Die Firma prodartis AG hat sich bereits früh für die neue HP-Technologie entschieden. Dies hatte den Effekt, dass ein sehr positives Signal in den Markt gesendet wurde. Daraufhin investierten sehr viele andere Firmen ebenfalls in die HP-Technologie. Wir wussten zwar damals, dass HP mit einer überzeugenden Lösung auf den Markt kommen würde und dass das Bedürfnis nach so einer Lösung vorhanden war. Aber einen derart erfreulichen Start hatten wir in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet. Die Schweiz ist dank diesem Traumstart auch gleich zu einem der absatzstärksten Länder in Europa geworden.
Gibt es bereits Feedbacks von den Kunden?
Die gibt es. Wir haben auch aktiv Kunden befragt, denn wir sind sehr interessiert daran, wie unsere Kunden die neue Technologie aufnehmen — und unseren Service. Deshalb kann ich Ihnen einige Feedbacks wiedergeben.
Das Erste stammt von Michael Knecht. Er ist Geschäftsführer der Zermec GmbH, und er sagte: «Der HP Jet Fusion 3D Printer ist seit Mitte Oktober 2017 bei uns im Einsatz, die Installation verlief problemlos, und wir konnten das System sehr schnell selbstständig bedienen. Der Produktservice von SGSolution AG und HP ist überdurchschnittlich gut, alle Fragen und Anregungen konnten jeweils innerhalb eines Tages gelöst werden. Dank dieser Technik hat sich unser Produkt in kürzester Zeit erheblich verbessert, bei der Hauptbaugruppe konnten wir über 50 Prozent der Teile einsparen.»
Ein weiteres Zitat kommt von Stefan Bertschi, er ist Deputy Head of Robotics Platform bei Wyss Zurich, dem gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungs-Zentrum der ETHZ und der Universität Zürich. Er meinte: «Wir sind überzeugt davon, mit dem HP Jet Fusion 3D Printer bereits in die Technologie der Zukunft eingestiegen zu sein und schätzen die Qualität und die günstigen Kosten der Druckteile enorm.»
Die beiden ersten HP-3D-Drucker Jet Fusion 3D 3200 und 4200 sind für den Einsatz in der industriellen 3D-Fertigung gedacht, die mit geringen Stück-Kosten zurechtkommt. Nun soll bereits eine neue Lösung bereit stehen, der Jet Fusion 3D 4210, welcher die Rentabilitätsstufe nochmals ansteigen lässt. Was steckt hinter diesem Upgrade?
Mit dem Jet Fusion 3D 4200 können wir Losgrössen von bis zu 10 000 Stück oder mehr adressieren. Mit dem kommenden Jet Fusion 3D 4210 will HP den Break-even noch weiter verschieben, wobei wir hier von Losgrössen um die 110 000 Stück reden. Dies wird durch noch tiefere variable Kosten erreicht. Diese waren in der Vergangenheit einer der hauptsächlichen Kostentreiber und bewirkten, dass der 3D-Druck lange nur für den Prototypenbau eingesetzt werden konnte.
Welche weiteren Entwicklungen darf man im Jahr 2018 von HP noch erwarten?
HP hat einiges bereits angekündigt. So wird im Jahr 2018 eine Vollfarbmaschine auf den Markt kommen, und dies auf der Basis von PA12-Pulver. Man möchte mit dieser Maschine ein tiefes Preissegment ansprechen. Sie wird mit einem kleineren Bauraum daherkommen als die 4200 und wird daher keine reine Produktionsmaschine sein.
Ein grosses Thema bei den additiven Verfahren sind die zur Verfügung stehenden Materialien. Wie sieht es momentan bei HP aus?
HP ist in diesem Bereich sehr aktiv. Auch hier gab es bereits Ankündigungen vonseiten HP, und einige der neuen Materialien waren bereits auf der «Formnext» ausgestellt. Dabei handelt es sich um die neuen Materialien PA11, PA12 glasverstärkt, TPU, TPA und PP.
Und wie entwickelt sich die «Open Materials Platform», die für alle Firmen offensteht, um eigene Materialien für die HP-Drucker zu entwickeln?
Das Interesse an der «Open Material Platform» ist gigantisch. Bereits sind 50 der weltgrössten Chemiekonzerne auf diese Plattform aufgesprungen. Deren Materialien werden derzeit noch umfangreich getestet — aber in Kürze dürften die Ersten erwartet werden, sodass die Plattform in diesem Jahr noch die ersten Resultate dieser Kooperation präsentieren kann.
Eine der kommenden Ausstellungen, auf der man sich als Besucher über die HP-Technologie informieren kann, ist die AM Expo in Luzern. Sie stellen dort aus; was genau werden Sie zeigen?
Wir werden spannende Anwendungen der aktuellen HP-Technologie vorstellen. Natürlich geben wir auch einen Ausblick auf die für das zweite Halbjahr angekündigte Farbmaschine.
Und wie sieht es mit Ihrem Firmen-Jubiläum aus? Die SGSolution kann am 7. März ihr 10-jähriges Bestehen feiern. Das ist ausgerechnet während der Messe. Wie werden Sie dies feiern?
Wir freuen uns sehr, dass wir als Schweizer Pionier im Bereich 3D-Printing unser 10-jähriges Bestehen exakt während der AMX feiern können. Wie wir es feiern, wird natürlich nicht verraten. Aber eines kann ich Ihnen versichern: Wir werden unsere Kunden mit etwas Tollem überraschen.