Archiv der Kategorie: EPAP – Sensorik

Crest-Faktor und Spitzenwerte von HF-Signalen messen

Eine auf hohe Geschwindigkeit, geringen Stromverbrauch und eine unipolare Versorgungsspannung von 3,3 V optimierte Schaltung misst den Crest-Faktor sowie Spitzen- und Effektivwert von HF-Signalen.

Die Schaltung in Bild 1 misst den Spitzen- und Effektivwert von Leistung bei HF-Frequenzen von 450 MHz bis 6 GHz in einem Bereich von etwa 45 dB. Die Messergebnisse werden in differentielle Signale gewandelt, um Rauschanteile zu beseitigen. Bereitgestellt werden die Messergebnisse als digitale Informationen am Ausgang eines 12-Bit-SAR-A/D-Wandlers mit serieller Schnittstelle und integrierter Referenz. Eine einfache Zweipunkte-Kalibrierung wird im digitalen Bereich durchgeführt.

Bild 1: Stromsparende Schaltung zur schnellen Messung von Crest-Faktor, Spitzen- und Effektivwert von HF-Signalen (vereinfachte Blockschaltung; gezeigt sind nicht alle Verbindungen und auch nicht die Entkopplung) Bild 1: Stromsparende Schaltung zur schnellen Messung von Crest-Faktor, Spitzen- und Effektivwert von HF-Signalen (vereinfachte Blockschaltung; gezeigt sind nicht alle Verbindungen und auch nicht die Entkopplung)

Der ADL5502 ist ein Effektivwert-Leistungsdetektor in Kombination mit einem Hüllkurvendetektor zur genauen Ermittlung des Crest-Faktors eines modulierten Signals. Das Bauteil kann in HF-Empfänger- und Transmitter-Signalketten von 450 MHz bis 6 GHz mit Hüllkurvenbandbreiten über 10 MHz verwendet werden. Über die Peak-Hold-Funktion lassen sich mit A/D-Wandlern mit relativ niedrigen Abtastraten kurze Signalspitzen in der Hüllkurve erfassen. Die Stromaufnahme beträgt 3 mA bei 3 V.

Der ADA4891-4 ist ein schneller, vierkanaliger CMOS-Verstärker mit hoher Leistungsfähigkeit zu einem attraktiven Preis. Die Stromaufnahme des Bauteils beträgt 4,4 mA/Verstärker an 3 V. Der Verstärker weist die Fähigkeiten einer echten unipolaren Spannungsversorgung auf und bietet einen Eingangsspannungsbereich, der 300 mV unter der negativen Versorgungsspannung liegt.

Aufgrund der Rail-to-Rail-Ausgangsstufe erstreckt sich die Ausgangsspannung von 50 mV über der negativen Versorgungsspannung bis 50 mV unter der positiven Versorgungsspannung. Dies gewährleistet einen maximalen Dynamikbereich. Geringe Verzerrungen und kurze Einschwingzeiten prädestinieren den ADA4891-4 für diese Anwendung.

Der AD7266 ist ein schneller, zweikanaliger 12-Bit-SAR-A/D-Wandler mit geringem Stromverbrauch. Das Bauteil arbeitet an einer unipolaren Spannung von 2,7 bis 5,25 V und erreicht Abtastraten bis 2 MSample/s. Den beiden ADCs im AD7266 sind ein dreikanaliger Multiplexer sowie ein rauscharmer, breitbandiger Track-&-Hold-Verstärker nachgeschaltet, der mit Eingangsfrequenzen über 30MHz zurechtkommt. Die Stromaufnahme beträgt 3 mA bei 3 V. Ebenfalls im AD7266 enthalten ist eine 2,5-V-Referenz.

Unipolare Versorgungsspannung

Die Schaltung arbeitet an einer unipolaren Spannung von +3,3 V. Geliefert wird diese vom ADP121. Der ADP121 ist ein Linearregler mit geringem „Dropout“ und niedrigem Ruhestrom. Er arbeitet an 2,3 bis 5,5 V und bietet einen Ausgangsstrom bis zu 150 mA. Die Dropout-Spannung von 135 mV bei 150 mA Last erhöht die Effizienz und erlaubt den Betrieb über einen großen Eingangsspannungsbereich. Der Ruhestrom von 30 μA bei Volllast prädestiniert den ADP121 für batteriegespeiste, tragbare Geräte.

Den ADP121 gibt es mit Ausgangsspannungen von 1,2 bis 3,3 V. Das Bauteil ist für den stabilen Betrieb mit kleinen 1-μF-Keramikkondensatoren am Ausgang optimiert. Der ADP121 bietet ein gutes Transientenverhalten bei minimaler Grundfläche. Schutzschaltungen gegen Kurzschluss und Übertemperatur verhindern eine Beschädigung des Bauteils im Fehlerfall. Angeboten wird der ADP121 im winzigen 5-poligen TSOT-Gehäuse sowie im WLCSP-Gehäuse (Rasterabstand 0,4 mm). Aufgrund seiner sehr geringen Grundfläche eignet sich der ADP121 für viele tragbare Anwendungen.

Schaltungsbeschreibung

Das gemessene HF-Signal wird an den ADL5502 angelegt. Ein Abschlusswiderstand mit 75 Ω am HF-Eingang parallel zur Eingangsimpedanz des ADL5502 ermöglicht eine Breitbandanpassung von 50 Ω. Genauere Ohm’sche oder reaktive Anpassungen können für schmalere Frequenzbänder angewendet werden (siehe Abschnitt HF-Eingangsschnittstelle im Datenblatt des ADL5502).

Der interne Filterkondensator des ADL5502 ermöglicht Mittelwertbildung im quadratischen Bereich, belässt jedoch einen AC-Anteil am Ausgang. Signale mit hohen Spitze/Mittelwert-Verhältnissen wie zum Beispiel W-CDMA oder CDMA2000 können AC-Restspannungen am DC-Effektivwertausgang des ADL5502 produzieren. Um die Effekte dieser niederfrequenten Komponenten in den Signalverläufen zu reduzieren, ist eine zusätzliche Filterung erforderlich. Die interne Filterkapazität des ADL5502 im quadratischen Bereich kann mit einem Kondensator zwischen Pin 1 (FLTR) und Pin 2 (VPOS) erhöht werden.

Die AC-Restspannung lässt sich weiter reduzieren, indem man einen Kondensator an den Ausgang für den Effektivwert der Spannung schaltet. Die Kombination des internen 100-Ω-Ausgangswiderstands und der zusätzlichen Ausgangskapazität bildet ein Tiefpassfilter, das Ausgangs-Ripple des URMS-Ausgangs verringert (mehr Informationen im Abschnitt „Selecting the Square-Domain Filter and Output Low-Pass Filter“ im Datenblatt des ADL5502).

Spitzenwert messen

Um den Spitzenwert eines Signalverlaufs zu messen, muss die Steuerleitung (CNTL) temporär auf den Logikpegel „High“ (Reset Mode für >1 μs) gesetzt und dann auf den Logikpegel „Low“ zurückgesetzt werden. So lässt sich der ADL5502 auf einen bekannten Zustand initialisieren. Beim Einstellen des Bauteils zur Messung von Spitzenwerten sollte der Peak-Hold-Modus für eine Periode getoggelt werden, in welcher sich der Effektivwert der Eingangsleistung und der Crest-Faktor nicht ändern.

