Alle Beiträge von Stefan Mennecke

Müssen Unternehmen ihre Investitionsstrategie für Technologie überdenken?

Die Umsätze mit Software- und IT-Services steigen stetig an. So prognostiziert Gartner auch für das Jahr 2018 wieder ein Wachstum: Es werden IT-Ausgaben im Wert von 3,7 Billionen US-Dollar erwartet – eine Steigerung von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Denn um in dem Umfeld der digitalen Transformation erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen smarter, stärker und schneller werden als zuvor. Dies können sie durch Veränderungen auf drei Ebenen erreichen: Organisation und Talent, Business und Kunden sowie Prozesse und Technologie.

Diejenigen, die beim Wandel federführend sind, werden deutliche Vorteile gegenüber ihren Wettbewerbern haben; Ein Leistungsvorsprung, der weiter wachsen wird, da neue Technologien und digitale Kanäle weitere Erkenntnisse liefern, in die Daten von innerhalb und außerhalb des Unternehmens einfließen.

Organisation und Talent

Das Unternehmensumfeld erfordert immer mehr die intensive Kommunikation und Zusammenarbeit mit Mitarbeitern, die zunehmend mobil oder verteilt sind. Daher setzen Unternehmen  vermehrt Geräte zur Nutzung durch Mitarbeiter ein. Dies zeigt auch eine Soti-Studie [1], in der 200 Mitarbeiter in deutschen Unternehmen befragt wurden. So stimmen 75 Prozent dieser Mitarbeiter zu, dass das Unternehmen, in dem sie arbeiten, in mobile Technologien investiert hat um ihre Arbeitserfahrung zu verbessern.

Mobilität und Flexibilität verändern, wie Unternehmen und Industrie die kollektiven Erkenntnisse ihrer Belegschaft nutzen. Sie nutzen mobile Technologien, um die Effizienz von Geschäftsprozessen zu steigern, Entscheidungen besser zu treffen und genaue Informationen in Echtzeit zu erhalten. Immerhin sind sich 82 Prozent der Führungskräfte einig, dass das Unternehmen, in dem sie arbeiten, in mobile Technologie investiert, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Allerdings stimmen dem nur 40 Prozent der Einsteiger zu, so dass die Anlagestrategie nicht von oben nach unten durchdringt. Wenn ein Unternehmen lediglich in Basistechnologie investiert, aber das gut, kann dies die Motivation und Produktivität der Mitarbeiter ebenso steigern wie potenzielle Kunden ansprechen.

Mitarbeiter erwarten eine einfache, schnelle und effiziente Handhabung, wenn sie ein Gerät verwenden – egal ob vor Ort oder per Fernzugriff. Für die meisten Unternehmen ist die Belegschaft die größte Investition. Von der Motivation und Entwicklung von Talenten bis hin zur Förderung einer engagierten Belegschaft wirkt sich die Effektivität des Mitarbeitermanagements direkt auf Geschäftsergebnisse und Wettbewerbsfähigkeit aus.

Business und Kunden

In jeder Branche ist Technologie eine Schlüsselkomponente, um Marktanforderungen und Kundenerwartungen zu verstehen und zu erfüllen. Tatsächlich stimmen 75 Prozent der Mitarbeiter zu, dass das Unternehmen, in dem sie arbeiten, in Geräte und Apps investiert hat, um Kunden besser zu verstehen.

Es gibt eine neue Dynamik, bei der Kunden von Service-Providern erwarten, dass sie ein tiefgreifendes Verständnis ihrer Bedürfnisse und ihres zukünftigen Bedarfs haben. Dadurch erlangt die Qualität der Kundenerfahrung eine große Bedeutung: Kunden verlangen eine vernetzte und optimierte Erfahrung. Unternehmen benötigen heute mehr denn je eine digitale Intelligenz, um ihre Kunden zu verstehen und flexibel auf veränderte Anforderungen und Marktdynamiken reagieren zu können.

Technologieinvestitionen sind aufgrund ihrer zentralen Rolle in der heutigen Geschäftswelt – unabhängig von der Größe eines Unternehmens – von entscheidender Bedeutung. Untersuchungen zeigen dabei, dass kleinere Unternehmen möglicherweise unterlegen sind. Nur 71 Prozent der Angestellten in kleineren Unternehmen (50-249 Mitarbeiter) glauben, dass ihr Unternehmen in Technologie investiert, um die Kunden besser zu verstehen; bei größeren deutschen Unternehmen (500-999 Mitarbeiter) sind es 83 Prozent.

Für die Unternehmensleitung ist es wichtig zu erkennen, wie Investitionen in Mobilität dazu beitragen können, Kundenbedürfnisse vorauszusehen und eigene Geschäftsprozesse so anzupassen, dass sie für den Kunden hilfreich sind und letztlich die Effizienz des Unternehmens erhöhen.

