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Daimler Financial Services auf Rekordkurs

Der Finanzdienstleister des Daimler-Konzerns erwartet für dieses Jahr ein Rekordergebnis. Mit rund 3,3 Millionen Fahrzeugen im Wert von rund 95 Milliarden Euro finanziert oder verleast Daimlers Financial Services derzeit so viele Pkw, Transporter, Trucks und Busse wie noch nie. „Wir erleben eines der besten Jahre unserer Unternehmensgeschichte“, sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus Entenmann. In den ersten drei Quartalen habe das Unternehmen fast 1,1 Milliarden Euro verdient – 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das sei ein neues Allzeithoch.

Rund um den Globus schloss Daimler Financial Services in den ersten zehn Monaten des Jahres rund 1,1 Millionen neue Finanzierungs- oder Leasingverträge mit einem Gesamtwert von insgesamt 38 Milliarden Euro (+13 %) ab. Besonders in China finanzieren oder leasen die Auto-Kunden immer häufiger – dort wurde die Zahl der Vertragsabschlüsse mehr als verdoppelt. Weltweit vermittelte Daimler Financial Services außerdem über 1,1 Millionen Autoversicherungen – zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Für die kommenden Jahre erwartet das Unternehmen ebenfalls eine positive Entwicklung: „Wir wollen auch künftig profitabel wachsen“, so Vorstandschef Entenmann. Gespeist wird das Wachstum unter anderem durch die Modelloffensive von Mercedes-Benz und die rasch wachsende Nachfrage in Ländern wie China und Indien. Bei jüngeren Kunden will Daimler Financial Services verstärkt mit flexiblen Konditionen punkten. Auch soll das Angebot an Webseiten und Apps weiter ausgebaut werden.

Wachsen will das Unternehmen auch durch seine Mobilitätstochter Moovel, deren Umsatz 2014 die Marke von 100 Millionen Euro erreichen soll. Die Moovel-App bündelt unterschiedliche Mobilitätsangebote vom Carsharing über das Taxi bis hin zum öffentlichen Nahverkehr. „Moovel soll die persönliche Mobilität neu definieren“, sagt Entenmann. Erst im September hatte Moovel GmbH den Anbieter der App „Mytaxi“ sowie die amerikanische Mobilitätsplattform Ridescout übernommen. Herzstück von Moovel ist bislang der Carsharing-Dienst Car-2-go, der aktuell über 900.000 Kunden zählt.

BMW enttäuscht Händlerverband

Der Verband der BMW-Händler in Deutschland (VDB) ruft seine Mitglieder am kommenden Samstag zu einer Sondersitzung in Frankfurt zusammen. „Die Gespräche mit dem Hersteller bezüglich der Umsetzung der Baustandards und des Preissystems 2015 sind gescheitert. Es herrscht große Verunsicherung unter den Händlern. Wir wollen jetzt gemeinsam die nächsten Schritte klären“, sagte Verbandspräsident Michael Fritze gegenüber »kfz-betrieb«. Der VDB hat zu dem Treffen zusätzlich Vertreter des ZDK eingeladen, um eine weitere Meinung einzuholen.

Die „Standards 2013 Plus“ waren Teil der Vertriebsverträge, die die Händler vor zwei Jahren unterschrieben haben. Darin enthalten waren hohe Kosten für neue Standards und bauliche Veränderungen. Die Höhe der jeweiligen Investitionssummen ging auf eine GAP-Analyse zurück, die der frühere Vertriebschef Roland Krüger im Herbst 2013 auf Händlerwunsch vorangetrieben hat. Dafür etablierte der Hersteller sogar ein komplett neues Team innerhalb der deutschen Vertriebsorganisation.

Krüger sagte den Partnern damals zu, dass das Renovierungsprogramm von Fall zu Fall besprochen und entschieden werde. Nur aufgrund dieses Versprechens unterschrieben viele der betroffenen BMW-Händler die neuen Händlerverträge. Ansonsten wäre es für einige Partner auch denkbar gewesen, ein reiner Servicestandort zu werden.

Jetzt beruft sich der Hersteller auf die Verträge, pocht auf die Investitionen und droht ab dem kommenden Jahr mit eventuellen Konsequenzen, falls sich die Partner nicht daran halten. „Wenn die Bonuszahlungen ausbleiben, fällt bei vielen Händlern die wirtschaftliche Grundlage weg. BMW hält sich nicht an die Absprachen und missbraucht das Händlervertrauen. Das können und wollen wir nicht akzeptieren“, kritisiert Fritze den straffen Kurs des Herstellers.

Daimler erweitert Carsharing-Angebot

Der Autobauer Daimler will sein Carsharing-Angebot für Fahrten zwischen verschiedenen Städten ausweiten. Wie die Schwaben am Donnerstag mitteilten, soll das Auto-Mietangebot nach den Pilotstandorten Hamburg und Berlin künftig auch in Stuttgart starten. Bis Ende des Jahres sollen vier weitere Städte folgen, die allerdings noch ungenannt blieben. Anders als beim klassischen Car-2-go können Nutzer von Car-2-go black die Autos bis zu sechs Monate im Voraus reservieren und damit die Stadt verlassen. Anstelle des Smart buchen sie allerdings eine B-Klasse.

