Um diesem Szenario entgegenzuwirken, nutzt man Telefon und Desktop-Sharing-Systeme mit Softwarelösungen wie TeamViewer. Der Haken an der Sache: Diese Systeme bieten nur einen eingeschränkten Zugriff auf die Maschine. Der Instandhalter ist auf die Hilfe des Komponenten- oder Systemlieferanten angewiesen.
Schnelle Hilfe aus der Cloud
Anders geht es mit dem Lenze Remote Service Advanced, der über eine verschlüsselte Kommunikationsverbindung arbeitet. Grundlage ist die komplette Darstellung der Maschine als virtueller Zwilling in einem Komponentenbaum, die auf einem lokalen Speicherort beim Kunden abgelegt ist.
Der Kunde kann im Störungs- oder Bedarfsfall online gehen und hat seine Maschine nicht 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche (24/7) an eine Cloud «angedockt». Damit ist der Anwender in der Lage, selbstständig zu entscheiden, ob und wie lange eine Datenverbindung nach «draussen» bestehen soll. Alle Leistungen laufen autark beim Anwender und bedürfen keiner permanenten Datenanbindung. Trotz dieser abgeschlossenen Lösung ist eine direkte Einbindung vom Maschinenbauer bis zum Systemlieferanten gezielt möglich. Hilfestellungen über Remote Support oder auch Analyse und Interpretation von Monitoring-Daten lassen sich durch Hinzunahme von Experten direkt über einen definierten Kanal durchführen.
Serviceleistungen mit dem digitalen Zwilling
Die Grundlage einer systematischen Darstellung ist der virtuelle oder auch digitale Zwilling. Er entsteht durch eine Bestandsaufnahme der gesamten Maschine. Alle relevanten Komponenten der Maschine (auch Assets genannt) werden mit Seriennummer, Gerätekennzeichnung, Einbaulagenfotos und Funktionsbereich in der Lenze-Inventory-App vor Ort aufgenommen. lm Anschluss reichert man diesen Datenstamm mit den entsprechenden Asset-Informationen an, zum Beispiel Lieferzeiten oder Verfügbarkeit, Wartungsintervalle, Lebenszyklus der Komponente oder Dokumentationen wie Bedienungsanleitungen. Diese Asset-Informationen werden am digitalen Zwilling innerhalb der Lenze Remote Service Advanced Software aufgespielt beziehungsweise angehängt. Hinter den digitalisierten Komponenten lassen sich weitere spezifische Informationen ablegen.
Maschinenmonitoring auf dem PC
Ein immer wichtigerer Baustein für die Digitalisierung im Service ist das Monitoring. Dieses wird nicht wie bei vielen Anbietern üblich permanent in die Cloud gespielt, dort interpretiert und zur Visualisierung zurückgespielt, sondern läuft auf dem Anwender-PC. Alle wichtigen OEE-Daten (Overall Equipment Effectiveness), Performance-Daten der Antriebe oder Alarme lassen sich lokal auf kundenspezifischen Dashboards darstellen. So hat jeder Anwender genau die Daten, die in seinem Verantwortungsbereich liegen, beispielsweise der Instandhalter seine Alarme und die Performance der Anlage und der Schichtführer oder Werksleiter seine OEE-Daten.