Falls sich der ADL5502 im Peak-Hold-Modus befindet und sich der Crest-Faktor von „High“ auf „Low“ ändert oder die Eingangsleistung von „High“ auf „Low“ wechselt, wird eine fehlerhafte Spitzenmessung signalisiert. Der ADL5502 meldet einfach den höchsten Spitzenwert der aufgetreten ist, als der Peak-Hold-Modus aktiviert war und die Eingangsleistung oder der Crest-Faktor „High“-Pegel hatten. Es sei denn CNTL ist zurückgesetzt, dann gibt der PEAK-Ausgang nicht den neuen Spitzenwert im Signal wieder.

Der ADL5502 kann einen effektiven Ausgangsstrom von etwa 3 mA liefern. Der Ausgangsstrom fließt durch den auf dem Chip integrierten Serienwiderstand von 100 Ω. Somit bildet jeder Lastwiderstand mit diesem On-Chip-Widerstand einen Spannungsteiler. Es wird empfohlen, den URMS-Ausgang des ADL5502 eine hohe Ohm’sche Last treiben zu lassen, damit der Ausgangsspannungshub erhalten bleibt. Falls bei einer Anwendung eine Last mit niedrigem Widerstand getrieben werden soll (sowie in Fällen, in denen eine Erhöhung des nominalen Wandlungsgewinns wünschenswert ist), ist eine Pufferschaltung erforderlich.

Der PEAK-Ausgang ist zum Treiben von 2-pF-Lasten ausgelegt. Es wird empfohlen, dass der PEAK-Ausgang des ADL5502 niedrige kapazitive Lasten treibt, um eine volle Ausgangsreaktionszeit zu erzielen. Die Effekte größerer kapazitiver Lasten sind speziell sichtbar beim Tracking von Hüllkurven während der fallenden Signalübergänge.

Befindet sich die Hüllkurve in einem fallenden Signalübergang, entlädt sich der Lastkondensator über den chipinternen Widerstand von 1,9 kΩ. Falls sich die größere kapazitive Last nicht vermeiden lässt, kann der zusätzlichen Kapazität entgegengewirkt werden, indem man einen Shunt-Widerstand zwischen Masse und den PEAK-Ausgang legt, um eine schnellere Entladung zu erreichen. Ein solcher Shunt-Widerstand erhöht den Strom des ADL5502 und sollte nicht niedriger als 500 Ω sein.

Einschaltzeit und Impulsverlauf

Bild 6: Verlauf des Ausgangspegels bei verschiedenen HF-Eingangspulsen, Versorgungsspannung 3 V, Frequenz 900 MHz, Square-Domain-Filter offen, Ausgangsfilter 0,1 µF Bild 6: Verlauf des Ausgangspegels bei verschiedenen HF-Eingangspulsen, Versorgungsspannung 3 V, Frequenz 900 MHz, Square-Domain-Filter offen, Ausgangsfilter 0,1 µF

Die Einschaltzeit und der Impulsverlauf sind stark von der Größe des Square-Domain-Filters (CFLTR) und dem an den URMS-Ausgang angeschlossenen Ausgangs-Shunt-Kondensator abhängig. Bild 6 (aus dem Datenblatt des ADL5502) zeigt den Verlauf des Ausgangssignals bei verschiedenen am RFIN-Pin angelegten HF-Impulen mit einem Ausgangsfilterkondensator von 0,1 μF und ohne Square-Domain-Filterkondensator (CFLTR). Die fallende Flanke wird speziell von der Kapazität des Ausgangs-Shunts bestimmt.

Um die fallende Flanke der Enable- und Pulsreaktionen zu verbessern, kann parallel zum Ausgangs-Shunt-Kondensator ein Widerstand geschaltet werden. Der zusätzliche Widerstand trägt dazu bei, den Filter-Kondensator am Ausgang zu entladen. Obwohl diese Methode die Abschaltzeit verkürzt, dämpft der zusätzliche Lastwiderstand auch den Ausgang (siehe Abschnitt „Output Drive Capability and Buffering“ im Datenblatt des ADL5502). Bild 7 (aus dem Datenblatt des ADL5502) zeigt die Verbesserung, die durch den zusätzlichen parallelen 1-kΩ-Widerstand erreicht wurde.

Bild 7: Ausgangsverhalten bei verschiedenen HF-Eingangspulsen, Versorgungsspannung 3 V, Frequenz 900 MHz, Square-Domain-Filter offen, Ausgangsfilter 0,1 µF mit Widerstand 1 kO parallel Bild 7: Ausgangsverhalten bei verschiedenen HF-Eingangspulsen, Versorgungsspannung 3 V, Frequenz 900 MHz, Square-Domain-Filter offen, Ausgangsfilter 0,1 µF mit Widerstand 1 kO parallel

Die RMS- und PEAK-Ausgänge des ADL5502 durchlaufen Puffer mit Einsverstärkung, die zur Wandlung der massebezogenen Ausgänge in differentielle Signale Stufen mit Cross-Kopplung treiben. Die interne 2,5-V-Referenz des AD7266 (über die DCAPA- und DCAPB-Pins) durchläuft einen weiteren Puffer mit Einsverstärkung und einen Spannungsteiler.

Dies setzt die Gleichtaktspannung des Netzwerks auf +1,25 V. Der AD7266 erzielt simultane Samples der RMS- und PEAK-Ausgänge und überträgt die Daten innerhalb einer Reaktionszeit von 1 μs. Die Daten werden auf einer seriellen Datenleitung bereitgestellt. Da Steigung und Achsenabschnitt (Intercept) von Bauteil zu Bauteil variieren, muss für hohe Genauigkeit eine Kalibrierung auf Boardebene durchgeführt werden.

In der Regel erfolgt die Kalibrierung, indem man zwei Eingangsleistungspegel an den ADL5502 anlegt und die zugehörigen Ausgangsspannungen misst. Die Kalibrierungspunkte werden normalerweise so gewählt, dass sie im linearen Arbeitsbereich des Bauteils liegen. Die am besten geeignete Gerade findet man, indem man den Wandlungsgewinn (oder die Steigung) und den Achsenabschnitt mithilfe der Gleichungen 1 und 2 berechnet:

Verstärkung = (UURMS2 − UURMS1)/(UIN2 − UIN1) (Gleichung 1)

Achsenabschnitt = URMS1 − (Verstärkung . UIN1) (Gleichung 2)

Darin sind UIN der Effektivwert der Eingangsspannung an RFIN und UURMS die Ausgangsspannung an VRMS.

Sobald Verstärkung und Achsenabschnitt berechnet sind, kann Gleichung 3 herangezogen werden, welche die Berechnung einer (unbekannten) Eingangsleistung, basierend auf der gemessenen Ausgangsspannung, erlaubt.

UIN = (UURMS − Achsenabschnitt) / Verstärkung (Gleichung 3)

Linearitätsfehler

Für eine ideale (bekannte) Eingangsleistung kann der Linearitätsfehler der gemessenen Daten nach Gleichung 4 berechnet werden:

Fehler (dB) = 20 log (UURMS, gemessen – Achsenabschnitt) / (Verstärkung  UIN, ideal) (Gl. 4)

Bild 8: VRMS-Linearitätsfehler in Abhängigkeit vom Eingangspegel, 450 MHz, 900 MHz, 1900 MHz, 2350 MHz, 2600 MHz, Versorgungsspannung +3,3 V Bild 8: URMS-Linearitätsfehler in Abhängigkeit vom Eingangspegel, 450 MHz, 900 MHz, 1900 MHz, 2350 MHz, 2600 MHz, Versorgungsspannung +3,3 V
Bild 9: PEAK-Linearitätsfehler in Abhängigkeit vom Eingangspegel, 450 MHz, 900 MHz, 1900 MHz, 2350 MHz, 2600 MHz, Versorgungsspannung +3,3 V Bild 9: PEAK-Linearitätsfehler in Abhängigkeit vom Eingangspegel, 450 MHz, 900 MHz, 1900 MHz, 2350 MHz, 2600 MHz, Versorgungsspannung +3,3 V

Die Bilder 8 und 9 zeigen den Verlauf des Ueff– und PEAK-Fehlers bei 25°C. Dies ist die Temperatur, bei welcher der ADL5502 kalibriert wird.

