So bringt IoT die Logistik auf Touren

Jeder, der selbst ab und zu mit der Bahn unterwegs ist oder auch nur mit dem eigenen Auto von A nach B in Urlaub fährt, weiß, wie leicht eine ursprüngliche Planung durch aktuelle Ereignisse über den Haufen geworfen und eine Planänderung notwendig wird. Den professionellen Logistikern geht es da nicht anders. Steht ein Fahrzeug im Stau oder fällt wegen Panne oder Unfall aus, muss die Zentrale umplanen. Für eine solche Planung gibt es in vielen Unternehmen allerdings noch keine durchgängig IT-gestützten Prozesse. Planer müssen in vielen Fällen für die Aufstellung und Einhaltung von Einsatzplänen kontinuierlich telefonisch die benötigten Daten abfragen und prüfen. Ein mühsames Unterfangen, bei dem die intelligente Vernetzung von Fahrzeugen Planern viel Arbeit abnehmen kann.

IoT für durchgängig IT-gestützte Prozesse

Genau hier hakt das Internet of Things (IoT) ein: Es ermöglicht, alle Fahrzeuge mit einer IT-Komponente zu versehen und sie auch von unterwegs mit dem Planungssystem in der Zentrale zu vernetzen. So lassen sich relevante Daten zum Beispiel für Tourenplanung, Qualitätssicherung der Fracht oder auch Fahrzeugwartung automatisch erheben und die Einsatzplanung aller Ressourcen automatisieren und deutlich beschleunigen. Produktivitätssteigerungen durch leistungsfähigere, größere Fahrzeuge oder einen größeren Fuhrpark stoßen schnell an ihre Grenzen, der Einsatz von IoT-Technologie verspricht hier einen Quantensprung, weil er die Geschäftsabläufe optimiert, so dass alle Ressourcen besser eingesetzt und ausgelastet werden können. Und das ist gerade bei Transportdienstleistern in Branchen mit komplexen wechselseitigen Abhängigkeiten, spezialisierten Fahrzeugen und verzahnten Prozessen besonders lohnenswert.

Zum Beispiel Lebensmittel: vom Feld in den Laden

Die Erntezeit in der Landwirtschaft ist ein komplexes logistisches Szenario, an dem sich der Nutzen von IoT besonders gut zeigen lässt. Hier gilt es, eine Vielzahl variabler Faktoren in die Planung einzubeziehen und dabei millionenschwere Spezialfahrzeuge des Logistik-Dienstleisters wie Mähdrescher oder andere Erntemaschinen in einem kurzen saisonalen Zeitraum optimal einzusetzen. Dienstleister für die Bereitstellung landwirtschaftlicher Fahrzeuge und Maschinen stehen jedes Jahr wieder vor der Herausforderung, extrem hohe Nachfrage in einem extrem kurzen Zeitfenster optimal mit ihren Spezialfahrzeugen zu bedienen – und das in Abhängigkeit von angebautem Gemüse, geplanter Erntezeit und -ort, möglicher Anforderungen des Lebensmittelverarbeiters wie beispielsweise Kühlkette oder Transportdauer und schließlich auch dem tagesaktuellen Wetter in einer Region. Dabei müssen für einen Ernteprozess meist verschiedene Fahrzeuge gemeinsam eingeplant werden, oft auch in Kombination mit speziell ausgebildeten Fahrern. Eine äußerst komplexe Angelegenheit also, bei dem kein Dienstleister im ohnehin knappen Zeitfenster extra Zeit verlieren will, weil beispielsweise die Kommunikation nicht optimal funktioniert.

Apps an Bord, KI in der Zentrale

Dank IoT lassen sich solche Erntefahrzeuge jeglicher Art künftig mit IT-Komponenten oder Apps an Bord ausstatten, die alle für das Fahrzeug oder den Ernteprozess relevanten Daten direkt vor Ort erfassen und an das Planungssystem weiterschicken. Die Apps an Bord können dabei auch eine bidirektionale Kommunikation mit dem Fahrer ermöglichen, der zum Beispiel einfach per Klick die Fertigstellung eines Auftrags in die Zentrale zurückmelden kann, wo er mit seinem Fahrzeug dann wieder für neue Einsätze eingeplant werden kann.  Im zentralen Planungssystem können dann moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) oder Machine Learning dafür sorgen, dass auch bei kurzfristigsten Ereignissen in Sekundenschnelle ein neuer Einsatzplan errechnet wird, der automatisch für die Einhaltung aller Anforderungen und Bedingungen sorgt. So lassen sich die Anforderungen aller Beteiligten erfüllen und die Ressourcen bestmöglich nutzen. Und ist erst einmal die eigene Einsatzplanung automatisiert, lässt sie sich mit anderen Beteiligten in der gemeinsamen Wertschöpfungs- und Lieferkette verzahnen, so dass am Ende eine nahtlose IT-Unterstützung aller logistischen Abläufe vom Bauern bis zum Supermarkt gewährleistet ist.

Je komplexer die Prozesse, desto lohnender IoT

Solche IoT-Lösungen können in verschiedensten Logistik-Szenarien für deutlich effizientere Prozesse sorgen, weil sie die Planung automatisieren und für optimalen Ressourcen-Einsatz sorgen. Erfasste Fahrzeugdaten wie gefahrene Strecken oder Tankinhalte sind darüber hinaus wertvoll für eine vorausschauende Instandhaltung des Fuhrparks – aufgrund aktueller Messdaten lässt sich ein Werkstattbesuch gezielt einplanen, bevor ein Verschleißteil auf einer Kunden-Tour schlapp macht. Insgesamt gilt: Je komplexer die logistischen Prozesse sind, desto eher lohnt sich der Einsatz von IoT für Spediteure und Transportdienstleister.

Innovations-Boost durch maßgeschneiderte Software

Bei vielen Logistik-Unternehmen sind schon Standard-IT-Systeme zum Beispiel für das Fuhrpark-Management, für ERP und Supply Chain oder die Auftragsabwicklung im Einsatz. Neben diesen bewährten IT-Systemen lohnt es sich, für eine IoT-basierte Einsatzplanung auf eine maßgeschneiderte Software-Lösung zu setzen. Wie keine andere kann sie, schlank und effizient, passgenau auf die eigenen unternehmenskritischen Prozesse zugeschnitten werden, die dem Logistikunternehmen seine Wettbewerbsvorteile am Markt sichern. Hier öffnen sich für die eigene Business-Gestaltung innovative Möglichkeiten, die kein Standardsystem von der Stange bieten kann.  

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