Etwa 30 % der deutschen Rechenzentrumskapazitäten befinden sich in Hessen. Wie deutlich damit dieses Bundesland den Rechenzentrumsmarkt in Deutschland dominiert, zeigt eindrucksvoll eine Karte (siehe Graphik). Gemessen an der IT-Anschlussleistung pro Einwohner hat Hessen einen über dreimal höheren Wert als die Stadtstaaten Hamburg und Berlin. Im Vergleich zu anderen Flächenstaaten wie Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg ist die Rechenzentrumsdichte in Hessen sogar etwa fünfmal so hoch. Wie ein Blick auf die geplanten bzw. begonnenen Großprojekte im Rhein-Main-Gebiet zeigt, wird die Bedeutung der Region als Rechenzentrumsstandort in Zukunft sogar noch weiter ansteigen. Es zeigt sich aber auch, dass Berlin ein deutliches Wachstum erleben wird – wenn auch ausgehend von einem deutlich geringeren Niveau. Die Hauptstadt könnte sich somit zum zweiten bedeutenden Rechenzentrumsstandort in Deutschland entwickeln.
Blickt man etwas weiter in die Zukunft, so sind aber auch andere Entwicklungen denkbar. Der Trend, vermehrt dezentrale Kapazität in Edge-Datacentern anzubieten, könnte zu einer breiteren Verteilung in der Fläche führen. Ebenso ist vorstellbar, dass der zunehmende Druck, Rechenzentren klimaneutral zu betreiben und dafür mit erneuerbarem Strom zu versorgen, zu einer vermehrten Ansiedlung von Rechenzentren nah an der Erzeugung führt. Dies spräche dann z.B. für Windenergie-reiche Gebiete im Norden Deutschlands.
Interessante Links:
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