Zu beachten ist, dass der Fehler nicht Null beträgt. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass der ADL5502 selbst in seinem Betriebsbereich nicht optimal der idealen linearen Gleichung folgt. Der Fehler an den Kalibrierungspunkten ist jedoch laut Definition gleich Null.

Wenn die Charakteristika (Steigung und Achsenabschnitt) der VRMS- und PEAK-Ausgänge bekannt sind, ist die Kalibrierung für die Crest-Faktor-Berechnung vollständig. Ein dreistufiger Prozess muss verwendet werden, um den Crest-Faktor eines beliebigen Signalverlaufs zu messen und zu berechnen. Zunächst muss das unbekannte Signal an den HF-Eingang angelegt werden. Dann wird der zugehörige URMS-Pegel gemessen.

Bild 10: Wie man den Crest-Faktor berechnet Bild 10: Wie man den Crest-Faktor berechnet

Dieser Pegel ist in Bild 10 als VVRMS-UNKNOWN dargestellt. Der HF-Eingang, UIN, wird mit VVRMS-UNKNOWN und Gleichung 3 ermittelt.

Anschließend wird der CW-Referenzpegel von PEAK, UPEAK-CW, laut Gleichung 5 berechnet. Dazu wird UIN (dies ist die Ausgangsspannung, die die Schaltung „sehen” würde, wenn das eintreffende Signal ein CW-Signal wäre) verwendet.

UPEAK-CW = (UIN GainPEAK) + InterceptPEAK (Gleichung 5)

Abschließend wird der tatsächliche Pegel von PEAK, UPEAK-UNKNOWN, gemessen. Der Crest-Faktor CF lässt sich dann nach Gleichung 6 berechnen:

CF = 20 log 10 (UPEAK-UNKNOWN / UPEAK-CW) (Gleichung 6)

Bild 11: Crest-Faktoren verschiedener Signalverläufe Bild 11: Crest-Faktoren verschiedener Signalverläufe

Dabei dient UPEAK-CW als Referenzpunkt zum Vergleichen von UPEAK-UNKNOWN. Falls beide UPEAK-Werte gleich sind, beträgt der Crest-Faktor 0 dB. Dies zeigt Bild 11 mit dem CW-Signal (aus dem Datenblatt des ADL5502). Über den Dynamikbereich bewegt sich der Crest-Faktor um die 0-dB-Linie. Auch bei komplexen Signalverläufen mit Scheitelwerten von 3, 6 und 9 dB liegen die zugehörigen CF-Werte in diesen Bereichen.

Leiterplattenlayout entscheidet über die Leistungsfähigkeit

Die Leistungsfähigkeit dieser oder anderer schneller Schaltungen hängt stark vom Leiterplattenlayout ab. Dies beinhaltet unter anderem den Bypass der Stromversorgung, kontrollierte Impedanzleitungen (wo erforderlich), Bauteileplatzierung, Signal-Leitungsführung (Routing) und Power- sowie Masse-Flächen. (Siehe MT-031 Tutorial, MT-101 Tutorial, und Artikel “A Practical Guide to High-Speed Printed-Circuit-Board Layout” für mehr Informationen bezüglich Leiterplattenlayout).

Gemeinsame Abweichungen

Für Anwendungen, bei denen ein kleinerer HF-Erkennungsbereich erforderlich ist, kann der Effektivwert-Detektor AD8363 verwendet werden. Der AD8363 hat einen Erkennungsbereich von 50 dB und arbeitet bei Frequenzen bis 6 GHz. Für Anwendungen, bei denen der Effektivwert nicht erkannt werden muss, können die Bauteile AD8317/AD8318/AD8319 oder ADL5513 verwendet werden. Diese Bauteile bieten unterschiedliche Erkennungsbereiche und weisen verschiedene Eingangsfrequenzbereiche bis 10 GHz auf (siehe CN-0150 für weitere Informationen).

Schaltungsevaluierung und Test

Bei dieser Schaltung kommen das Schaltungsboard EVAL-CN0187-SDPZ und das Systemdemonstrationsplattform (SDP) Evaluation-Board EVAL-SDP-CB1Z zum Einsatz. Beide Boards verfügen über 120-polige Anschlüsse und ermöglichen einen schnellen Aufbau sowie die schnelle Überprüfung der Leistungsfähigkeit der Schaltung.

Die Platine EVAL-CN0187-SDPZ enthält die zu evaluierende Schaltung, wie hier beschrieben. Das SDP-Evaluation-Board wird in Verbindung mit der CN0187 Evaluierungssoftware verwendet, um die Daten vom EVAL-CN0187-SDPZ Schaltungsboard zu erfassen.

Erforderliche Geräte

  • PC mit USB-Port und Windows XP, Windows Vista (32 Bit) oder Windows 7 (32 Bit)
  • Schaltungs-Evaluierungsboard EVAL-CN0187-SDPZ
  • Evaluierungsboard EVAL-SDP-CB1Z SDP
  • Evaluierungssoftware CN0187
  • Versorgungsspannung: +6 V oder 6-V-Steckernetzteil
  • HF-Signalquelle
  • Koaxial-HF-Kabel mit SMA-Steckern

Erste Schritte

Laden der Evaluierungssoftware. Dazu wird die CD mit der Evaluierungssoftware in das PC-Laufwerk eingelegt und die Read-me-Datei, in der die Installation und die Verwendung der Evaluierungssoftware beschrieben sind, geöffnet.

Blockdiagramm mit den Funktionen

Bild 1 und die pdf-Datei EVAL-CN0187-SDPZ-SCH zeigen das Blockdiagramm. Die pdf-Datei befindet sich im Design Support Package CN0187.

Aufbau

Zunächst wird der 120-polige Stecker am EVAL-CN0187-SDPZ Schaltungsboard mit dem mit „CON A” gekennzeichneten Anschluss des EVAL-SDP-CB1Z Evaluation (SDP) Boards verbunden. Um die beiden Boards gut zu sichern, sollte Nylon-Hardware verwendet werden. Dazu dienen die Bohrungen an den Enden des 120-poligen Steckers. Mit einem geeigneten HF-Kabel und dem SMA HF-Eingangsstecker wird die HF-Signalquelle an das EVAL-CN0187-SDPZ Board angeschlossen.

Bei ausgeschalteter Stromversorgung wird eine 6-V-Spannung an die mit „+6 V” und „GND” bezeichneten Pins am Board angeschlossen. Falls verfügbar kann ein 6-V-Steckernetzteil an die Buchse für Hohlstecker am Board angeschlossen und statt der 6-V-Versorgungsspannung verwendet werden. Jetzt wird das im Lieferumfang des SDP-Boards enthaltene USB-Kabel an den USB-Port des PCs gesteckt. Zu beachten ist, dass das USB-Kabel zu diesem Zeitpunkt nicht an den Mini-USB-Stecker am SDP-Board angeschlossen wird.

