen und Technologien zu nutzen. Denn erst diese machen eine Organisation zu einem digitalen Unternehmen.

Hitachi Vantara hat zwei Produkte in seinem Portfolio, Pentaho Data Integration und Pentaho Analytics, mit denen Kunden den gesamten Wert ihrer Daten erfassen und nutzen können. Mit dem Pentaho-Stack können Daten integriert und effizient verarbeitet werden. Dadurch schließt sich die Lücke zwischen dem Bereich der Erzeugung riesiger Mengen an Informationen durch Sensoren und Geräte und ihrer Verwendung für Entscheidungsprozesse. Erst die Werkzeuge von Pentaho ermöglichen die Verbindung von unstrukturierten Daten mit den im Unternehmen bereits vorhandenen traditionellen Informationen, um kontextbezogene und intelligente Vorhersagen zu treffen, die für die digitale Transformation entscheidend sind.

Pentaho wurde vor zwei Jahren von Hitachi gekauft und seitdem erfolgreich in das Unternehmen eingegliedert. Damals wie heute waren Anwender besorgt über die Fortführung der Pentaho-Lösungen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen machte aber deutlich, dass beide Seiten eine Vision teilen: die Entwicklung datengetriebener Lösungen. Die Integration von Pentaho, HDS und Hitachi Insight Group zu einem neuen Player für Datenintelligenz ist deshalb die logische Konsequenz aus dieser Entwicklung. Hitachi Vantara vereint ein Jahrhundert operativer Technologiekompetenz mit ausgereiften Technologien für Datenintegration, Big Data und Predictive Analytics. Ich wage zu behaupten, dass diese Kombination einmalig ist und dem Unternehmen ermöglichen könnte, einer stark wachsenden Kundenschicht genau die Lösungen anzubieten, die den Bedürfnissen von Organisationen in einer zunehmend vernetzten Welt gerecht werden. Die kommenden Monate werden sich zeigen, ob Hitachi Vantara seinem Anspruch, Antworten auf die Herausforderungen der digitalen Transformation zu bieten, gerecht wird.

Fünf Gründe, warum IoT von Open Source profitiert

Das Internet of Things (IoT) marschiert auf der Siegerstraße. Gartner rechnet für 2017 mit 8,4 Milliarden vernetzten Geräten, 2020 sollen es bereits 20,4 Milliarden sein. IoT Use Cases wie Predictive Maintenance, Connected Vehicles oder Smart Cities stehen auf der Liste vieler IoT-Projekte. Open Source-Lösungen marschieren mit und ermöglichen diesen Siegeszug.

Im IoT-Report von Vision Mobile gaben über 90 % aller Entwickler von IoT-Lösungen an, Open Source-Software einzusetzen. Warum das so ist? Offene Technologien erfüllen schlichtweg die Anforderungen moderner IoT-Plattformen in Bezug auf Schnittstellen, Sicherheit und Transparenz, Entwicklerfreundlichkeit, Skalierung und natürlich auch in Hinblick auf die Anschaffungs- und operativen Kosten.

Open Source ist für alle IoT-Bereiche verfügbar

Mit Open Source Lösungen kann das gesamte Spektrum abgedeckt werden: es gibt offene Lösungen nicht nur für Betriebssysteme (z.B. Raspian, UbuntuCore 16, Android Things oder Zephyr), sondern auch für Entwickler-Frameworks und -Bibliotheken (Apache Camel, ActiveMQ und Drools) und Hardware (z.B. Arduino, Rasperry Pi). Diese Lösungen stehen einsatzbereit zur Verfügung und werden bereits zigfach weltweit eingesetzt, wie z.B. die IoT-Suite von Bosch oder die Praxisbeispiele von Data Art beweisen.

Open Source fördert Innovationen

Im IoT-Bereich können Open Source-Lösungen ihre Vorteile optimal zur Geltung bringen, denn ihre Flexibilität hilft den Anbietern, die in hoher Geschwindigkeit Innovationen hervorbringen und dafür erprobte und schnell verfügbare Software-Komponenten benötigen. Diese Geschwindigkeit ist im IoT-Umfeld von hoher Bedeutung, da hier Änderungen schneller als in jedem anderen IT-Bereich Normalität sind. Unvorstellbar, dass bei solcher Dynamik Systeme nur von einem Hersteller entwickelt und betreut werden. Nur der Open Source-Ansatz kann mit seinen Entwickler-Communities bei den dramatisch schnellen Entwicklungen Schritt halten.

