Alle Beiträge von Michael Finkler

Industrie 4.0 zum Anfassen

Seit der Firmengründung 2010 verzeichnet die Firma aus dem hessischen Limburg an der Lahn ein kontinuierliches Wachstum und mittlerweile sind die EMS-Experten auch im Joint Development Manufacturing (JDM) tätig. In dieser Funktion bauen sie für ihre Kunden aus Industrie, Automobilbranche sowie Medizin- und Sicherheitstechnik maßgeschneiderte Prototypen und übernehmen später auf Wunsch die Serienproduktion.

Das Unternehmen engagiert sich außerdem im Verein Smart Electronic Factory e.V. (SEF). Dort entstehende Konzepte und Szenarien werden im eigenen Unternehmen umgesetzt – unter anderem durch die Kombination intelligenter Technologien mit Lean-Management-Prozessen. Die ERP-Komplettlösung Proalpha kann hierbei als Schaltzentrale der intelligenten Fabrik fungieren.

Einheitliche Plattform für alle Prozesse

„Die Vorgänger-ERP-Lösung hielt den gestiegenen Anforderungen nicht stand und stieß immer mehr an ihre Grenzen”, erinnert sich Geschäftsführer Gerd Ohl. Deshalb wurde nach einer einheitlichen Plattform gesucht, die alle Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette steuern kann: vom Einkauf und der Materialwirtschaft über die Produktion und den Vertrieb bis hin zum Finanz- und Rechnungswesen. Gleichzeitig sollte das neue ERP-System das künftige Wachstum im In- und Ausland flexibel unterstützen.

Laut Georgios Giantsios, Geschäftsführer bei Limtronik, lassen sich mit dem neuen ERP-Komplettsystem heute sämtliche Geschäftsprozesse effizient aufeinander abstimmen und bedarfsgerecht steuern, automatisieren und kontrollieren. Dazu tragen unter anderem das integrierte Workflow Management und das Dokumenten Management System (DMS) bei.

In der Produktion stellt die Multiressourcenplanung Advanced Planning and Scheduling (APS) sicher, dass Material, Fertigungsanlagen und Personal optimal eingesetzt werden können. In den verschiedenen Unternehmensbereichen gewährleisten zudem die Business-Intelligence-Cockpits eine hohe Transparenz. „Dadurch haben wir jederzeit den kompletten Überblick über alle wichtigen Zahlen und können schnell die richtigen Entscheidungen treffen”, unterstreicht Gerd Ohl.

Lückenlose Traceability als Wettbewerbsvorteil

Ein ausschlaggebender Punkt bei der Entscheidung war auch die nahtlose Integration mit dem Manufacturing Execution System (MES) von Itac. Denn dieses bildet die Brücke zwischen Produktions- und Planungsebene und ermöglicht unter anderem die lückenlose Rückverfolgbarkeit der verwendeten Bauteile.

Diese Traceability ist eine der größten Herausforderungen für die EMS-Branche. Alle Produkte, alle verwendeten Leiterplatten und die darauf befindlichen Bauteile müssen umfassend rückverfolgt werden können. Wenn später Mängel auftreten, lässt sich die Fehlerquelle damit schnell eingrenzen.

In der Medizintechnik ist Rückverfolgbarkeit sogar gesetzlich vorgeschrieben. Andere Branchen – zum Beispiel die Automobilindustrie – wollen damit bei Reklamationen etwaige Rückrufaktionen nur für die wirklich betroffenen Fahrzeuge starten. „Wer eine lückenlose Traceability nachweisen kann, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil”, so Giantsios.

Bei Limtronik werden deshalb sämtliche Zulieferteile beim Wareneingang über einen speziellen Wareneingangstisch gezogen. Dadurch gelangen die notwendigen Traceability-Daten zuerst in das Materialwirtschaftsmodul und dann automatisch in das MES. Pro Verpackungseinheit wird eine eindeutige Nummer erzeugt, die neben anderen Informationen auf einem Etikett steht. Das Etikett wird auf das Gebinde des Bauteils geklebt. In der Fertigung erfasst dann das MES, wo diese Komponenten genau verbaut wurden.

So ist die Lösung in der Lage, auf unterschiedliche Traceability-Anforderungen der Kunden zu reagieren, etwa mit eigenen Seriennummern, der Erfassung geometrischer Daten oder der Bündelung von Baugruppen. Zukünftig sollen im Zuge dieses Industrie-4.0-Konzepts die Auftraggeber mit Limtronik vernetzt werden. Über einen abgesicherten Zugang gelangen sie dann an die entsprechenden Daten im ERP-System. Bei Feldausfällen oder im Servicefall kann dann anhand der Seriennummer festgestellt werden, welche Fehler welche Ursache haben.

