Neues Projekt zur Abwärmenutzung in Rechenzentren

Server in Rechenzentren erzeugen hohe Mengen an Abwärme, die bisher mit hohem Energieaufwand aus dem Gebäude abgeführt und an die Umwelt abgegeben wird. Viel mehr Sinn würde es machen, diese Abwärme zu nutzen. Das dies nicht geschieht, liegt aus Sicht der Rechenzentrumsbetreiber vor allem an drei Gründen. Zum einen ist die Nutzung der Abwärme in Deutschland oft zu teuer. Zum zweiten findet sich oft kein Abnehmer für die Abwärme in der Umgebung des Rechenzentrums. Und zum dritten ist das Niveau der Abwärme mit etwa 30 bis 40°C oft zu niedrig, um sie einer sinnvollen Nutzung zukommen zu lassen (Grafik).  

In dem neuen Forschungsprojekt wird genau an dieser Stelle angesetzt. Ziel ist es, eine wirtschaftlich attraktive Nutzung von Abwärme in Rechenzentren zu ermöglichen. Mit Hilfe der von der Thomas Krenn AG entwickelten Hot Fluid Computing-Technologie wird die Abwärme der Server mit Wasser abgeführt und kann auf hohem Temperaturniveau (> 55°C) zum Zwecke der Gebäudeheizung oder für Brauchwassererwärmung zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen des Projektes wird diese Technologie aber auch genutzt, um in einem standardisiertem Rechenzentrum („Private Datacenter“ von dc-ce RZ-Beratung und Tobol) mit Hilfe einer Adsorptionskältemaschine von InvenSor Kälteleistung zu erzeugen. Die Kombination aus Abwärme und Adsorptionskälte erlaubt es, die Serverabwärme zum kühlen zu nutzen. Gekühlt werden können z.B. die im Rechenzentrum vorhandenen  Speichersysteme, Netzwerkkomponenten oder Unterbrechungsfreien Stromversorgungen.  Durch die Kombination der drei Ansätze „Private Datacenter“, „Hot Fluid Computing“ und „Adsorptionskältemaschine“ soll eine Effizienzsteigerung von mindestens 300% gegenüber konventionellen Rechenzentren erreicht werden. Das neue Konzept wird zum einen unter Laborbedingungen an der TU Berlin (Hermann Rietschel Institut) und zum anderen unter Praxisbedingungen bei Noris Networks umgesetzt und demonstriert.

HotFlAd wird im Rahmen der Förderinitiative „EnEff.Gebäude.2050 – Innovative Vorhaben für den nahezu klimaneutralen Gebäudebestand 2050“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

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