Open Source unterstützt den Informationsaustausch zwischen Systemen

 Der Einsatz von Open Source spart Zeit und Geld. Beispiel: Schnittstellen, die die Integration verschiedenster Systeme einfach ermöglichen. Die offenen Quellcodes erlauben zudem rasche Anpassungen an individuelle Anforderungen oder an veränderte Marktbedingungen, wenn etwa neue Funktionen hinzugefügt werden sollen. IoT-Systeme sind von hoher Komplexität und Heterogenität geprägt. Sensoren und Devices tauschen Informationen miteinander in den unterschiedlichsten Formaten. Interoperabilität ist deshalb ein Muss für IoT-Systeme – und kein Problem von offenen Technologien, die von Grund auf auf offenen Schnittstellen aufbauen. Gleichzeitig bietet diese Offenheit aber auch maximale Transparenz, was wiederum das Vertrauen der Anwender erhöht.

Open Source ist sicher

Deshalb decken Open Source-IoT-Lösungen auch Sicherheitsaspekte genügend ab. Die Quellcodes liegen offen und stehen jedem zur Verfügung. Damit werden sie automatisch von sehr vielen Augen geprüft. So werden Fehler oder Sicherheitslücken in der Regel schnell entdeckt und können rasch behoben werden. Und nicht zuletzt sprechen die Kostenvorteile für sich – aufgrund der Datenvolumina sind proprietäre Lösungen für viele Unternehmen budgetär überhaupt nicht denkbar

Open Source hilft Zeit zu sparen

Die Anbieter von IoT-Plattformen sparen durch den Einsatz etablierter Open Source-Lösungen nicht nur am meistens knapp bemessenen Entwicklungsbudget, sondern vor allem an wertvoller Zeit. Diese können sie an anderer Stelle, etwa für die optimale Ausrichtung des Angebots auf die Anwenderanforderungen und -wünsche, besser einsetzen. Die Communities rund um IoT-orientierte Open Source-Technologien spielen eine tragende Rolle bei der Weiterentwicklung und der Verbreitung von IoT-Plattformen, wovon der Anwender am Ende profitiert.

Unternehmen, die IoT-Angebote realisieren wollen, sollten sich vor den Möglichkeiten, die Open Source-Lösungen wie Cloudera oder Pentaho bieten, nicht verschließen. Sie sollten vielmehr die Vorteile im Vergleich zu anderen Ansätzen abwägen. Ich bin sicher, dann kommen sie sehr schnell zum Schluss, dass offene Technologien der richtige Weg zu integrierten IT-Lösungen sind. Das ist der Grund, warum in immer mehr IoT-Plattformen und Geräten Open Source-Software zum Einsatz kommt.

Das Internet der Dinge fördert das Zusammenwachsen von klassischer IT und dem Bereich Operational Technology (OT)

McKinsey erwartet, dass die intelligente Vernetzung von Geräten und Maschinen über das Internet einen weltweiten wirtschaftlichen Mehrwert von bis zu 11 Billionen Dollar im Jahr 2025 schaffen kann. Dies entspräche dann rund 11 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Dabei wird das Internet der Dinge (IoT) aber nicht nur klassische Produktions- und Industriebetriebe vor neue Herausforderungen stellen, sondern auch ganz andere Bereiche, wie etwa Städte, die an der Vernetzung arbeiten, den Gesundheitssektor, den Handel und den Bereich Fahrzeuge und Navigation sowie alle Unternehmen, die im Thema „Smart Home“ aktiv sind.