Mit Data Mining Fehler vorausschauend erkennen

Die häufigsten Fehler in der Leiterplattenbestückung sind Zinnschluss, ungenaue Positionierung, das Fehlen eines Bauteils und der berüchtigte Tombstone-Effekt. Dieser tritt beim sogenannten Reflow-Löten von elektronischen Bauteilen auf, die sich währenddessen auf der Leiterplatte einseitig aufstellen. Die nach oben stehende Seite ist dann nicht mehr elektrisch kontaktiert, das Bauteil wirkt wie ein Grabstein. Deshalb der englische Name „Tombstone“. Um hier wirksam gegensteuern zu können, plant das hessische Unternehmen als nächsten großen Schritt in Richtung Industrie 4.0 ein Datamining-Projekt. „Wir streben einen intelligenten Big-Data-Analytics-Regelkreis an, in dem Qualitäts-, Prozess- und Maschinendaten stetig analysiert werden“, erläutert Gerd Ohl. Damit sollen die Qualität weiter gesteigert und die Liefertreue verbessert werden. „Längerfristiges Ziel ist eine produktionsspezifische Vorhersage von Wartungsintervallen für unsere Fertigungsanlagen, die mithilfe eines Algorithmus gesteuert wird“, betont Ohl.

Denn mit dieser vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance) lässt sich sicherstellen, dass der laufende Produktionsvorgang möglichst wenig bis gar nicht unterbrochen werden muss. „Solche Industrie-4.0-Szenarien mit einem flexiblen ERP-System wie Proalpha umzusetzen“, so Gerd Ohl, „macht sich schnell bezahlt.“ Um etwa den Tombstone-Effekt nachträglich zu beheben, fallen Kosten von rund sechs Euro je Leiterplatte an. „In einer Vorserienfertigung kann das bereits Ausgaben von über 30.000 Euro bedeuten“, rechnet der Geschäftsführer vor. In bestimmten Fällen potenzieren sich die Kosten leicht auch auf das 10-Fache. Ziel muss daher sein, derartige Produktionsfehler von vornherein zu vermeiden, beziehungsweise zu minimieren.

Dieses Szenario zur Qualitätssteigerung in der Produktion stieß auch auf dem nationalen IT-Gipfel 2017 der Bundesregierung auf große Resonanz. „Es lässt sich einfach auf andere Branchen übertragen und kann im Idealfall durchaus als Standardanwendung für mittelständische Fertigungsbetriebe etabliert werden“, hofft Gerd Ohl.

Limtronik sei auf dem Weg zur Industrie 4.0 inzwischen bei der Version 3.8 angelangt und habe für die nächsten Jahre bereits eine Reihe weiterer Digitalisierungsprojekte definiert. „Am Ende werden in unserer Fabrik Maschinen stehen, die sich selbst steuern“, blickt der Geschäftsführer in die Zukunft.

 

Mehr Tempo für die Lieferkette

Der „direkte Draht“ zwischen Lieferanten, Lager-IT und ERP beschleunigt die Durchlaufzeiten im Lieferprozess. Praxisszenarien zeigen, wie die Digitalisierung für reibungslose Abläufe entlang der Supply Chain sorgt. Da die Zeitpuffer zwischen Wareneingang und Weiterverarbeitung immer kürzer werden, muss die Liefer- und Vertriebskette absolut fehlerfrei laufen. Dies erfordert einen nahtlosen Informationsfluss zwischen Hersteller und Lieferanten durch ERP-IT-Lösungen. Denn das ERP-System initiiert und steuert alle Lieferprozesse. Die Vorteile für Produzenten und Händler: zuverlässigere Terminierungen und kürzere Lieferzeiträume.

Automatische Materialbestellung für Industrie 4.0

Zur rechtzeitigen Beschaffung von Nachschub haben viele Unternehmen „Benachrichtigungssysteme“ über ihre Lagerbestände eingerichtet. Bei der rheinlandpfälzischen apra-norm ist man bereits einen Schritt weiter. Hier sorgt ein elektronisches Kanban-Regalsystem für C-Teile dafür, dass die passenden Schrauben oder Bolzen immer ausreichend zur Verfügung stehen, wenn sie für die Montage der Schaltschränke benötigt werden. Dazu stehen mehrere Dutzend Behältnisse mit den Kleinteilen in einem Regal jeweils auf einer Waage. Mit jeder Entnahme sinkt das Gewicht. Unterschreitet es eine kritische Schwelle, wird automatisch Nachschub über die ERP-Software geordert und die Bestellung automatisch beim jeweiligen Lieferanten direkt ausgelöst.

Bei Mungo, einem auf Befestigungstechnik spezialisierten Hersteller aus der Schweiz, sorgt dagegen eine vollautomatisierte und flexible Produktionsplanung dafür, dass sich immer genügend Ware im Lager befindet. Knapp 1.500 Tonnen Stahldraht verarbeitet der Schweizer Hersteller jährlich. Das Advanced Planning and Scheduling berechnet Kapazitäten und Material-Vorräte. Geht ein Bestand zur Neige, stößt das ERP-System den Bestellprozess an.