Test

Jetzt wird die am EVAL-CN0187-SDPZ Schaltungsboard angeschlossene 6-V-Stromversorgung (oder das Steckernetzteil) eingeschaltet. Anschließend wird die Evaluierungssoftware gestartet und der PC über das USB-Kabel an den USB Mini-Stecker des SDP-Boards angeschlossen. Die Software kann mit dem SDP-Board kommunizieren, falls der Treiber für die Analog Devices Systementwicklungsplattform im Device Manager gelistet ist. Sobald die USB-Kommunikation aufgebaut ist, lassen sich mit dem SDP-Board serielle Daten vom EVAL-CN0187-SDPZ Board senden, empfangen und erfassen.

Die Daten in diesem Beitrag wurden mit der Signalquelle SMT-03 RF von Rohde & Schwarz und der Stromversorgung E3631A von Agilent erzeugt. Die Signalquelle war auf den in den Kurven angegebenen Frequenzen eingestellt. Die Eingangsleistung wurde in Stufen durchlaufen und die Daten in 1-dB-Inkrementen aufgezeichnet.

Informationen und Einzelheiten über die Nutzung der Evaluierungssoftware zur Datenerfassung befinden sich in der ReadMe-Datei der CN0187 Evaluierungssoftware. Informationen über das SDP-Board enthält der SDP User Guide.

Der Autor:  James Fitzgerald, Analog Devices.

Dynamische Stromverteilung in Ladeschaltungen leicht gemacht

In portablen Geräten steuert normalerweise ein interner Lade-IC das Laden des Akkus. Bei einem Lithium-Ionen-Akku gibt er zunächst einen konstanten Strom ab und danach eine konstante Spannung. Heute setzen diese ICs üblicherweise optimierte Laderoutinen ein und implementieren dabei eine dynamische Stromverteilung.

In der Vergangenheit hat man die Stromverteilung bei akkubetriebenen Geräte auf verschiedene Weise umgesetzt. Mit dem effizientesten Aufbau erzielt man die beste Nutzererfahrung bei maximaler Akkuschonung.

Dieser Beitrag beschreibt die Funktionsweise einer optimalen Stromverteilung und zeigt, wie man das Verfahren in einer hochintegrierten Stromsteuereinheit (PMU, Power Management Unit) umsetzen kann. Mit ihr kann man Stromversorgung und Akkuladung in Geräten wie etwa E-Book-Readern, Tablets und Mediaplayern platzsparend lösen.

Grundlegende Anforderungen an eine Ladeschaltung

Das Laden eines Akkus ist zunächst einmal einfach: Wird das betreffende Gerät an einen USB-Port oder an ein Netzteil angeschlossen, beginnt der Ladevorgang. Mit dem Einstecken wacht das Gerät typischerweise auf, es zieht dann Leistung aus der externen Quelle und speist damit das System und die interne Ladeschaltung.

Der Strom zur Versorgung des Systems wird dabei nicht aus dem Akku entnommen, der gerade geladen wird, sondern direkt aus der Stromquelle. Das hält die Zahl der Ladezyklen klein, schließlich zehrt jeder Lade- und Entladevorgang an der Lebenszeit des Akkus. Mit der Zahl der Lade- und Entladezyklen wird jeder Lithium-Ionen-Akku immer schwächer und fällt schließlich aus. Vermeidet man also eine unnötige Stromentnahme aus dem Akku, indem man beim Vorhandensein einer externen Stromquelle das System ohne Beteiligung des Akkus speist, verlängert dies das Leben des Akkus.

Das Gerät wird unabhängig vom Akku mit Strom versorgt

Ein weiterer Vorteil dieser Stromverteilung liegt darin, dass die Stromversorgung des Geräts unabhängig vom Akku erfolgt. Das Gerät startet auch mit leerem Akku sofort, ohne dass der Anwender warten muss, bis der Akku Spannung aufgebaut hat.

Bild 1: Der einfachste Aufbau einer Stromverteilung in einem akkubetriebenen Gerät mit zwei Schottky-Dioden, die ein logisches ODER bilden.

Im einfachsten Fall trennt eine Diode den Akku von der Systemstromversorgung, eine weitere Diode versorgt das System um den Akku herum (Bild 1). Die beiden Dioden bilden zusammen ein logisches ODER. Damit startet das System sofort, wenn es an eine externe Spannungsversorgung angeschlossen wird, derweil wird der Akku geladen und kann Spannung aufbauen. Diese einfache Schaltung hat aber verschiedene Nachteile. Der größte Nachteil ist der Spannungsabfall an den Schottky-Dioden, besonders nachteilig dabei ist der Leistungsverlust an D2, der bei Akkubetrieb auftritt. In diesem Fall geht an D2 Akkuleistung verloren.

Strom für das Gerät und zum Akku-Laden

Ein zweiter, weniger offensichtlicher Nachteil ist, dass die Ladeschaltung den Akku lädt, ohne dabei zu beachten, dass das Gerät selbst mit Strom versorgt werden möchte. Ist die Schaltung an einen normalen USB-Port angeschlossen, der gerade mal 500 mA Strom liefern kann, beansprucht die Ladeschaltung eventuell den ganzen Strom für sich und lässt für das System nichts mehr übrig. Schlimmer noch will die Ladeschaltung eventuell mehr als 500 mA Strom aus dem USB-Port ziehen und verletzt damit die USB-Spezifikation.

Ein MOSFET ersetzt die beiden Dioden

Bild 2: Ersetzt man die Dioden der Schaltung in Bild 1 durch MOSFETs, spart man sich den unnötigen Spannungsverlust im Akkubetrieb.

Ersetzt man die Dioden in Bild 1 durch einen MOSFET (M1 in Bild 2), ist das ein Schritt in die richtige Richtung. In diesem Fall sorgt der MOSFET für eine niederohmige Verbindung zwischen Akku und angeschlossenem Gerät, das ermöglicht sowohl ein Laden des Akkus als auch das unmittelbare Einschalten des Geräts, wenn die Spannungsquelle entfernt wird.

Braucht das System mehr Strom, als die Stromquelle liefern kann, kann der Akku über den PowerPath-FET die Differenz dazu liefern. Nachdem D1 nun nicht mehr vorhanden ist, kann der Lade-IC intern für eine Strombegrenzung sorgen und somit verhindern, dass der USB-Port überlastet wird.

Ein zweites Problem bleibt aber noch ungelöst: Die Strombegrenzung verhindert zwar die Überlastung des USB-Ports, aber sie verteilt den Strom nicht zwischen System und Batterieladung. Der Anwender wird normalerweise die volle Systemleistung wünschen und dafür eine verlängerte Ladezeit in Kauf nehmen, statt zu akzeptieren, dass sein System nicht genügend Speiseleistung bekommt, damit der Akku möglichst schnell geladen wird.

Um dieses Problem anzugehen, braucht man eine dynamische Stromverteilung, die den Ladestrom so steuert, dass die Leistungsfähigkeit der Quelle und der Strombedarf des angeschlossenen Systems berücksichtigt werden. Ziel dabei ist die volle Systemleistung bei externer Stromversorgung bei gleichzeitig minimaler Nutzung des Akkus in dieser Zeit.

Ein externer und ein interner MOSFET im Akkustrompfad

Bild 3: Dieser Aufbau bietet eine dynamische Stromverteilung.

Die Schaltung in Bild 3 arbeitet sowohl mit einem externen als auch einem internen MOSFET im Akkustrompfad. Dieser Aufbau bietet dynamische Leistungsverteilung.

Der externe MOSFET ist optional: Anwendungen mit hohem Strombedarf (bei denen viel Wärme abgeleitet werden muss), profitieren von einem externen Schaltelement. Wenn die Ladeschaltung abgeschaltet ist, versorgt der Akku das angeschlossen Gerät komplett selbst.