Den Grenzbalken aufmachen
Mit diesen Veränderungen geht einher, dass die bislang klare Trennlinie zwischen IT und OT zunehmend verwischt und beide Bereiche nahtlos ineinandergreifen müssen. Die IT befasst sich klassischerweise mit dem gesamten Spektrum an Technologien zur Datenverarbeitung, wie Software, Hardware, Kommunikationstechnologien und damit verbundene Services. Die OT dagegen ist Hardware und Software, die eine Änderung durch die direkte Überwachung und/oder Kontrolle von physikalischen Geräten, Prozessen und Ereignissen im Unternehmen erkennen und verursachen. In vielen Unternehmen ist der Grenzzaun zwischen beiden Bereichen noch sehr hoch. Denn klassische OT-Teams haben in der Vergangenheit mit geschlossenen Systemen gearbeitet. IT-Teams wiederum haben in der Regel wenig Erfahrung mit industriellen Systemen. Beide Bereiche arbeiten noch eher nebeneinander als miteinander. Ein Beispiel: Produktionsdaten werden in vielen Unternehmen nicht in die Unternehmenssysteme integriert. Genau diese Integration aber ist notwendig, sollen mit den neuen technischen Möglichkeiten nicht nur Risiken einhergehen, sondern vor allem auch Chancen, etwa neue Geschäftspotenziale oder effizientere (Fertigungs-)Prozesse, genutzt werden. Unternehmen, deren Produktionsdaten etwa mit modernen Big Data-Systemen verarbeitet und analysiert werden, können auf Basis dieser Daten gezielt Produktivitätsverbesserungen durchführen.

Gegenseitige Abhängigkeit
Tatsache ist, die Internet-Konnektivität von Geräten – ob in der Industrie oder im Smart Home – nimmt kontinuierlich zu; die ursprünglich geschlossenen Systeme werden zu offenen Systemen. IoT wird zum Alltag und damit auch die Überschneidung von IT und OT. Während OT-Teams sich die in der IT bereits bewährten Lösungen zunutze machen können, wird der Blick der IT zunehmend auch auf die große Menge an IoT-Geräten fallen, die untereinander kommunizieren und Daten austauschen, ohne, dass Menschen involviert wären.

Gefahren und Chancen
In der öffentlichen Diskussion dominieren derzeit häufig eher die Risiken, die das IoT birgt. Berichte von gehackten Autos zeigen auf, womit die Verantwortlichen umzugehen lernen müssen. Die Gefahren, die von gehackten Maschinen ausgehen, sind vielfältig und ernst zu nehmen: von Datenlecks und Produktionsausfällen angefangen bis zu fremd-kontrollierten oder -beeinflussten Systemen. In der Lebensmittelproduktion etwa kann die Fehlfunktion einer Maschine fatale Folgen haben. Andererseits bringt die Technologie auch neue Geschäftschancen und viele Möglichkeiten der Serviceverbesserung und Kostenreduktion. Nur einige Beispiele: Wenn Software-Updates im Auto automatisch eingespielt werden können, spart sich der Besitzer den Besuch in der Werkstatt. Geld- und sonstige Automaten, die ihren Füllstand übermitteln, können rechtzeitig aufgefüllt und somit verhindert werden, dass Kunden vor leeren Automaten stehen. Produktionsmaschinen, die notwendige Wartungsmaßnahmen rechtzeitig aufzeigen, verhindern Ausfälle. Dies gilt auch für vernetzte Boiler bzw. andere Geräte der Hausinfrastruktur. Und auch die Fernüberwachung von Patienten gehört zu den positiven Beispielen.

Daten in Echtzeit analysieren
Vor allem die Daten, die die vernetzten Geräte und Maschinen erzeugen und übermitteln, sind wertvoll für die Unternehmen. Moderne Big Data-Lösungen sind in der Lage, die Daten unterschiedlichster Quellen in Echtzeit zu analysieren. Damit können einerseits Probleme schneller erkannt und somit auch vermieden oder gelöst werden. Andererseits können Langzeittrends identifiziert und Produkte auch entsprechend angepasst werden. Geschwindigkeit und Flexibilität sind also zentrale Faktoren für den Erfolg im IoT-Zeitalter. Dabei lohnt sich auch ein Blick auf Open Source Strategien und Lösungen. Deren Skalierbarkeit, niedrige Kosten und offenen Standards sind bewährte Vorteile, die sich beim Zusammenrücken und Integrieren von IT und OT gut nutzen lassen. Das ist auch der Grund dafür, warum offene Lösungen die Basis für die meisten Innovationstechnologien geworden sind.