Bis Ende des Jahres will Daimler auf eine Million Car-2-go-Kunden kommen. Der Umsatz soll 2014 bei 100 Millionen Euro liegen. Die Zahl der Städte mit Car-2-go-Angebot war von 25 vor einem Jahr auf aktuell 29 in sieben Ländern gewachsen. Weitere sollen folgen. In einzelnen Städten wie Ulm und London hatte Daimler das Angebot zuletzt aber eingestellt.

Wegen der stetigen Expansion ist allerdings noch offen, ob Car-2-go tatsächlich wie anfangs geplant 2015 profitabel ist. „Wenn wir unsere Roll-out-Geschwindigkeit nicht erhöht hätten, hätten wir es 2015 geschafft“, sagte Klaus Entenmann, Vorstandschef von Daimler Financial Services, am Donnerstag in Stuttgart. Car-2-go gehört zur Finanzsparte von Daimler. Entenmann betonte: „Wir wollen das Thema wirtschaftlich und profitabel machen.“

Car-2-go ist allerdings nur ein kleiner Teil des Geschäftsbereichs Daimler Financial Services, zu dem auch das Leasing- und Finanzierungsgeschäft gehört. Entenmann rechnet für die Sparte 2014 mit einem Rekordergebnis.

TÜV Rheinland: Qualität und Nähe zur Werkstatt sind wichtig

Vertrauen, Qualität und Nähe zählen: Bei der Wahl der Werkstatt machen es sich die Autobesitzer gern bequem. Das ist die Kernerkenntnis des diesjährigen Werkstattmonitors von TÜV Rheinland, der auf der Automechanika in Frankfurt vorgestellt wurde. Räumliche Nähe ist demnach für 54 Prozent der Autofahrer ein wichtiges Kriterium bei der Werkstattwahl. Für knapp 43 Prozent spielt die bisherige Zufriedenheit mit der Werkstatt eine entscheidende Rolle. Der Preis spiele dagegen nur eine untergeordnete Rolle, erklärte Torsten Brämer, Leiter Autohaus und Fuhrparkservices beim TÜV Rheinland.

Bei der Relevanz des Preises haben die Fachleute des Prüfkonzerns genauer nachgefragt. So holen sich 21 Prozent der Autofahrer vor dem Besuch einer Werkstatt Vergleichsangebote ein. Trotzdem würden sich lediglich 51 Prozent dieser Werkstattkunden letztlich für das günstigste Angebot entscheiden. „Für knapp 59 Prozent der Autofahrer ist das günstigste Angebot nicht gleichzeitig das beste“, erklärte Brämer.

Einen zweiten Schwerpunkt des Automechanika-Messeauftritts des TÜV Rheinland bildet die technische Prüfung von Anlagen. Die hierfür entwickelte Software liefert dem Autohausbesitzer jederzeit eine Übersicht des prüfungspflichtigen Equipments, inklusive der Untersuchungsberichte und der Prüffristen. Die Anlagenübersicht kann nach den individuellen Bedürfnissen des User zusammengestellt werden und hilft insbesondere Autohäusern mit Filialbetrieben, ihre gesetzlich vorgeschriebenen Prüfüngen für technische Anlagen einzuhalten.

 

Kfz-Gewerbe: Neuer Ausweis für Klassiker

Der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) hat auf der Automechanika in Frankfurt erstmals ein Serviceheft für Old-und Youngtimer vorgestellt. Wie der Verband mitteilte, wurde der neue ständige Begleiter an Bord speziell für automobile Klassiker entwickelt.

Künftig sollen die zirka 500 „Fachbetriebe für historische Fahrzeuge“ diesen Ausweis ihren Kunden mitgeben. „Zehn Jahre lang werden alle Service-Arbeiten festgehalten und mit dem Stempel des Fachbetriebs besiegelt“, so ZDK-Referentin Andrea Zeus. Im Heft gibt es eine Checkliste für die Wartung, die von Bremsanlage über Elektrik bis hin zur Zündanlage die Details erfasst. 

Mit den Checks vor und nach der Saison oder vor der Reise in die Ferien wird der jeweilige Zustand des Liebhaberstücks dokumentiert. Auf die Seite „Einbau- und Austauscharbeiten“ gehören Angaben über die Ersatzteile. Eine Packliste hilft dem Fahrer, vor der Fahrt im Fall des Falles das richtige Werkzeug an Bord zu haben. Ein Blick in das Serviceheft ist am ZDK-Stand in Halle 11.0/E25/E41 möglich.

Welches Volumen der „Wirtschaftsfaktor Old- und Youngtimer“  inzwischen umfasst, zeigt  die Fortschreibung der gleichnamigen BBE-Studie, die erstmals Ende 2013 vorgestellt wurde. Bezogen auf das Jahr 2013 ist demnach der Bestand an Young- und Oldtimern in Deutschland um über acht Prozent gewachsen. Der Branche bietet sich laut der Studie ein Potenzial von 15 Milliarden Euro. Dieser Betrag umfasst neben den Ausgaben für das Fahrzeug auch die direkt damit verbundenen peripheren Ausgaben.

Details der Studie mit dem Titel „Renditechance Young- und Oldtimer“, die auch vom ZDK unterstützt wurde, werden im Rahmen der „Automechanika Academy“ am 17. September um 14.30 Uhr in Frankfurt vorgestellt.