Logistikjobs der Zukunft – Was sich durch Digitalisierung ändert

Wer einen Logistik-Beruf ausübt, kommt sich mitunter vor wie im „Fluch der Karibik“. Schließlich wird die Branche seit einigen Jahren von Piraten geentert: Software und Roboter übernehmen immer mehr Tätigkeiten. Für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer stellt sich die Frage, für welche Logistikberufe es noch Bedarf geben wird. Die pessimistische Antwort lautet: Die Automatisierung wird den Menschen ersetzen. Optimisten halten dagegen: Auch die neuen Techniken kommen nicht ohne Menschen aus. Die Arbeit wird sich jedoch grundlegend wandeln. Es werden neue Berufe entstehen.

Die Digitalisierung verändert unseren Begriff von Arbeit

Das digitale, zweite Maschinenzeitalter, dessen Erwachen wir derzeit erleben, erfasst alle Lebensbereiche. Die Kombination aus Roboter und Software ermöglicht es, Steuerungsaufgaben, die bislang von Menschen geleistet wurden, an Maschinen zu übergeben.Die Delphi-Studie des Millennium Projects geht davon aus, dass alles was automatisiert werden kann, auch automatisiert werden wird. Die Studie kommt u.a. deshalb zu dem Schluss, dass die Digitalisierung weltweit ein Viertel aller bisherigen Arbeitsplätze kosten könnte.

Das wird nicht von heute auf morgen geschehen, sondern in einem Transformationsprozess, der die kommenden zehn bis zwanzig Jahre in Anspruch nimmt. Die Studie relativiert allerdings das Schreckgespenst der Massenarbeitslosigkeit, da sie davon ausgeht, dass in der neuen digitalen Gesellschaft der Begriff „Arbeit“ eine neue Bedeutung entwickeln wird – und damit auch der Begriff der Arbeitslosigkeit. Der klassische 9-5-Job wird seltener.

Stattdessen werden Wissensnomaden und Algorithmen-Versteher ihre Dienste häufiger als heute freiberuflich anbieten. Arbeitnehmer werden sich in dieser Neo-Arbeitswelt an unterschiedliche Situationen anpassen müssen. Strukturen, die heute von Arbeitgebern vorgegeben sind, werden Arbeitnehmer künftig selbst schaffen müssen. Mit anderen Worten: Die Digitalisierung wird vermutlich nicht mehr so viele Arbeitsstellen schaffen wie heute – an Arbeit wird es dennoch nicht fehlen. Mögliche Logistik-Berufe der Zukunft könnten sein:

Roboterkoordinator

Lageristen – und alle die an der Rampe arbeiten – müssen schon heute oft den Umgang mit Datenbrillen oder intelligenten Handschuhen beherrschen. Und bereits in knapp einem Fünftel der Lager sind fahrerlose Staplersysteme und Smart Container im Einsatz. Das wird Roboterkoordinatoren erfordern, die den Einsatz der Maschinen planen und überwachen.

Daten-Spezialist

Das Internet der Dinge wird zudem Datenmengen hervorbringen, von deren Analyse viele in der Logistik gut werden leben können. Daten-Spezialisten werden Abläufe analysieren und so neue, optimierte Lösungen für Logistikaufgaben anbieten.

LKW-Führer

Im selbstfahrenden LKW wird der LKW-Fahrer zum LKW-Führer. Dank seiner ausgezeichneten Logistik-Kenntnisse ist er vor allem mit der Koordination von Transporten beschäftigt. Vor Ort ist er aber auch ein geschickter Verhandler und Problemlöser.

Algorithmen-Versicherer

Auch selbstfahrende Transporte sind zahlreichen Risiken ausgesetzt. Diese zu versichern und sie richtig einzuschätzen, wird die Aufgabe von Algorithmen-Versicherern sein. Vermutlich werden sie dabei eng mit Daten-Spezialisten zusammenarbeiten.

Drohnen-Piloten & Ingenieure

Die Jobbörse Joblift hat jüngst 15 Millionen Stellenanzeigen untersucht und dabei herausgefunden, dass die Zahl der Stellenausschreibungen für die Entwicklung von Drohnen um 128 Prozent gestiegen ist. 92 Prozent der Anzeigen suchten nach Akademikern. Für den Zukunftsmarkt der Drohnen werden vor allem Ingenieure, Softwareentwickler sowie Sales Manager gesucht.

Fazit

Ob diese Berufe tatsächlich die Zukunft der Logistik bestimmen, kann niemand mit Gewissheit sagen. Die einzige Gewissheit besteht derzeit allenfalls darin, dass in der Arbeitswelt vieles ins Rollen kommen wird. In den kommenden zwei Jahrzehnten dürfte sich unser Verhältnis zur Arbeit grundlegend wandeln. Ausgehen wird uns die Arbeit aber gewiss nicht.

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