Neue digitale Geschäftsmodelle: warum das Gartner-Modell der „bimodalen IT“ falsch ist

Der Digitalisierung kann sich kein Unternehmen auf Dauer entziehen. Es geht nicht nur darum, die bestehenden Geschäftsprozesse zu digitalisieren, sondern vielmehr darum, durchgängige digitale Geschäftsmodelle zu entwerfen und umzusetzen. Von der IT wird erwartet, dass sie innovativ, schnell und flexibel die dafür notwendigen Projekte realisiert. Gleichzeitig müssen aber die bestehenden IT-Strukturen und -Abläufe in bewährter Manier aufrechterhalten werden. Es entstehen also zwei völlig unterschiedliche IT-Welten. Gartner hat dafür den Begriff bimodale IT geprägt. Dabei sorgt die eine IT-Welt, die klassische IT, für Servicekontinuität, Effizienz und Kostenoptimierung. Die andere, genannt agile IT, ist für Innovation, Flexibilität und schnelles Time-to-Market zuständig.

Auch wenn das Modell der bimodalen IT seit seiner Entstehung sehr populär geworden ist, greift es zu kurz. Denn die zwei IT-Welten sollen nicht unabhängig nebeneinander und auch nicht gegeneinander arbeiten, sondern miteinander und mit einem gemeinsamen Ziel: das Unternehmen in der digitalisierten Geschäftswelt zum Erfolg führen.

Klar ist, dass die Umwälzungen, die mit der Digitalisierung der Geschäftswelt einhergehen, auch um die IT-Abteilung keinen Bogen machen. Allerdings gibt es kein Standardrezept für die notwendigen Veränderungen. Jedes Unternehmen wird den für sich besten Weg und die sinnvollste Veränderungsgeschwindigkeit wählen. Dabei auch Strategien zu berücksichtigen, die als Bindeglieder zwischen den verschiedenen IT-Welten fungieren können, ist vorteilhafter, als starr dem Konzept der Bimodalität zu folgen.

OpenStack-Präsident: die IT wird noch diverser
Auf den Punkt gebracht hat es Jonathan Bryce, Präsident der OpenStack Foundation: „IT-Umgebungen werden diverser, nicht einheitlicher. Strategien wie OpenStack ermöglichen, die Vorteile aus der Diversität zu ziehen.“ Und genau darum geht es: Nicht um die sture Durchsetzung und Einzementierung des einen oder anderen Organisationsmodells, sondern darum, die richtigen Strategien und Mittel dafür einzusetzen, dass auch die IT erfolgreich im digitalen Zeitalter ankommt. Dabei einen Blick auf das auch von OpenStack verfolgte Open Source-Denkmodell zu werfen und zu überlegen, ob es nicht als Brückenmodell zwischen den beiden IT-Welten fungieren kann, ist mit Sicherheit kein Fehler.

Open Source schlägt Brücke zwischen IT-Welten
Denn im klassischen Teil der IT sind Open Source-Lösungen längst in die IT-Landschaft der meisten Unternehmen nahtlos integrierte Bestandteile. Ihre Vorteile, die Flexibilität und Skalierbarkeit, die niedrigeren Kosten, die offenen Standards und damit die Herstellerunabhängigkeit sowie die hohe Qualität der Lösungen, tragen zur Zielerreichung maßgeblich bei. Genau diese Vorteile könnte sich auch der agile Teil der IT zunutze machen. Open Source-Lösungen sind auch in einem schnellen, innovativen Umfeld performant. Die Open Source-Welt bietet viele Technologieteile bzw. -module, die flexibel kombinierbar sind und so ideal unter sich rasch verändernden Voraussetzungen eingesetzt werden können. Die Open Source Community ist selbst höchst innovativ und entwickelt in schnellem Takt neue Lösungen. Open Source ist also das ideale Brückenglied zwischen den beiden IT-Modi.

Erinnern wir uns: Open Source war auch einmal ein revolutionärer Ansatz. Das ist längst passé, auch wenn auch heute kaum ein Unternehmen rein auf Open Source-Lösungen setzt. Die meisten Organisationen haben die alte und neue Welt verknüpft – und damit auch ohne Gartner-Konzept erkannt, worauf es ankommt. Die IT in zwei Bereiche trennen zu wollen, mutet vor diesem Hintergrund schon fast seltsam an. Bei der Bewältigung der digitalen Transformation werden diejenigen IT-Verantwortlichen die besten Aussichten auf Erfolg haben, denen es gelingt, die für ihr Unternehmen passenden Modelle und Module aus allen Welten zu kombinieren. Open Source-Lösungen sind jedenfalls ein erfolgversprechender Hebel für diese Kombination.