Ein Vorregler versorgt Ladeschaltung und System

Bild 4: Bei geringer Systemlast bleibt im Rahmen des Maximalstroms der Quelle noch Platz für einen Ladestrom (gelbe Pfeile).

Bild 4 zeigt, wie beim Anschluss an eine externe Stromquelle Ladeschaltung und System über einen Vorregler versorgt werden. Sowohl dessen Ausgangsspannung als auch sein Maximalstrom können konfiguriert werden.

Steigt der Strombedarf des Systems, sinkt der Ladestrom automatisch, damit der im Vorregler eingestellte Maximalstrom nicht überschritten wird, man erzielt so also eine dynamische Stromverteilung.

Bei vollem Akku wird das System komplett über den Vorregler versorgt

Bild 5: Ist der Akku voll geladen, öffnet sich der Ladeschalter, und aus dem Akku wird weiter kein Strom entnommen, solange das Gerät an eine externe Stromquelle angeschlossen ist.

Ist der Akku voll geladen, öffnet sich der Akkuschalter in Bild 5. Das System wird nun komplett über den Vorregler versorgt, aus dem Akku wird somit kein Strom entnommen, was dessen Lebensdauer verlängert. Überschreitet der Strombedarf des Systems (rot) den eingestellten Maximalstrom der externen Quelle kann der Akku zusätzlich Strom (gelb) über die PowerPath-FETs liefern („battery switch + ideal diode“ in Bild 5). Ist der programmierte Maximalstrom erreicht, sinkt VSUP_CHG minimal unter die Akkuspannung, so dass Strom aus dem Akku ins System fließen kann. Der Maximalstrom der externen Stromquelle wird aber nicht überschritten, so dass die Stromquelle nicht überlastet wird.

Integration einer dynamischen Stromsteuerung in eine PMU

Bild 6: Übersteigt der Strombedarf des Systems den Maximalstrom der externen Quelle, kann der Akku zusätzlichen Strom über den externen Schalter liefern.

In portabler Consumer-Elektronik, etwa in Tablets, ist Platz absolute Mangelware. Daher ist die Stromversorgung solcher Geräte meist mit einem Power Management IC (PMIC) aufgebaut, das die notwendigen Gleichspannungswandler in einem IC vereint.

Zur Vereinfachung des Designs der Stromversorgung und zur Platzersparnis wäre zu wünschen, dass die Ladeschaltung in diesen PMIC integriert ist. Aber wo bleibt dann die dynamische Stromsteuerung, wie sie oben beschrieben ist?

 

Dynamische Stromsteuerung mit einem PMIC

Bild 7: Die Ladeschaltung im PMIC AS 3711 unterstützt dynamische Stromsteuerung.

Bild 7 zeigt den optimalen Aufbau für die Implementation einer dynamischen Stromsteuerung mit einem AS3711, einem PMIC von ams für tragbare Geräte wie etwa Mediaplayer und Tablets. Der AS3711 verfügt über zwei Abwärtswandler mit 1 A, einen Abwärtswandler mit 1,5 A, einen Abwärtswandler mit 3 A, acht LDOs, zwei Aufwärtswandler und einen geschalteten Laderegler mit 1,5 A – und das alles in einem Gehäuse von 7 mm x 7 mm.

Ein Laderegler auf der Basis eines Schaltreglers lädt einen Akku effizienter als die üblicherweise eingesetzte lineare Ladeschaltung. Er braucht daher weniger Strom, so dass mehr vom Speisestrom für das angeschlossene System übrig bleibt (das von VSUP versorgt wird). Die höhere Effizienz des Schaltreglers senkt auch die thermische Verlustleistung während der Batterieladung. Der AS3711 bietet darüber hinaus einen Überspannungsschutz bis 30 V und einen strombegrenzenden Vorregler, der auf 16 unterschiedliche Stromwerte zwischen 0,1 und 2,5 A programmiert werden kann. Weiterhin ist die Spannung auf der VSUP_CHG-Schiene konfigurierbar.

PMIC mit integrierter Ladeschaltung spart Platz und Kosten

Setzt man ein PMIC mit einer integrierten Ladeschaltung ein, spart man Platz und Kosten eines separaten Lade-ICs. Weiterhin können alle Spannungen und der komplette Ladevorgang mit nur einem Registersatz eingestellt und überwacht werden. Über die grafische Benutzerschnittstelle des AS3711 kann man die Ladeschaltung des PMIC sowie die anderen Funktionsblöcke extrem einfach konfigurieren (siehe Bild 8). Man kann alle Funktionsblöcke von Bild 7 über diese GUI programmieren, wobei Erhaltungsladung, Konstantstromladung, Konstantspannungsladung, Zeit, Auszeit, Temperaturüberwachung, Strombegrenzung und Erkennung externer Überspannung konfigurierbar sind. Weiterhin besteht die Wahl zwischen linearem und geschaltetem Akkuladeverfahren.

Prinzipielle Vorteile durch Einsatz eines PMICs

Bild 8: Grafische Benutzerschnittstelle zur Konfiguration des PMICs AS 3711.

Der vorliegende Artikel hat gezeigt, dass dynamische Stromsteuerung den Akku schont und für eine optimale Systemleistung sorgt, wenn das Gerät an eine externe Stromversorgung angeschlossen ist.

Sie kann weiterhin den Akku als zusätzliche Stromquelle nutzen, wenn das System mehr Strom braucht, als die externe Quelle liefern kann. Somit kann man ein Netzteil kleiner dimenisionieren, was Kosten spart. Es muss ja nur die Akkuladung abdecken können, nicht aber gleichzeitig den Spitzenbedarf des Systems.

All diese Vorteile haben Anwender der neuesten PMICs für portable Geräte, wenn sie den Aufbau umsetzen, wie er oben am Beispiel des AS3711 dargestellt wurde. Dieser IC bietet ein effizientes Mittel dafür, den Ladestrom dynamisch an den Strombedarf des Systems anzupassen.

Die Implementierung einer dynamischen Stromsteuerung über ein PMIC bringt zusätzlich folgende Vorteile:

  • Platzersparnis, weil ein externer Lade-IC eingespart wird,
  • einfache Steuerung aller Spannungen per Software, einschließlich der Ladespannung,
  • vereinfachte Stromsteuerung über den PMIC, der Eingangsspannung, Akkuspannung, Systemspeisespannung und alle anderen Spannungen überwacht und intelligente Systeminterrupts generiert und automatisch handhabt.

Schleifengespeistes Thermoelement-Temperaturmesssystem mit ARM Cortex-M3

Bild 1 zeigt eine komplette Stromschleifen-gespeiste Schaltung zur Messung von Temperaturen mit einem Thermoelement. Der Ausgangsstrom von 4 bis 20 mA wird mit der PWM-Funktion eines analogen Präzisionsmikrocontrollers gesteuert.

Bild 1: Schleifengespeistes Thermoelement-Temperaturmesssystem mit ARM Cortex-M3, das vom analogen Präzisionsmikrocontroller ADuCM360 gesteuert wird (vereinfachtes Schaltbild) (Bild: Analog Devices

Die Schaltung in Bild 1 ist eine preiswerte Lösung zum Erfassen von Temperaturen, da die meisten der erforderlichen Funktionen im analogen Präzisionsmikrocontroller ADuCM360 integriert sind. Dazu gehören zwei 24 Bit Sigma-Delta-A/D-Wandler, ein ARM Cortex-M3 Prozessor und die PWM/DAC-Funktionen zur Steuerung der 4/20-mA-Stromschleife für Schleifenspannungen bis 28 V.