Vernetzung mit Zulieferern über Portale

A-Teile sind die kritischen Materialien für die Produktion. Deshalb teilen Produzenten ihre Planung offen mit Lieferanten und können so Lieferzeiten verkürzen. Rauch Landmaschinen zum Beispiel hat für rund 60 Lieferanten ein Web-Portal eingerichtet. Diese sehen hier nicht nur die Bestellungen, sondern direkt den Forecast der Produktionsplanung. Somit weiß ein Lieferant, ob in naher Zukunft weitere Bestellungen geplant sind, und kann auf Lager vorproduzieren. Das ermöglicht Rauch selbst bei starker Nachfrage einen raschen Abruf.

Für reibungslose Abläufe muss die Kommunikation entlang der Lieferkette in beide Richtungen funktionieren. Via EDI (Electronic Data Interchange) kann der Zulieferer beispielsweise kommende Warenlieferungen ankündigen. Neben dem voraussichtlichen Termin informiert er auch über das Transportmittel und den beauftragten Transporteur, eventuelle Abweichungen zwischen Bestell- und Liefermenge oder mögliche Gefahrstoffe. Diese Informationen werden dann im ERP-System als Lieferavis weiterverarbeitet. Zudem vereinfacht dies den späteren Wareneingang, da die Daten direkt aus diesem übernommen werden. Fehlerquellen werden so eliminiert.

Unterschiedliche Lagerstandorte sicher verwalten

Bei Hawa Sliding Solutions sind alle Hochregallager samt Lagerrechner durch das ERP-System verbunden. Sämtliche Abläufe – ob Wareneingänge, Umbuchungen oder Materialbewegungen – lassen sich somit auf einer Oberfläche abbilden. Per Auswahlfilter geben die Logistikmitarbeiter den Lagerort an und ob sie Ware ein- oder auslagern wollen. Das ERP-System leitet auch die entsprechenden Fahrbefehle an automatisiert betriebene Staplerfahrzeuge vor Ort weiter, welche die Behälter in Bewegung setzen.

Lieferanten-Logistik-Zentren (LLZ) integrieren

LLZ sind in der Regel als Konsignationslager angelegt. Sie befinden sich meist in unmittelbarer Nähe des weiterverarbeitenden Unternehmens oder sogar auf dessen Werksgelände. In einem LLZ lagern oft Teile verschiedener Zulieferer. Dies sorgt für geringe Lagerkosten für den einzelnen Lieferanten. Der weiterverarbeitende Betrieb wiederum sichert sich damit die Lieferfähigkeit bei einer Vielzahl von Zukaufteilen. Ein solches Logistik-Modell sorgt nicht nur für kurze Wege. Es gewährleistet auch eine höhere Prozesssicherheit, denn unplanbare Störfaktoren durch lange Transportwege werden vermieden. Abrufe, Lieferschein- und Transportdaten werden hier via EDI mit dem ERP-System ausgetauscht.

Diese Szenarien zeigen exemplarisch: Digitale Informationsflüsse in der Lagerlogistik ebnen den Weg für reibungslose Warenströme – und das unabhängig von Lagerort und Lagertyp. Damit hilft die Digitalisierung durch Automation den Unternehmen in Industrie und Handel, ihre Kunden schneller mit den gewünschten Produkten zu versorgen.

Denkt an den Kundennutzen statt an Smart Factories!

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau gehört zu den Initiatoren der Initiative Industrie 4.0, mit einem starken Fokus auf die Produktionsautomatisierung. Er ist eindeutig fabrikzentriert, im Gegensatz zu Entwicklungen in den USA und in Asien, die sich vor allem auf Plattformen und damit auf den Markt fokussieren.

Plattformbetreiber stellen extrem den Kundennutzen, die Einbindung umfangreicher Ökosysteme sowie die permanente Reduzierung von Transaktionskosten in den Mittelpunkt. Ziele sind der direkte Endkundenzugang und die vollständige Durchdringung der Branchen. Dabei profitieren sie von selbstverstärkenden Netzwerkeffekten.

Ein großer Teil der bisherigen Industrie 4.0-Lösungen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau entfaltet keinen Kundennutzen und führt zu keinem Umsatzwachstum. Crisp Research AG hat diese Cases zu Recht als „Fake Industrie 4.0“ bezeichnet. Echte IoT-Projekte müssen vom Markt her gedacht werden. Innovative digitale Produkte und Geschäftsmodelle auf Basis von Plattformen sind der wahre Schlüssel zum Erfolg und generieren zusätzliche, wiederkehrende Umsatzströme. Die Smart Factory muss dabei die Antwort auf den erhöhten Preisdruck, die kurzen Lieferzeiten und die erhöhte Individualität der Produkte liefern.  

