Die neue Version 2.6 lässt sich ab sofort im Sourcecode von der http://wiki.qemu.org/Download Projektseite herunterladen; Binärpakete sollte aber zeitnah auch in den Paketquellen der gängigen Linux-Distributionen auftauchen.
Massiv überarbeitet und erweitert
Die jetzt veröffentliche Version 2.6 wurde massiv überarbeitet und mit neuen Funktionen ausgestattet. Zu den wichtigsten Neuerungen gehört zweifelsohne der noch nicht ganz fertiggestellte, aber ansatzweise vorhandene Support für den Rapsberry PI 2. So sei der „Maschinentyp“ „raspi2“ nach Auskunft der Entwickler zwar noch nicht vollständig, könne aber bereits ältere Windows- und Raspbian-Versionen starten.
Ebenfalls neu im Bereich der unterstützten Architekturen ist auch der MIPS-R6-Virtual- Prozessor-Support. Ferner soll der TCG-Code-Generator jetzt mehr x86-Instruktionen unterstützen.
Schneller und sicherer
Zudem haben die Entwickler Qemu 2.6 eine Reihe von Geschwindigkeitsverbesserungen im Zusammenhang mit der VirtIO-Komponente angedeihen lassen. Ebenfalls neu ist, dass der VFIO-Code von Qemu nun AMD XGBE-Pass-Through unterstützt. Neu ist auch ein Mechanismus, mit dessen Hilfe sicherheitsrelevanten Informationen an das System übergeben werden können. Schließlich haben die Entwickler auch die GUI erweitert, die dank SDL2 und SPICE nun OpenGL und VirGL unterstützt.
Sämtliche Neuerungen sind wie bei Qemu üblich im Änderungsprotokoll dokumentiert.
Über Qemu
Die Open-Source-Software Qemu lässt sich sowohl als Emulator, als auch als Virtualisierer einsetzen. Prinzipiell erlaubt Qemu das Ausführen eines virtuellen Gastsystems auf einem Computer. In seiner Eigenschaft als Emulator ist Qemu in der Lage, Betriebssysteme und damit auch Applikationen, die für eine bestimmte Prozessor und Hardware-Architektur entwickelt wurde, auf einer völlig anderen Architektur ausführen, wozu ein Just-in-Time-Compiler für eine trotzdem recht hohe Ausführungsgeschwindigkeit sorgt.
Qemu lässt sich aber auch als Virtualisierungslösung einsetzen. In dieser Eigenschaft fungiert die Software als Frontend für diverse Open-Source-Virtualisierer wie KVM oder Xen. Virtuelle Maschinen laufen dann mit nahezu nativer Ausführungsgeschwindigkeit.