In eigener Sache hier ausnahmsweise einmal eine Empfehlung für Linux-Einsteiger, die nicht nur Ihre Server (hier empfehle ich CentOS oder Red Hat Enterprise Linux), sondern auch Ihre Desktop-Arbeitsplätze mit Linux betreiben möchten. Ich persönliche nutze übrigens Arch Linux und würde bei fortgeschrittenem Kenntnisstand auch einen Wechsel zu letzterem oder ebenfalls CentOS/RHEL empfehlen. Für den Anfang aber ist OpenMandriva Lx eine vernünftige Entscheidung, weil das System viele Anleihen bei der kommerziellen ROSA-Distribution nimmt und als Verwandter des einstigen Mandrake Linux einige für Einsteiger sehr nützliche grafische Konfigurationswerkzeuge mitbringt. Unter dem Strich ist OpenMandriva Lx damit benutzerfreundlicher, als viele andere Distributionen und zudem für den Desktop-Einsatz optimiert.
Neue Version OpenMandriva Lx 2014.1
Das aus Mandriva Linux hervorgegangene, Open Mandriva LX ist gerade in einer neuen Version OpenMandriva Lx 2014.1 verfügbar. Wie für auf Mandriva beruhende Distributionen üblich, enthält OpenMandriva viele der beliebten und komfortablen grafischen Konfigurations-Werkzeuge der Mandrake-Aera, und spielt daher in puncto Benutzerfreundlichkeit in einer Liga mit Opensuse.
Optimierter Kernel
Eine Besonderheit des neuen Kernel 3.15.10 NRJQL ist die Integration der nrjQL-Patches, die wie viele weitere Besonderheiten der OpenMandriva-Distribution auf dem Umfeld der kommerziellen Rosa-Distribtion stammen und auch das Herz der Rosa-Distribution ausmachen. Der NJR-Modus etwa aktiviert die Funktionen „Full Preemption“ und „Boost Mode“, genauer die Kernel-Features Preemption und RCU Preempt tree. RCU (Read Copy Update) ist ein Synchronisations-Mechanismus, der im Verlauf der Entwicklungsarbeiten am 2.5´ er Kernel entstanden ist. Der QL-Modus wiederum spendiert dem Kernel eine Reihe von Patches, wie BFS CPU task scheduler, BFQ disk I/O scheduler, UKSM memory management oder TOI for suspension and hibernation, die allesamt der Optimierung in Desktop-Einsatz dienen. Sie sollten allerdings bedenken, dass OpenMandriva Lx im Vergleich zu anderem Distributionen nach einem gut ausgebauten Arbeitsspeicher verlangt. Das WIKI empfiehlt mindestens 1 GByte RAM, beim Einsatz als Gastsystem in einer virtuellen Maschine sogar 1536 MByte.
Zahlreiche Aktualisierungen
Nach dem im vergangenem Jahr veröffentlichten Erstling OpenMandriva LX 2013 und OpenMandriva LX 2014 vom Mai diesen Jahres erscheint OpenMandriva LX 2014.1 etwas früher als erwartet und bringt als nunmehr zweites Update neben einigen Neuerungen erwartungsgemäß eine große Anzahl an Aktualisierungen mit. So liegt der Standard-KDE-Desktop jetzt in einer aktuellen Version 4.13.3 bei, wobei Mandrivas Default-Startmenü durch Homerun Kicker ersetzt wurde. Homerun Kicker ist ebenfalls ein Tab-basierter Fullscreen Launcher, der das auf einer Mischung aus Rocket Bar, Cario Dock und Rosa-Elementary-Thema basierende Rosa-Panel der Vorgängerversion ersetzt. Darüber hinaus haben die OpenMandriva-Entwickler das Netzwerkmanagement, dasMedia Ccenter und die Unterstützung für mobile Geräte aktualisiert.
Unter der Haube
Der X-Server wurde zudem auf die Xorg-Version 1.15.1 und Mesa auf die Version 10.2.6 aktualisiert, welche OpenMandriva unter anderem mit den aktuellsten Versionen quelloffener Grafik-Treiber versorgt. Die Entwickler empfehlen, bei KDEs Composite Manager den Composit-Typ OpenGL 2.0, statt Xrender zu verwenden, um im Zusammenspiel mit OpenMandrivas Standard-Thema in den Genuss von Blur- und Transparenz-Effekten zu kommen. Ferner haben die Entwickler die wichtigsten Anwendungen auf den neuesten Stand gebracht. So sind jetzt etwa LibreOffice 4.3.1 und Firefox 32 an Bord und der Java Stack von OpenMandriva wurde vollständig auf Version 7 umgestellt. Darüber hinaus behebt die neue Version zahlreiche Fehler. Details dazu lassen sich der Veröffentlichungsmitteilung entnehmen.
Sie können OpenMandriva Lx 2014.1 in Form von ISO- und Live-Images für 32- und 64-Bit-x86-Systeme von der Projektseite herunterladen. Wahlweise kann OpenMandriva Lx auch direkt von Sourceforge bezogen werden.