Der deutsche mittelständische Maschinen- und Anlagenbau läuft Gefahr, die hochautomatisiertesten Fabriken zu betreiben und auszustatten, aber in Teilen den direkten Kundenzugang an Plattformbetreiber aus der Großindustrie und Unternehmen aus USA und China zu verlieren. Um diese riskante Sandwichposition zu vermeiden, muss möglichst schnell der Fokus auf den Markt und damit auf Plattformen, digitale Produkte und neue Geschäftsmodelle gelenkt werden. Nur wer sich diesen Entwicklungen mutig und frühzeitig stellt, hat die Chance, sie zu meistern. Die Flexibilität, Innovationsfähigkeit und Schnelligkeit des deutschen industriellen Mittelstandes lässt mich auf eine erfolgreiche digitale Transformation hoffen.

Industrie 4.0 ist nicht nur eine Frage der Technik

Wer versucht, mit Automation und ERP (Enterprise-Resource-Planning) aus einer schlechten Organisation eine gute zu machen, bekommt meiner Ansicht nach eine schlechte Organisation zu höheren Kosten. Zusätzlich zum technischen Unterbau muss ein erfolgreiches Smart-Factory-Projekt auch eine Reihe von internen Voraussetzungen erfüllen. Wir haben aus den Erfahrungen unserer Industrie 4.0-Projekte vier organisatorische Schlüsselfaktoren identifiziert:

1. Eine effiziente, prozessorientierte Unternehmensorganisation

Silo- und Abteilungsdenken führen regelmäßig zu Schranken und Blockaden. Nur in einer durchlässigen Unternehmensorganisation können wichtige Informationen frei fließen. Und reibungs- und nahtlose Abläufe wiederum stellen die Grundvoraussetzung für die Automatisierung dar. Flache Hierarchien sorgen zudem für kurze Entscheidungswege und ermöglichen schnelles Handeln. Dabei dürfen die Prozesse aber nicht nur die eigene Effizienz im Fokus haben. Erfolgsentscheidend ist vielmehr, dass sich im Unternehmen ein kundenzentriertes Denken etabliert und Abläufe auf den Kunden ausgerichtet werden.

2. Ein funktionierendes Stammdatenmanagement

Daten sind das Gold des Digitalen Zeitalters. Wie das Edelmetall entfalten auch sie ihren besonderen Wert erst mit fachgerechter Verarbeitung. Wer erwartet, nur mit dem Anhäufen von Datenbergen Mehrwert zu generieren, landet zwangsläufig in einer Sackgasse. Die Abläufe in der Smarten Fabrik sind nur so werthaltig wie die Informationen, die sie transportieren. Sind Daten und daraus abgeleitete Informationen unvollständig oder gar fehlerhaft, kommen selbst reibungslos designte Prozesse ins Stocken.

3. Modularisierte, standardisierte Produkte

Kundenspezifische Produkte bis Losgröße 1 auf der einen, hochautomatisierte Fertigung auf der anderen Seite: Industrie 4.0 kann hier alte Gegensätze überwinden und neue Brücken bauen. Denn der Weg zum zufriedenen Kunden führt heute über kosteneffizient gefertigte Produkte in vielen Varianten. Dies gelingt nur, wenn diese Variationsvielfalt klar definiert ist. Für die effiziente Orderabwicklung und Fertigungsvorbereitung sorgen dann in ein ERP-System integrierte Produktkonfiguratoren. Sie prüfen eine gewählte Kombination auf technische Machbarkeit. Zudem erstellen sie auf Knopfdruck Angebote inklusive zuverlässiger Lieferterminzusage, die nötigen Stücklisten sowie alle Arbeitsaufträge.

4. Gut ausgebildete Mitarbeiter auf allen Ebenen

Je enger die Taktung der Aufträge ist, umso schneller geraten Liefertermintreue und Kundenbeziehungen bei einer Störung in Gefahr. Deshalb müssen Mitarbeiter in der Lage sein, Probleme frühzeitig zu erkennen. Die Mitarbeiter von morgen sind weniger „Macher“ und mehr „Entscheider“: Sie überwachen automatisierte Abläufe und greifen nur dort ein, wo es nötig ist. Dies wiederum erfordert nicht nur eine umfassende, fachliche Expertise. Genauso wichtig ist ein profundes Verständnis aller relevanten Prozesse.
Gut ausgebildete Mitarbeiter sind damit ein wesentliches Standbein für die Digitalisierung. Zusammen mit gepflegten Daten, nahtlosen Prozessen und modularen Produkten – und im Zusammenspiel mit vernetzten Systemen – tragen sie wesentlich zum Erfolg eines jeden Transformationsprojekts bei.