Prozesse und Technologie

Die Rolle der IT hat sich von dem historisch bedingten Anbieter von Technologie dahingehend entwickelt, dass anspruchsvolle Prozesse entwickelt und digitale Veränderungen in Organisationen weltweit vorangetrieben werden. Vor diesem Hintergrund glauben wohl auch 68 Prozent der in Deutschland befragten Mitarbeiter, dass ihr Unternehmen in mobile Geräte investiert, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Der Markt hat sich gewandelt; Unternehmen nutzen Mobilität nun als Game-Changer. Mit ihr senken sie die Gesamtkosten für IT-Investitionen, indem sie die Kosten für Geräte senken, den Geschäftsbetrieb effizienter gestalten und die Produktivität der Mitarbeiter steigern –Schlüsselfaktoren für wachsende Umsätze und steigende Rentabilität. Eine mobile Strategie hat also viele klassische Vorteile, dazu kommen noch gesteigerte Reaktionsfähigkeit des Unternehmens und auch ein höheres Engagement der Mitarbeiter, die mobile Technologie gern annehmen.

Heute durchdringt die digitale Transformation jeden Aspekt einer Organisation. Als Ergebnis davon sind die Anforderungen an die Technologie in den verschiedenen Abteilungen enorm gestiegen. Es ist jetzt wichtig für Führungskräfte, diese effektiv zu managen.

Das macht eine umfassende Strategie notwendig, um die Belegschaft zu stärken. Sie müssen mit den entsprechenden Geräten ausgestattet werden, um aus der Ferne arbeiten zu können. Gleichzeitig kann dies die Art und Weise, wie bestimmte Abteilungen kommunizieren und operieren, völlig verändern. Denn dies ermöglicht es Unternehmen, ihr Geschäft umzugestalten. Damit eröffnen sich endlose Möglichkeiten und das wesentliche Geschäftswachstum kann erreicht werden.

Angesichts der Tatsache, dass Unternehmen den Weg für mehr mobiles Arbeiten freimachen und den Prozess so effektiv wie möglich gestalten müssen, ist klar, dass Unternehmen, die sich dagegen entscheiden, Mobilität als  Teil ihrer Strategie zu akzeptieren, hinterherhinken werden.

[1] Die von Arlington Research durchgeführte Studie „Den Mobilitäts-Tsunami beherrschen oder mit der nächsten Technologiewelle kämpfen“‘ basiert auf Interviews mit 1.300 Personen in Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern. Alle befragten Personen nutzen ein Smart Device zu Arbeitszwecken und haben dieses im Monat vor der Befragung wenigstens ein Mal bei der Arbeit außerhalb ihrer Firma verwendet. In dieser Form repräsentiert die Stichprobe Ansichten mobiler Mitarbeiter auf der ganzen Welt. Befragt wurden jeweils 200 Unternehmensangehörige in Australien, Brasilien, Kanada, Deutschland, Großbritannien und den USA sowie 100 Beschäftigte in Schweden.

2017 ist das Jahr des „Internet of Some Things“

Das Internet of Things (IoT) setzt seinen kometenhaften Aufstieg fort. Ein unendliches Angebot ist in die Netzwerke überall auf der Welt eingeflossen und bringt es inzwischen auf 23 Billionen Geräte. Von Connected Cars über Thermostate bis zu Rasenmähern – vorhandene Endgeräte, die nun über das Internet verbunden sind, geben uns Informationen oder verhalten sich automatisch, und dies auf Basis unserer Nutzungs- oder Verhaltensweisen. IoT-Konzepte erhalten immer mehr Einzug in Business- und Consumer-Anwendungen, mit dem Ziel, Aufgaben einfacher und schneller zu erledigen und mögliche Bedürfnisse vorherzusagen.

IoT wird tiefgreifende Auswirkungen auf unser Leben haben, es wird Bestandteil unseres Alltags werden und die Art und Weise ändern, wie geschäftliche Prozesse ablaufen und wie wir mit Geräten aber auch untereinander agieren.

Hochentwickelte Cyberangriffe setzen Unternehmen Risiken aus

Dennoch läuft nicht alles problemlos. Hochentwickelte Cyberangriffe wie Petya und WannaCry bereiteten Banken und Organisationen weltweit Probleme. Mit der zunehmenden Anzahl an IoT-Geräten wachsen die Bedenken sowohl auf Kunden- als auch Unternehmensseite, dass solche Angriffe weiterhin ansteigen werden. Derzeit gibt es keine staatlichen Regularien für solche Geräte. Es gibt keine Standards und die Technologie entwickelt sie zu schnell. Zudem werden IoT-Geräte und smarte „Dinge“ in unterschiedlichen rechtlichen Einflussbereichen weltweit hergestellt, die zu schnell auf die Märkte geworfen werden, als dass staatliche Regularien greifen.