Der ADuCM360 ist an ein Thermoelement (Typ T) und an einen Platin-Widerstandsthermometer mit 100 Ω (Pt-100) angeschlossen. Das Widerstandsthermometer dient zur Kaltstellenkompensation. Der Cortex-M3 mit geringer Stromaufnahme wandelt die Messwerte des A/D-Wandlers in Temperaturwerte. Das Thermoelement arbeitet bei Temperaturen von −200 bis 350°C. Dieser Temperaturbereich wird in Ausgangsströme von 4 bis 20 mA gewandelt.

Diese Schaltung ähnelt der Schaltung im Referenzdesign CN-0300. Allerdings hat die PWM, die die 4/20-mA-Schleife treibt, eine höhere Auflösung. Der PWM-Ausgang liefert eine Auflösung von 14 Bit. Einzelheiten über die Temperatursensorschnittstelle zum A/D-Wandler und über Linearisierungstechniken für die Messung mit dem Widerstandsthermometer enthalten das Referenzdesign CN-0300 und die Applikationsschrift AN-0970.

Schaltungsbeschreibung

Gespeist wird die Schaltung vom Linearregler ADP1720. Dieser regelt die positive Schleifenspannung auf 3,3 V für den ADuCM360, den Operationsverstärker OP193 und die Referenz ADR3412 (optional).

Temperaturmonitor

Dieser Teil der Schaltung ähnelt der im Referenzdesign CN-0300 beschriebenen Temperaturüberwachungsschaltung. Zum Einsatz kommen:

• Der 24 Bit Sigma-Delta-A/D-Wandler mit einem PGA, der in der Software für das Thermoelement und den Widerstandstemperatursensor für eine Verstärkung von 32 eingestellt ist. ADC1 schaltet kontinuierlich zwischen dem Abtasten der Thermoelement- und den Widerstandsthermometer-Spannungen um.

• Programmierbare Stromquellen treiben einen steuerbaren Strom durch das Widerstandsthermometer. Die zwei Stromquellen sind in Stufen von 0 μA bis 2 mA konfigurierbar. Für dieses Beispiel wird eine Einstellung von 200 μA verwendet, um den durch die Selbsterwärmung des Widerstandstemperatursensors verursachten Fehler zu minimieren.

• Eine interne 1,2-V-Referenz dient zur Versorgung des A/D-Wandlers im ADuCM360. Bei der Messung der Thermoelementspannung wird die interne Spannungsreferenz aufgrund ihrer Genauigkeit verwendet.

• Eine externe Spannungsreferenz für den A/D-Wandler im ADuCM360. Bei der Messung des Widerstands des Widerstandstemperatursensors wurde ein ratiometrischer Aufbau verwendet. Dabei wurde ein externer Referenzwiderstand (RREF) über die externen Pins VREF+ und VREF− gelegt. Der integrierte Referenzeingangspuffer ist aktiviert, da die Referenzquelle in dieser Schaltung hochohmig ist. Aufgrund des integrierten Referenzpuffers ist kein externer Puffer erforderlich, um Eingangsleckströme zu minimieren.

• Ein Biasspannungsgenerator (UBIAS). Mit der UBIAS-Funktion wird die Gleichtaktspannung des Thermoelements auf AVDD_REG/2 (900 mV) eingestellt. Die UBIAS-Funktion macht externe Widerstände zur Einstellung der Thermoelement-Gleichtaktspannung überflüssig.

• Der ARM Cortex-M3. Auf dem 32 Bit ARM Core mit integriertem 126 kB Flash-Speicher und 8 kB SRAM läuft der User Code, der die A/D-Wandler konfiguriert und steuert. Der ARM Core wandelt die Ergebnisse der ADC-Wandlungen der Theromoelement- und Widerstandsthermometer -Eingänge in einen Temperaturwert um. Außerdem steuert der ARM Core den PWM-Ausgang, der die 4/20-mA-Schleife treibt. Für Debug-Zwecke steuert der ARM Core die Kommunikation über die UART/USB-Schnittstelle.

Kommunikation

• Der 16 Bit PWM-Ausgang wird mit dem OP193 extern gepuffert. Er steuert einen externen NPN-Transistor (BC548). Indem man die Spannung UBE dieses Transistors steuert, lässt sich der Strom, der durch einen Lastwiderstand mit 47,5 Ω fließt, auf den gewünschten Wert einstellen. Dies sorgt am 4/20-mA-Ausgang für eine Genauigkeit von besser als ±0,5°C in einem Bereich von –200 bis 350°C (siehe Testergebnisse).

• Der interne D/A-Wandler liefert die 1,2-V-Referenz für den OP193. Alternativ könnte man die 1,2-V-Präzisionsreferenz ADR3412 verwenden. So ließe sich eine höhere Genauigkeit über die Temperatur erzielen. Diese externe Referenz nimmt ähnlich viel Strom auf wie der interne D/A-Wandler (~50 μA).

Die 4/20-mA-Schleife wird von der 16 Bit-PWM-Schaltung im ADuCM360 gesteuert. Das Tastverhältnis der PWM-Schaltung wird über die Software eingestellt, um die Spannung über dem 47,5-Ω-Widerstand RLOOP zu steuern. Dies wiederum stellt den Schleifenstrom ein. Eine Seite von RLOOP ist mit der Masse vom ADuCM360 verbunden. Die andere Seite von RLOOP ist mit „Loop“-Masse verbunden. Daher fließt der Strom für die Bauteile ADuCM360, ADP1720, ADR3412 und OP193 plus den Strom für den gefilterten PWM-Ausgang durch RLOOP.

Die Spannung an der Verbindung zwischen R1 und R2 kann wie folgt ausgedrückt werden:

UR12 = (URLOOP + UREF) × R2 / (R1 + R2) − URLOOP

Nach dem Einschwingen der Schleife:

UIN = UR12

Da R1 = R2:

UIN = (URLOOP + UREF)/2 − URLOOP = UREF/2 − URLOOP/2

URLOOP = UREF – 2 UIN

Der maximale Strom fließt bei UIN = 0. Dann ist URLOOP = UREF, da der maximale Strom UREF/RLOOP oder ≈24 mA beträgt. Bei UIN = UREF/2 fließt kein Strom.

Die Impedanz des Verstärkers OP193 bei UIN ist hoch und lädt den PWM-gefilterten Ausgang nicht. Der Verstärkerausgang variiert nur um einen kleinen Teil von etwa 0,7 V.

Die Leistungsfähigkeit bei den Endwerten (0 bis 4 mA und 20 bis 24 mA) ist unkritisch; daher braucht der Operationsverstärker keine gute Leistungsfähigkeit bei der Versorgungsspannung.

Die absoluten Werte von R1 und R2 sind ebenfalls unkritisch. Allerdings ist ein genaues Matching von R1 und R2 wichtig.

ADC1 wird für Temperaturmessungen verwendet. Daher ist dieser Schaltungstipp direkt auf den ADuCM361 mit nur einem A/D-Wandler anwendbar. Das Board EVAL-CN0319-EB1Z enthält die Option zur Messung der Spannung an dem mit VR12 bezeichneten Punkt. Dazu wird ein Eingangskanal von ADC0 am ADuCM360 verwendet. Diese ADC-Messung kann als Rückkopplung für die PWM-Steuerungssoftware verwendet werden, um die 4/20-mA-Stromeinstellung einzustellen.

Programmierung, Debugging und Test

• Der UART dient als Kommunikationsschnittstelle zum Host-PC. Dieser wird zur Programmierung des On-Chip Flash-Speichers verwendet. Er wird auch als Debug-Port und zur Kalibrierung des gefilterten PWM-Ausgangs verwendet.