Gabriel-Chemie: Wie Produktions- und Abfüllprozesse digitalisiert werden können

Sitzschalen im Fußballstadion in den Vereinsfarben und mit perfektem Flammschutz. Autoteile, die sich nicht statisch aufladen und keine Gerüche absondern. Lebensmittelverpackungen mit einer integrierten Sauerstoffbarriere zum Schutz des verderblichen Inhalts. Überall, wo heute Kunststoffe eingesetzt werden, sind ganz spezielle Materialeigenschaften gefragt. Möglich machen das Masterbatches der Gabriel-Chemie Group. Bei Masterbatches handelt es sich um eine Art Konzentrat in Granulatform, das die Kunden von Gabriel-Chemie später dem natürlichen Kunststoff, dem sogenannten Rohpolymer, zufügen.

Zehntausende von individuellen Rezepturen

„Wir führen eine hohe Anzahl von Rohmaterialien. Diese müssen wir über einen ziemlich vereinheitlichten Fertigungsprozess zu einem individuellen Produkt zusammenführen, für das es meist sehr spezielle Kundenanforderungen gibt“, erläutert Helmut König, Chief Technical Officer (CTO) der Gabriel-Chemie Group. Dazu gibt es bereits Zehntausende von Rezepturen, auf die in der Fertigung zurückgegriffen werden kann. Sie sind das „Betriebsgeheimnis“ des Familienunternehmens.

Um einen derart komplexen Produktionsprozess optimal steuern und abbilden zu können, hat sich der österreichische Mittelständler bereits 1999 für eine ERP-Komplettlösung entschieden. Damit startete Gabriel-Chemie auch seinen Weg in Richtung Industrie 4.0. „Allerdings hat das damals natürlich noch niemand so genannt“, erinnert sich IT-Leiter Fritz Bauer. Doch die Ziele wie niedrigere Kosten, bessere Qualität, kürzere Lieferfristen und höhere Kundenzufriedenheit durch weitgehende Automatisierung der Abläufe galten bereits um die Jahrtausendwende. Und die zentrale Planungs- und Steuereinheit spielt damals wie heute die Hauptrolle.

ERP unterstützt komplexen Produktionsprozess

Den Anfang der intelligenten Fabrik machte ein grafischer Leitstand, den Gabriel-Chemie auf Pro Alpha-Basis entwickelte. Dann wurde die Siemens-Prozessleittechnik mit dem ERP-System an mehreren Stellen gekoppelt. Etwa bei der Mess-, Steuer- und Regeltechnik für das Bereitstellen des Grundpolymers und das Einwiegen der pulverförmigen Pigmente und Additive. „Heute sprechen all unsere Anlagen in Echtzeit mit der Software“, unterstreicht Helmut König.

Ausgangspunkt für die Herstellung der individuellen Masterbatches sind diverse Silos, in denen die wichtigsten Kunststoffe (Rohpolymere) vorrätig gehalten und über Rohrleitungen zu den einzelnen Wiege- und Mischplätzen befördert werden. Jedem Silo ist auf dem Bildschirm des grafischen Leitstands eine Nummer zugeordnet, die dem Lagerplatz im ERP-Modul Materialwirtschaft entspricht. Außerdem werden dort die Rohr- und Schlauchnummern angezeigt, die zu einem passenden Wiege- und Mischplatz führen.

Nachdem Silos und Rohre miteinander gekoppelt sind, kann der Verwiegevorgang gestartet werden. Dabei wird entsprechend der im ERP gespeicherten Rezeptur die benötigte Sollmenge des Kunststoffs automatisch an eine Waage übergeben. Das ERP-System gibt auch vor, welcher Wiegevorgang mit welcher Waage zu erfolgen hat. Die Waagen besitzen unterschiedliche Toleranzgrenzen, je nachdem, wie fein dosiert die Zugaben sein müssen. Dies sichert die Qualität und Reproduzierbarkeit der Farbmischungen und Endprodukte ab. Ist das Rohpolymer dann in der richtigen Menge in den Mischbehälter abgelassen, finden sofort die entsprechenden Lagerbuchungen im ERP-System statt. Nachdem die für die jeweilige Mischanlage geplanten Produktionsaufträge auf dem sogenannten Waagen-Cockpit ausgewählt worden sind, ist auf dem Display die jeweils aktuelle Stücklistenversion der Rezeptur zu sehen. Die benötigten Pigmente und Additive, die dem Rohpolymer zugefügt werden müssen, sind dort bereits in der entsprechenden Menge und in der richtigen Reihenfolge zu sehen und können Schritt für Schritt fehlerfrei dosiert werden. Gleichzeitig wird auch hier die eingewogene Menge im ERP abgebucht. Danach erfolgt der Mischvorgang und anschließend kann das kundenindividuelle Masterbatch in Säcke abgefüllt werden.