Aus den Cyberangriffen muss die Lehre gezogen werden, dass trotzdem die Entwicklung und Einführung von IoT-Geräten revolutionär sind, diese fachgerecht gesichert und reguliert werden müssen. Es scheint, dass das „Internet of Things“ – bevor es sich langsam zum „Internet of Everything“ entwickelt – erst einmal einen Schritt zurückmachen und herausfinden muss, wie es sich selbst künftig schützt. Über die letzten fünf Jahre hat sich die Anzahl global vernetzter Geräte mehr als verdoppelt – von 8.7 auf 23 Billionen – und bringt dabei ständig neue Schwachstellen mit sich.

Die relevanten Daten identifizieren und diese effizient nutzen

Cybersicherheit stand für viele Jahre an der Spitze der Tech-Themen. Mit der nahezu unkontrollierbaren Anzahl von zunehmend vernetzten Geräten wird diese neue Cyberbedrohung weiter wachsen. Aus SOTIs Sicht sollten Unternehmen daher Bilanz ziehen und es zum „Internet of Some Things“ zu machen.

Es besteht kein Zweifel daran, dass IoT großen Einfluss auf unser Leben haben wird. Viele Unternehmen, nahmen das Internet of Things bereitwillig an und integrierten eine auf sie zugeschnittene Strategie. Für diese erhielten sie die Belohnung in Form eines neuen Levels an Mobilität und Effizienz, was das Geschäftswachstum enorm ankurbelt. IoT, richtig eingesetzt, bietet unerschlossenes Potential. Vernetzte Endpunkte innerhalb eines Unternehmensökosystems fungieren als Portal, mit der Fähigkeit, stetig wertvolle Daten zu sammeln. Lediglich die Informationen zu haben, bringt allerdings nicht viel. Gefragt ist die Fähigkeit, diese Informationen zielgerichtet auszuwerten und dann auf geeignete Weise einzusetzen, um Prozesse im Unternehmen und das eigene Geschäft zu optimieren. Je mehr vernetze Geräte auftauchen, desto mehr Informationen werden verfügbar – und desto größer die Herausforderungen an Sicherheit und Verarbeitung dieser Daten.

Vor diesem Hintergrund sollten Unternehmen sich fragen: Sind diese Daten überhaupt nützlich? Wie helfen sie uns dabei, besser zu werden, das Unternehmen vom Wettbewerb abzuheben, das Kundenerlebnis zu verbessern oder ein Brancheninnovator zu werden? Wenn einmal die relevanten Daten identifiziert wurden, ist es geschäftskritisch diese auf effektive Weise zu analysieren und einzusetzen, um zu einem positiven Wandel beizutragen.

Vom Internet of Things zum Internet of Some Things

Es stiftet Verwirrung zu versuchen, alle Geräte zu vernetzen und die daraus resultierenden Daten zu verwenden. Es sind einfach zu viele Informationen, als dass Unternehmen all diese effektiv einsetzen könnten. Unternehmen sollten daher zunächst inventarisieren und die „Dinge“ identifizieren, mit deren Informationen der größte Wert erzielt werden kann, damit ihre unternehmensspezifische IoT-Strategie entwickelt werden kann.

Bei IoT geht es darum, zu identifizieren, was am wichtigsten für das Unternehmen ist und das „Warum“ zu verstehen. Warum wird eine IoT-Strategie eingeführt und was soll das Ergebnis sein? Wenn die Beweggründe klar sind, kann man festlegen, welche „Dinge“ man dafür braucht. Für die meisten Unternehmen kommen neue Gerätetypen, Endpunkte und „Dinge“ zum Einsatz, um Geschäftsprozesse zu optimieren und Kosten zu senken. Nur das Unternehmen selbst kennt die eigenen Besonderheiten und die der Branche, ebenso wie die speziellen Anforderungen, die IoT erfüllen kann, aber der Schlüssel liegt darin, diesen Bedarf zuerst genau zu bestimmen.

Während Unternehmen denken, der Schlüssel liege darin, groß und differenziert zu denken, ist es mindestens genauso wichtig, dass sie nicht einfach herumprobieren, alles zu vernetzen und zu schauen, was passiert. Unternehmen sollten sich auf das weitere Wachstum des IoT einstellen, aber der Ansatz muss richtig sein. Es könnte kontraproduktiv sein, zu viel auf einmal erreichen zu wollen. Vermutlich liegt der wahre Wert des IoT darin, kleine Dinge gut zu machen und dann darauf aufzubauen. 2017 sollte nicht einfach ein weiteres Jahr des IoT sein, sondern das Jahr des „Internet of Some Things“.