• Über zwei externe Schalter lässt sich das Bauteil in die Flash-Betriebsart schalten. Indem man SD auf „Low“ hält und den RESET schaltet gelangt der ADuCM360 statt in die normale Anwenderbetriebsart in die Boot-Betriebsart. In der Boot-Betriebsart lässt sich der interne Flash-Speicher über die UART-Schnittstelle wiederprogrammieren.

Code-Beschreibung

Der zum Testen der Schaltung verwendete Quellcode kann von den ADuCM360 und ADuCM361 Produktseiten als Zip-Datei heruntergeladen werden. Der Quellcode nutzt die mit dem Beispielcode zur Verfügung gestellten Funktionsbibliotheken.

Bild 2: Source Files, betrachtet mit µVision4 (Keil)

Bild 2 zeigt die Liste von Source Files, die in diesem Projekt beim Betrachten mit den μVision4 Tools von Keil verwendet wurden.

Temperaturmonitor: ADC1 wird für Temperaturmessungen am Thermoelement und am Widerstandstemperatursensor verwendet. Dieser Teil des Codes ist vom Referenzdesign CN-0300 kopiert. Dort findet man auch mehr Informationen.

Kommunikationsbereich

Der PWM-gefilterte Ausgang muss eingestellt werden, um 4 mA bei der Minimal- und 20 mA bei der Maximaltemperatur zu gewährleisten. Eine Kalibrationsroutine wird zur Verfügung gestellt. Sie kann mit dem Parameter #define CalibratePWM leicht einbezogen oder entfernt werden.

Zum Kalibrieren der PWM muss das Schnittstellenboard (USB-SWD/UART) mit J1 und mit dem USB-Port eines PC verbunden werden. Ein COM-Port-Viewer-Programm, zum Beispiel HyperTerminal, kann verwendet werden, um die Kalibrierungsmenüs zu betrachten und durch die Kalibrierungsroutinen zu navigieren.

Beim Kalibrieren der PWM sollten die Ausgänge VLOOP+ und VLOOP– an ein Strommessgerät mit hoher Genauigkeit angeschlossen werden. Der erste Teil der PWM-Kalibrierungsroutine stellt den DAC für einen Ausgangsstrom von 20 mA ein. Der zweite Teil der PWM-Kalibrierungsroutine stellt die PWM auf einen Ausgangsstrom von 20 mA ein. Der PWM-Code zur Einstellung von Ausgangsströmen von 4 und 20 mA wird im Flash-Speicher abgelegt.

Bild 3: Ausgabe von HyperTerminal beim Kalibrieren der PWM

Der UART ist für eine Übertragungsrate von 19.200 Baud, 8 Datenbit, keine Parität und keine „Flow Control“ konfiguriert. Falls die Schaltung direkt an einen PC angeschlossen wird, kann ein Programm wie HyperTerminal oder CoolTerm zum Betrachten von Kommunikationsports verwendet werden, um die an den UART geschickten Resultate zu betrachten (Bild 3).

Zur Eingabe der von den Kalibrierungsroutinen benötigten Zeichen gibt man das jeweilige Zeichen in das Terminalprogramm ein. Dieses Zeichen wird dann vom UART-Port des ADuCM360 empfangen.

Nach der Kalibrierung schaltet der Demo-Code für weitere Energieeinsparungen den UART-Takt ab.

Kalibrierungskoeffizienten werden in Flash-Speichern abgelegt. Daher ist es nicht erforderlich, bei jedem Einschalten des Boards eine Kalibrierung durchzuführen. Es sei denn der Pegel von VLOOP wird verändert.

Bild 4: Flussdiagramm

Bild 4 zeigt ein Flussdiagramm.

Häufige Varianten: Diese Schaltung beinhaltet den Footprint für HART-Kommunikation und für eine externe Referenz.

Schaltungsevaluierung und Test

Dieser Beitrag geht nicht auf den Bereich zur Erfassung der Temperatur ein, da dieser bereits in der CN-0300 erläutert ist. Der Schwerpunkt liegt auf der Leistungsfähigkeit des Temperatur/Strom-Ausgangs.

Differenzielle Nichtlinearität der PWM

Bild 5: Typische DNL-Leistungsfähigkeit der Schaltung

Die differenzielle Nichtlinearität (DNL) des gefilterten PWM-Ausgangs wurde zuerst gemessen. Der DNL-Verlauf in Bild 5 zeigt im kritischen 4/20-mA-Bereich eine typische Leistungsfähigkeit von besser als 0,3 LSB. Diese Tests wurden mit einem Filter zweiter Ordnung am PWM-Ausgang durchgeführt. Zwei 47-kΩ-Widerstände und zwei 100-nF-Kondensatoren wurden verwendet, wie in Bild 1 gezeigt.

Temperatur/Strom-Ausgang

Bild 6: Messaufbau zum Testen des Kommunikationsbereichs

Der Aufbau in Bild 6 wurde zum Testen des Kommunikationsbereichs der Schaltung verwendet.

Der PC schickt über den UART Temperaturwerte an den ADuCM360. Anschließend stellt der ADuCM360 den PWM-Ausgang entsprechend ein. Der Strom in der Schleife wird gemessen und aufgezeichnet.

Ein Temperaturanstieg um 1 K ergibt (20 mA – 4 mA) / 550 = 0,029029 mA.

 

Bild 7: Fehler in der Stromschleife gegenüber den Temperaturmessungen für die DAC-Steuerung (CN-0300) und die PWM-Steuerung (CN-0319).

Den Fehler in der Stromschleife, gemessen in der CN-0300 (DAC-gesteuert) und in der CN-0319 (PWM-gesteuert), zeigt Bild 7.

Diese Ergebnisse zeigen, dass die Genauigkeit der PWM-gesteuerten Schleife nach der Kalibrierung höher ist als bei der DAC-gesteuerten Schleife mit Rückkopplung.

Für eine höhere Genauigkeit könnte man die Rückkopplungsschleife hinzunehmen. Dazu müsste man einen ADuCM360 verwenden, bei dem der zweite A/D-Wandler aktiviert ist, um die Schleife zu überwachen. Dies würde die Stromaufnahme (ADC0 on) erhöhen und die Reaktionszeit der Schleife verlängern.

Die Update Rate der Stromschleife hängt von der CPU und der ADC-Konfiguration ab. Im Beispielcode sind die CPU-Taktfrequenz auf 1 MHz und die ADC-Frequenz auf 5 Hz eingestellt. Der A/D-Wandler wandelt mehrere Messwerte am Widerstandsthermometer und am Thermoelement, bevor das Ergebnis gemittelt wird. Die Zahl der Messwerte wird durch den Parameter SAMPLEN0 definiert. Im Beispielcode ist dieser auf 8 eingestellt. Dies ergibt eine Stromschleifen-Update-Rate von 740 ms. Für eine kürzere Reaktionszeit der Schleife kann SAMPLEN0 reduziert werden.

Messung der Stromaufnahme

Im normalen Betrieb nimmt die Schaltung 2 mA (typ.) auf. Im Reset-Zustand kommt sie mit weniger als 550 μA aus. Um den Betrieb mit niedriger Stromaufnahme zu ermöglichen, kann die Core-Betriebsfrequenz der Bauteile ADuCM360/ADuCM361 reduziert werden. Dazu programmiert man die internen CLKSYSDIV-Register entsprechend. Durch Programmierung des CLKCON0-Registers kann man die Core-Frequenz von 16 MHz in binäre Vielfache von 2 bis 128 teilen. In diesem Beispiel-Code wird ein Taktteilerwert von 8 verwendet. Dies liefert eine Core-Frequenz von 1 MHz.