„Unsere exakten Wiege- und Mischprozesse sind ISO-zertifiziert. Das hat für unsere Kunden den Vorteil, bestimmte Bereiche ihrer eigenen Wareneingangskontrolle entfallen zu lassen und dadurch eigene Prozesskosten zu sparen“, sagt ein stolzer Fritz Bauer. Für Gabriel-Chemie ist das ein klarer Vorteil im Wettbewerb, denn diesen Service können nicht alle Konkurrenten bieten.

Schritt für Schritt zur intelligenten Fabrik

Nachdem das Masterbatch in die Säcke abgefüllt ist, setzt das jüngste Projekt auf dem Weg zur intelligenten Fabrik an. Das fertig gemischte Granulat wird in Paletten zum Kunden geliefert, die Plastiksäcke sind darauf gestapelt. Dabei muss die Logistik mit ganz unterschiedlichen Verpackungswünschen zurechtkommen. 

Das fängt mit einer variablen Anzahl von Säcken bei jedem Auftrag an und hört bei spezifischen Kunden-Etiketten und verschiedenen „Paletten-Schlichtmustern“ noch lange nicht auf. Letztere sind die vom ERP-System berechneten Vorschläge für das platzsparende Beladen der Paletten, wodurch ein späteres Umschichten beim Transport zum Kunden überflüssig wird.

„Intelligentes Produktgedächtnis“ mit Strichcode

Um einen weitgehend automatisierten Ablauf zu gewährleisten, wurde eine der bestehenden Palettierlinien um einen Etikettendrucker und einen Sensor erweitert, der die Palettenhöhe ermittelt. Über eine Kopplung mit dem ERP-System findet der Austausch der benötigten Informationen statt.

Die für einen Auftrag zu palettierenden Säcke sind mit einem Strichcode versehen. Sie laufen von der Abfüllstation über ein Förderband zu der automatisierten Palettierlinie, wo der Code erfasst wird. Das im ERP-System gespeicherte „intelligente Produktgedächtnis“ bestimmt daraus nun das optimale Schlichtmuster. Es ergibt sich aus dem Sackgewicht, der Schüttdichte und dem vorgesehenen Palettengewicht.

Der Palettierroboter erhält diese Information und kann nun mit dem Stapeln der Säcke beginnen. Zum Schluss wird die komplette Palette automatisch in Folie eingewickelt, mit einem Etikett versehen und in der Materialwirtschaft verbucht. Gleichzeit löst das ERP-System einen Transportauftrag zum Befördern der Ware in das Hochregallager aus. Dort soll in Zukunft mithilfe der vom integrierten Sensor ermittelten Palettenhöhe automatisch ein optimaler Lagerplatz ermittelt werden.

Durchgängige Digitalisierung zahlt sich aus

Die durchgängige Digitalisierung bei Gabriel-Chemie hat die Qualität der Masterbatches deutlich verbessert und die Fertigungskosten um mindestens 20 bis 30 Prozent reduziert. Gleichzeitig sind die Lieferfristen durch die beschleunigten Abläufe um 70 Prozent kürzer geworden.

„Wir haben bisher etwa drei Viertel des Weges zur Smart Factory zurückgelegt“, bilanziert Helmut König. Weitere Projekte seien aber schon in Planung und sollen bis 2020 umgesetzt werden. Auch wenn noch einiges zu tun ist, schätzt der CTO, dass Gabriel-Chemie beim Thema Industrie 4.0 in seiner Branche bereits heute international ganz vorne mitspielt. Und das macht sich auch beim Umsatz bemerkbar: Während das Branchenwachstum bei durchschnittlich ein bis zwei Prozent liegt, verzeichnet der Mittelständler einen jährlichen Zuwachs von acht bis zwölf Prozent.

Beispiele aus der Praxis: So geht Industrie 4.0 im Mittelstand

Apra-Gruppe: Mit schnellen Schritten zur Smart Factory

Apra, ein Spezialist für Elektronikgehäuse- und Schaltschränke, ersetzt Schritt für Schritt manuelle Abläufe durch automatisierte Informationsflüsse. Der Mittelständler bleibt dabei bewusst in der ERP-Welt und kann sich so ohne Systemgrenzen oder Medienbrüche auf zwei Kernziele konzentrieren – die Steigerung der Produktivität und schnelleres Eingehen auf Kundenwünsche. In der Intralogistik sorgt ein elektronisches Kanban-Regalsystem dafür, dass passende Schrauben oder Bolzen für die Montage der Schaltschränke immer ausreichend zur Verfügung stehen. Es löst über einen Beständeabgleich mit dem ERP-System auch gleich Nachbestellungen aus. Klassische Lieferketten mit aufeinanderfolgenden Abläufen werden so abgelöst.

