Manche Industrieunternehmen bereiten sich auf das Internet der Dinge (IoT) vor. Viele andere setzen bereits heute darauf. Dabei umfasst der Begriff IoT viel mehr als das reine IoT oder etwa Industrial IoT (IIoT) Plattformen. Es geht dabei darum, relevante Systeme aller Art miteinander zu verbinden und daraus einen Mehrwert zu erzeugen.
IoT-Plattform als Mediator
IoT-Plattformen werden oft als „Mediatoren“ zwischen den Geräten, also Sensoren und Aktoren auf der einen Seite und der Anwendungsschicht auf der anderen Seite, gesehen.
Das wirklich bestechende an der Idee der Vernetzung von Geräten ist es ja, dass diese durch das frühzeitige Erkennen von Fehlern und anderen „verbesserungsfähigen“ Zuständen effizienter im Betrieb werden und sich auf Basis der Daten neue Geschäftsmodelle entwickeln lassen. Das bedeutet, dass die Produkte über die Zeit gesehen besser werden, und gleichzeitig die Verbindung und Interaktion mit dem Kunden vorangetrieben werden. Dies bedeutet, dass Erkenntnisse aus der Nutzung in Software Updates oder Konfigurationen einfließen, die wiederum einen Mehrwert für den Kunden bringen. Entscheidungen können basierend auf Daten getroffen werden, wobei diese auch durch zusätzliche Intelligenz automatisiert werden können. Aus entsprechend vielen Daten können dann Analysen oder Entscheidungen lokal auf dem Gerät getroffen werden.
Durch die globale Verfügbarkeit der Cloud und die Nutzung deren massiver Ressourcen werden viele Dinge einfacher. Man kann, immer abhängig von der konkreten Anforderung, mehr verteilte Geräte, die sehr viele Daten produzieren, nutzen.
Industriezentrische Plattform
Bei einer Industriezentrischen Plattform wird großer Wert auf vorausschauende Wartung und Optimierung der Applikationen gelegt. Dies gilt generell für Geräte im Bereich Maschinen- und Antriebstechnik – z.B. für Windparks und Düsentriebwerke. Um das zu überwachen setzt man Temperatur-, Geschwindigkeit-, Vibrations-, Druck- und andere Sensoren ein. Die Daten werden an ein SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition), DCS (Distributed Control System) oder PLCs (Programmable Logic Controller) System weitergeleitet, um automatisiert oder initiiert durch eine Person beispielsweise die entsprechenden Kommandos zum Öffnen oder Schließen von Ventilen zu senden.
Funktionalität über die Cloud hinaus
Um solche Prozesse mit der datenzentrischen Verarbeitung und der Intelligenz in der Cloud nicht nur zu verbinden, sondern um auch diese Daten entsprechend schnell zu verarbeiten bzw. intelligente Entscheidungen auch ohne Internetverbindung treffen zu können, bedarf es der Möglichkeit, diese Funktionalität über die Cloud hinaus an die Geräte zu verteilen.
Je nach Businessmodell eines Unternehmens können weitere Integrationen sinnvoll sein. Die Verbindung in die Cloud kann über eine oder mehrerer Standleitungen bzw. auch separate Telekommunikationsnetze erfolgen. Um mehr Kontext für die Datenverarbeitung zu erhalten macht es außerdem Sinn, Enterprise-Applikationen im Unternehmen oder auch außerhalb des Unternehmens mit zu verbinden.
Komplementärer Ansatz ist zentral
Diese Integration braucht insgesamt aber mehr als eine IoT- oder Industrial IoT-Plattform. Zentral ist hier ein komplementärer Ansatz, von der Integration eines Sensors, der Daten „produziert“, bis hin zu spezifischen Industrie-Anwendungen, die diese Daten „konsumieren“ und untereinander austauschen können. Auf Grundlage einer einheitlichen Cloud-Plattform, sowie der direkten Hardwareintegration kann recht einfach eine viel umfassendere Lösung entstehen. Auf deren Basis lassen sich die Lösungen eines Unternehmens mit Lösungen der Partner und Endkunden verbinden. Durch das sichere „Vereinen“ und Austauschen der Daten wird der wirkliche Mehrwert generiert, den das Industrial IoT verspricht.