Alte Zöpfe ab

Experten hatten frühestens zum Jahresende oder gar zum 1. Quartal 2017 mit der neuen Version von VMwares Kern-Produkt gerechnet. Über die abgepasste strategische Ausrichtung des Produktes hatten wir bereits im Rahmen der VMworld berichtet. Nach der nun offiziell bestätigten Verfügbarkeit der neuen Version schälen sich weitere Details zu den Neuerungen heraus. 

Alles in allem bringt die neue Version viele Verbesserungen in den Bereichen Verfügbarkeit, Sicherheit, Management, Skalierbarkeit und beim Storage-Konzept.

Familien-Upgrade

Wie bei VMware üblich erfahren neben vSphere 6.5 auch die wichtigsten „Verwandten“ des Kernprodukts sowie eine Reihe von Komponenten wie vSAN, PowerCLI, Site Recovery Manager und vSphere Replication ein Upgrade, da alle auf vSphere aufsetzen auch wenn VMware die genannten Vertreter als eigene Produkte vertreibt.
Wie bei jeden Update der Hauptversion erhöhen sich mit vSphere 6.5 auch die jeweiligen Konfigurationsmaxima, wobei VMware hier gegenüber Hyper-V & Co traditionell ohnehin die Pace macht. Wie das im Einzelnen aussieht, verrät VMware in diesem PDF; exemplarisch hervorgehoben sei, dass pro VM nun bis zu 6 TB RAM und 128 vCPUs unterstützt werden.

Neuerungen HA, DRS und SPBM

Zu den spannendsten Neuerungen von vSphere selbst gehören die Verbesserungen und Neuerungen bei den Cluster-Funktionen, allen voran jene im Bereich High Availability (HA) und Distributed Ressource Scheduling (DRS), namentlich „Proactive HA“, „Predictive DRS“, Orchestrated VM Restart“ sowie die Integration von DRS mit Fault Tolerance.

Auch im Storage-Bereich gibt es einige Neuerungen. Neben der zeitgleichen Veröffentlichung von VSAN 6.5 hat VMware auch dem Storage-Subsystem im Kern-Produkt Verbesserungen angedeihen lassen. Als Beispiel sei das QoS-Features Storage I/O Control genannt. Dieses integriert sich in vSphere 6.5 mit VMwares Konzept von Policy-Based-Storage-Management (SPBM). Darin lassen sich in vSphere 6.5 nicht mehr nur „I/O-Fairness“-Policies berücksichtigen, sondern auch andere Storage-Capabilities wie Verschlüsselung, Caching oder Replikation.

Linux vCenter

Neuerungen und Verbesserungen gibt es auch beim vCenter, der zentralen Management-Komponente jeder vSphere-Umgebungen. Seit der Verison 5.5 gibt es eine Linux-basierte Appliance-Variante als Alternative zum Windows-vCenter, deren strategische Bedeutung VMware von Version zu Version aufwertet.

In vSphere 6.5 ist die strategische Favorisierung von Linux nicht mehr zu übersehen. Während das VCSA in Version 6.0 bereits funktional zum Windows-vCenter aufgeschlossen hatte (einschließlich Linked-Mode), zieht die Linux-Variante in vSphere 6.5 sogar an diesem vorbei. Die neue, mit vSphere 6.5 eingeführte vCenter-Hochverfügbarkeit ist nämlich nur mit der Linux-basierten VCSA zu haben.

Ferner ist der Update Manager jetzt vollständig auch in der Linux-Variante implementiert und erfordert ebenfalls keinen separaten Windows-Server nebst Windows-Datenbank mehr.

Aufräumen beim Client

Wie schon länger zu erwarten, ist der veraltete, native Windows-Client in vSphere 6.5 überhaupt nicht mehr enthalten und wird von einem HTML5-basierten Host-Client abgelöst. Ein HTML5-basierten Web-Client für das vCenter ist ebenfalls in Arbeit und soll mittelfristig den Flash-Client ablösen. Er liegt erstmals in Form einer Linux-basierten VA bei und kann optional bereits getestet werden, wenngleich der Funktionsumfang noch hinter dem Flash-Client zurück bleibt.

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