Eine Frontplatte der Apra-Gruppe (Quelle: Apra-Gruppe)

Hydrotechnik: kleiner Ansatz mit großer Wirkung

Die Hydrotechnik GmbH entwickelt und produziert mechanische und elektronische Messtechnik für Maschinen und Anlagen der Hydraulik. Dort kommuniziert ein intelligenter Bestückungsautomat direkt mit dem ERP-System. Regelmäßig findet so ein automatischer Abgleich der erfolgreich verbauten Teile und des Ausschusses statt. Dadurch kann Hydrotechnik Fehlbestände und Produktionsverzögerungen vermeiden. Im Ergebnis hat sich die Termintreue auf über 95 Prozent erhöht.

Werkzeugschleiferei Neumüller: Digitalisierung per Laser

Die Werkzeugschleiferei Josef Neumüller hat in Zusammenarbeit mit ihrem ERP-Anbieter eine zukunftsorientierte Plattform für Industrie 4.0 aufgebaut. Über einen per Laser gravierten Code verbindet sie die Maschinenebene mit dem ERP-System. Der Code identifiziert jedes Werkzeug im Fertigungsablauf, erlaubt dessen lückenlose Rückverfolgung und vereinfacht die Zusammenarbeit mit externen Beschichtern.

Über einen Code kann jedes Werkzeug identifiziert werden.(Quelle: Werkzeugschleiferei Neumüller)

Schwering und Hasse: Qualität auf jedem Zentimeter

Der Elektrodrahthersteller Schwering & Hasse stellt trotz hoher Produktionsgeschwindigkeit eine gleichbleibende Qualität sicher. Durch die nahtlose Integration der Maschinensteuerung in das ERP wertet das Unternehmen automatisiert Messdaten aus der Fertigung aus. Kritische Eckwerte in der Produktion lösen dann über das ERP-System ein Ereignis aus. Erfüllt ein Draht nicht mehr die Anforderungen, können die Werker sofort ein Gebinde wechseln und so kostspieligen Ausschuss vermeiden.

Die Auswertung von Messdaten sorgt für fehlerfreie Produkte. (Quelle: Schwering und Hasse)

Spelsberg: Maschinen rüsten sich selbst

Bei der Günther Spelsberg GmbH & Co. KG diente eine neue Endmontagelinie für Gehäuse von Sicherungsautomaten als Industrie 4.0-Pilot. Sobald ein solches Gehäuse die Endmontage erreicht, übermittelt das ERP-System die Auftragsdaten direkt an die Maschine. Nach einer Qualitätssicherung über eine integrierte Kamera meldet die Maschine eventuelle Fehler. Diese Verknüpfung senkt die Rüstzeiten pro Auftrag auf ein Sechstel – eine Ersparnis von fünf Minuten pro Rüstvorgang oder eine Stunde pro Maschine und Tag.

Ziehl-Abegg: Mit ERP-Stammdaten zu Industrie 4.0

Das Thema Industrie 4.0 beschäftigt den Ventilatoren- und Motorenhersteller aus Baden-Württemberg. Ziehl-Abegg will mehr Intelligenz in die Produkte verlagern und die Fertigung effizienter gestalten. Das ERP-System bleibt das bewährte Rückgrat der gesamten IT-Infrastruktur. Über Jahre hat man mit dieser Lösung eine deutlich bessere Unternehmensstrukturierung erzielt und die Internationalisierung erfolgreich vorangetrieben. Deshalb bilden die ERP-Stammdaten heute die Grundlage für die Smart Factory. 

Die Beispiele zeigen, wie mittelständische Unternehmen die Herausforderungen rund um Industrie 4.0 meistern. Die ERP-Software wird mehr und mehr zur Basis der vernetzten Fabrik. Dabei ist es wichtig, beispielweise Unklarheiten über den wirtschaftlichen Nutzen der Industrie 4.0-Investionen auszuräumen oder Vorgaben für die smarte Vernetzung zu definieren. Die Unternehmen können dazu sowohl auf die Mitarbeiter der ERP-Experten als auch auf die Systemlösungen zurückgreifen. Oft können ERP-Spezialisten auch schon fertige Lösungen anbieten, beispielsweise ERP-Integrationsplattformen oder spezielle Module für Datenanalyse, Monitoring und Prozessautomatisierung.

 

Industrie 4.0 – Wertschöpfung durch ERP-Systeme

Als Technologieführer in ihren Branchen befassen sich viele deutsche Unternehmen mit dem Thema Industrie 4.0. Im Maschinen- und Anlagenbauunternehmen geht es darum, sich durch neue, smarte Produktionsmöglichkeiten am Markt zu differenzieren. Im Mittelpunkt jeder Industrie 4.0-Strategie steht dabei als Datenzentrale und IT-Plattform immer ein gutes ERP-System.

