Kunden über das Ohr erreichen

Gesprochenes Wort übermittelt Emotionen

Wer Audios und Podcasts in der Vertriebsarbeit einsetzt, vermittelt leichter Emotionen als beispielsweise über eine Mail oder einen Brief. Das gesprochene Wort geht schnell ins Ohr und erreicht die emotionalen Zentren im Gehirn besser als beispielsweise eine Broschüre oder eine Webseite. „Viele meiner Kunden verwenden Podcasts, um Menschen zu erreichen und zu informieren“, sagt Rhetoriktrainer Peter Flume. Er produziert Podcasts häufig als Ergänzung zu Seminaren oder Veranstaltungen im Unternehmen. Nach seiner Erfahrung geben Unternehmen Hörerlebnisse in Auftrag, um etwas Bleibendes zur Verfügung zu stellen. „Wer einen Menschen emotional anspricht, erreicht diesen schneller und nachhaltiger als mit reinem Infomaterial“, fasst der Kommunikationsexperte zusammen.

Niederschwellig für den Hörer und günstig zu produzieren

Wer ein Radio, einen MP3-Player oder ein Smartphone besitzt, ist bereits Podcast-Ready. Die technische Entwicklung ist einer der Gründe, warum Hörerlebnisse derzeit so boomen. Aber auch der „Nebenher“-Effekt ist bei B2C-Kunden sehr beliebt. Während des Autofahrens, der Bügelwäsche oder einem Kreuzworträtsel – die Stimme im Ohr vermittelt uns Informationen, ohne dass es sich wie Lernen oder Überzeugungsarbeit anfühlt. „Gleichzeitig sind Podcasts recht günstig zu produzieren und können unendlich oft wiederholt werden. Eine gute Möglichkeit, um Menschen für ein Thema zu interessieren“, glaubt der Autor zahlreicher Rhetorik-Fachbücher, Flume.

Menschen erreichen, Adressen sammeln

Unternehmen, die Podcasts einsetzen, nutzen ihren gratis-Content etwa dazu, Kontaktdaten zu generieren. Wer seine Adresse angibt, bekommt den Download-Link kostenfrei zugesendet. Alternativ können Firmen die informativen Audio-Files auch als Service gratis auf ihrer Webseite anbieten. Das erhöht Traffic und Aufmerksamkeit.

Das Weiterbildungsunternehmen IMC nutzt Podcasts seit 2017 erfolgreich, um sich und seine Themenvielfalt darzustellen. Die MP3s sind für jedermann zugänglich und kostenfrei auf der IMC-Webseite, bei iTunes und Spotify erreichbar. „Wir widmen uns Trendthemen auf dem digitalen Weiterbildungsmarkt“, erläutert Vorstand Christian Wachter. Bewusst werde hier keine Werbung für einzelne Produkte gemacht, sondern echter Nutzwert in Form von Expertenwissen geboten. „Wir wollen mit interessanten Talk-Gästen die Vielfalt und Bandbreite der Weiterbildungswelt zeigen. Damit ergibt sich indirekt natürlich ein Blick auf das Umfeld, in dem wir tätig sind und welche Dienstleistungen wir anbieten“, erläutert der Vorstand.

Traffic für die Webseite generieren

Im Durchschnitt 800 Klicks verzeichnet IMC im Monat auf der Podcast-Seite. „Die Zugriffszahlen variieren je nach Thema, steigen aber mit der Bekanntheit der Reihe“, sagt Wachter. Begleitet wird das Angebot von einem Maskottchen, dem „Schlaufuchs“, der immer wieder auf Bildern zu sehen ist und die Sozialen Medien bereichert. „Wir erreichen unsere Zielgruppe, interessieren neue Menschen für unsere Themen und bleiben bei Bestandskunden im Gedächtnis“, fasst Wachter die Vorteile zusammen.

Das Problem der öffentlichen Wahrnehmung kennt Peter Flume ebenfalls: „Hör-Angebote setzen sich, so wie jeder andere Content, nur dann durch, wenn die Qualität stimmt.“ Er versuche deshalb, nicht nur Informationen zu vermitteln, sondern gleichzeitig zu unterhalten. Etwa, indem in seinen kurzen Comedy-Podcasts mit verschiedenen Stimmen, Dialekten und Szenarien gearbeitet wird. So werden auf unterhaltsame Art die Trainingsinhalte wiederholt und im Bewusstsein „wach“ gehalten. „Der Humor als Stilmittel kann ein sprödes Thema auflockern“, erläutert der Rhetoriker. Wie IMC setzt Flume bei seinen Podcasts auf den Gewöhnungs-Effekt. „Eine Serie beispielsweise wird schnell zum Kult und die Menschen unterhalten sich darüber. Das wiederum unterstützt den Lerntransfer.“ Zur Zeit produziert der Rhetoriker eine Reihe zum Thema Feedback-Kultur für einen großen Kunden.

Drei Tipps: So nutzen Sie Podcasts im Vertrieb:

  1. Content ist King. Produzieren Sie hochwertige und vor allem nutzwertige Audio-Files statt billiger Werbung.
  2. Nutzen Sie die begehrten MP3s als Adress-Generator: Wer mithören möchte, muss seine Mailadresse angeben.
  3. Alternativ können Sie die informativen Audios auch als kostenlosen Service auf Ihrer Webseite anbieten: Das erhöht Traffic und Bekanntheit.

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