Ungehinderter Informationsfluss

Enterprise Resource Planning (ERP) basiert auf dem Grundgedanken der digitalen Vernetzung und führt verschiedene Prozesse in einem System zusammen. Dabei geht es sowohl um die interne Vernetzung mit anderen Systemen, beispielsweise zur Erfassung von Maschinendaten, als auch um die Verzahnung mit Lieferanten und Kunden. Ins ERP integrierten standardisierten Integrationsplattformen wie der Integration Workbench (INWB) von proALPHA fällt dabei eine Schlüsselrolle zu. Unabhängig von Technologien und Datenformaten schließt diese Prozesslücken, für die sonst eine Vielzahl bilateraler Schnittstellen erforderlich wäre.

Außerdem geht in vielen Bereichen der Fertigungsindustrie der Trend zu immer stärker individualisierten und auf die Kundenwünsche abgestimmten Produkten. ERP-Systeme ermöglichen durch ein Baukastensystem eine individuelle Produktkonfiguration bis hin zur Losgröße 1.

Eine weitere wichtige Anforderung, die mit Hilfe von ERP abgedeckt werden kann, ist Predictive Maintenance. Das heißt die Wartungen, sowohl der Produktion als auch der eigenen Produkte, erfolgen genau dann, wenn sie nötig sind. Die Voraussetzung dazu sind intelligente Algorithmen, die Daten von vernetzten Sensoren auswerten, und feststellen, wann eine Wartung notwendig ist. Dann erstellt das ERP-System automatisch Wartungsaufträge und koordiniert Termine und Abrechnung. Die wirtschaftlichen Vorteile liegen auf der Hand: Denn das rechtzeitige Erkennen optimaler Wartungszeitpunkte verhindert unerwartete Unterbrechungen im Fertigungsprozess und spart den Unternehmen viel Geld.

Damit zeigt sich bereits, dass ERP ein Herzstück jeder sinnvollen Digitalisierungsstrategie sein sollte. Es funktioniert als Rückgrat der Unternehmens-IT und als Schaltzentrale für Industrie 4.0. Integrierte Unternehmensprozesse mit einem starken ERP sorgen für Effizienz, Sicherheit sowie Durchblick und schaffen so Raum für Neues. 

ERP wird zum Industrie 4.0-Wertschöpfungsnetz

Mit Industrie 4.0 erweitert sich das Aufgabenspektrum des ERP-Systems: Es wird einerseits zum Integrations-Hub, der Daten aus unterschiedlichsten Quellen miteinander verknüpft. Andererseits übernimmt es die Abbildung und Steuerung der sich verändernden Unternehmensprozesse – insbesondere in Fertigung und Logistik. 

Es geht darum, ein Wertschöpfungsnetzwerk aufzubauen, das Kunden, Lieferanten und den Shopfloor mit einbezieht. Zum Beispiel wird Sensorik an das ERP angebunden, um zu erfahren, wo gerade ein Bauteil in der Smart Factory steht. Das heißt, es entsteht eine Technologieplattform, die überhaupt erst die Integration der Fertigung in die Smart Factory möglich macht. Dabei ist Industrie 4.0 kein standardisiertes Vorgehensmodell, sondern gleicht einer Entdeckungsreise mit unbegrenzten Möglichkeiten.

„Wichtige Aspekte auf dem Weg in die Smarte Fabrik “ Eine Blaupause der smarten Fabrik gibt es nicht. Manche Unternehmen entscheiden sich für einen Weg der kleinen Schritte, erproben digitale Prozesse und verwerfen sie gegebenenfalls auch wieder. Für andere lohnt es sich, eine Gesamtstrategie als digitale Roadmap zu entwickeln. Diese Aspekte sollten dabei berücksichtigt werden.

  • An erster Stelle steht die Aufgabe, einen „digitalen Zwilling“ des Unternehmens zu erzeugen. Dies bedeutet, ein möglichst vollständiges digitales Abbild von den realen Abläufen und Gegebenheiten des Unternehmens zu schaffen. Im Verbund mit Echtzeitfähigkeit ermöglicht er, Prozesse in großem Umfang zu automatisieren, agil auf Veränderungen zu reagieren und künftig eintretende Ereignisse vorauszusagen.
  •  Zugleich muss sich die Datenqualität in allen Unternehmensbereichen verbessern. Denn unbemerkt ziehen sich Datenfehler über viele Prozessschritte hinweg und beschädigen die Prozessstabilität.
  • Eine durchgehende horizontale und vertikale Vernetzung aller IT- und Steuerungssysteme erlaubt daneben automatisierte Abläufe und eine hohe Prozessperformance. Hier gilt es, ein robustes und zugleich agiles Gesamtsystem zu implementieren, das alle „digitalen Fäden“ koordiniert.
  • Industrie 4.0 ist darüber hinaus keine rein technische Frage, sondern hat viel mit Innovationskultur und der Vordenkerrolle der Unternehmensleitung zu tun. Die smarte Fabrik benötigt in erster Linie neue Formen der Zusammenarbeit und interdisziplinäres Wissen auf allen Organisationsebenen.