Der primäre A/D-Wandler wird mit einer Verstärkung von 32 aktiviert. PWM und D/A-Wandler sind ebenfalls für die Kommunikation in der Schleife aktiviert. Alle nicht benutzten Peripherieschaltungen sind abgeschaltet, um den Energieverbrauch zu minimieren.

Tabelle 2: Typische IDD-Werte für Bauteile der Temperaturüberwachungsschaltung

Aus Tabelle 2 ist die Stromaufnahme der einzelnen Bauteile und der Gesamtschaltung der Temperaturüberwachungsschaltung ersichtlich.

Mehr Informationen über die Stromaufnahme des ADuCM360 enthält die Applikationsschrift AN-1111.

Breitband-Synthesizer mit Quadratur-Demodulator-Interface

Die vorgestellte Schaltung beschreibt den einfachen Anschluss des Breitbandsynthesizers ADF4350 mit integriertem VCO an die Breitband-I/Q-Demodulatoren ADL5380 und ADL5387.

Die Schaltung in Bild 1 erläutert den einfachen Anschluss des Breitbandsynthesizers ADF4350 mit integriertem VCO (Voltage-Controlled Oscillator) an die Breitband-I/Q-Demodulatoren ADL5380 und ADL5387 von Analog Devices. Der ADF4350 liefert das Hochfrequenz-LO-Signal (Local Oscillator) mit geringem Phasenrauschen, das für breitbandige I/Q-Demodulatoren erforderlich ist. Die Schaltung eignet sich für Anwendungen, in denen Signale per Quadratur-Mixing hinunter auf das Basisband oder auf eine Zwischenfrequenz gewandelt werden müssen.

Bild 1: Einfache Schnittstelle zwischen dem PLL-Synthesizer ADF4350 und dem Quadratur-Demodulator ADL5380 oder ADL5387 (Bild: Analog Devices) Bild 1: Einfache Schnittstelle zwischen dem PLL-Synthesizer ADF4350 und dem Quadratur-Demodulator ADL5380 oder ADL5387 (Bild: Analog Devices)

Der ADF4350 verfügt über differenzielle HF-Ausgänge. Die Bauteile ADL5380/ADL5387 akzeptieren differenzielle Eingangssignale. Die Schnittstelle zeichnet sich einerseits durch ihre einfache Handhabung aus und bietet zugleich Vorteile in Hinblick auf die Leistungsfähigkeit. Die differenzielle Signalkonfiguration reduziert das Gleichtaktrausch und löscht LO-Harmonische geradzahliger Ordnung aus. Somit wird die Quadraturgenauigkeit des I/Q-Demodulators beibehalten. Darüber hinaus passt der Ausgangspegel des ADF4350 gut zur Eingangsleistung der Quadratur-Demodulatoren. Ein LO-Pufferverstärker ist somit nicht erforderlich.

Die Ausgänge des ADF4350 decken einen Frequenzbereich von 137,5 bis 4400 MHz ab. Der Frequenzbereich des ADL5387 erstreckt sich von 50 MHz bis 2 GHz, der ADL5380 arbeitet in einem Frequenzbereich von 400 MHz bis 6 GHz. Zwischen den Bauteilen ADL5380 und ADL5387 kann sich der HF-Eingangsbereich von 50 MHz bis 6 GHz erstrecken. Daher überstreicht die Zweichip-Konfiguration in Bild 1 einen Frequenzbereich von 50 MHz bis 4400 GHz.

Schaltungsbeschreibung

Beim ADF4350 handelt es sich um einen Breitband-Fractional-N- und Integer-N-PLL-Frequenzsynthesizer (Phase-Locked-Loop) für Frequenzen von 137,5 bis 4400 MHz. Das Bauteil verfügt über einen integrierten spannungsgesteuerten Oszillator (VCO) mit einem Basis-Frequenzbereich von 2200 bis 4400 MHz.

Der ADF4350 erreicht eine hohe Synthesizerleistungsfähigkeit. Je nach Demodulator-Architektur kann jedoch eine LO-Filterung erforderlich sein, um die Einflüsse von Harmonischen von der PLL auf die Quadraturgenauigkeit des I/Q-Demodulators zu minimieren.

Die Quadratur-Demodulatoren decken einen sehr großen Frequenzbereich ab: Beim ADL5387 von 50 MHz bis 2 GHz, beim ADL5380 von 400 MHz bis 6 GHz. Die Bauteile nutzen zwei verschiedene Architekturen, um die 90°-Phasenverschiebung zwischen den I- und Q-Pfaden zu erzeugen. Beim ADL5387 kommt eine Architektur zum Einsatz, bei der der Lokaloszillatoreingang mit der doppelten Frequenz getrieben wird.

Der ADL5380 arbeitet mit einem mehrphasigen, filterbasierten Phasensplitter. Die Mehrphasenarchitektur hat eine schmalere „Fractional“ Bandbreite (d.h., sie arbeitet über weniger Oktaven) und ist gegenüber Phasensplittern mit einem LO-Teiler empfindlicher gegenüber PLL-Harmonischen. Deshalb erfordert der ADL5380 eine Filterung der Harmonischen des LO, um die Quadraturgenauigkeit des I/Q-Demodulators aufrecht zu erhalten. Eine Filterung ist nur für den ADL5387 am oberen Ende seines Frequenzbereichs erforderlich.

Bild 2: Vereinfachter Phasensplitter mit 2x LO (Bild: Analog Devices) Bild 2: Vereinfachter Phasensplitter mit 2x LO (Bild: Analog Devices)

Bild 2 zeigt einen vereinfachten Phasensplitter mit 2x LO wie er im ADL5387 implementiert ist. Der 90°-Phasensplit des LO-Pfads wird mit einer Digitalschaltung erreicht, die D-Flipflops und einen Inverter nutzt. Diese Architektur benötigt einen externen LO, der mit der doppelten Frequenz des gewünschten LOs arbeitet.

 

 

 

Bild 3: Vereinfachte Schaltung eines mehrphasigen Filters erster Ordnung (Bild: Analog Devices) Bild 3: Vereinfachte Schaltung eines mehrphasigen Filters erster Ordnung (Bild: Analog Devices)

Bild 3 zeigt die vereinfachte Schaltung eines mehrphasigen Filters erster Ordnung, wie sie im ADL5380 implementiert ist. Die Mehrphasenschaltung besteht aus komplementären RC-Unterschaltungen, die eine Tiefpass-Übertragungsfunktion vom Eingang zu einem Ausgang sowie eine Hochpass-Übertragungsfunktion zum anderen Ausgang repräsentieren. Falls die R- und C-Werte der zwei Mehrphasenpfade aufeinander abgestimmt sind, haben beide Pfade die gleiche Eckfrequenz und die Phase eines Ausgangszweigs zum anderen ist um 90° versetzt.

Anschluss des ADF4350-PLL an den I/Q-Demodulator ADL5387

Die I/Q-Demodulatoren ADL5387 und ADL5380 nutzen unterschiedliche Architekturen, um das Ziel, präzise Quadratursignale zu erzeugen, zu erreichen. Beim Anschluss an einen LO-Synthesizer wie den ADF4350 muss darauf geachtet werden, wie die Architekturen auf das LO-Signal und seine Harmonischen reagieren. Dieses Verhalten bestimmt, ob eine LO-Filterung erforderlich ist.

Bild 4: ADF4350 PLL-Schnittstelle zum Phasensplitter mit 2x LO des Demodulators ADL5387 (Bild: Analog Devices) Bild 4: ADF4350 PLL-Schnittstelle zum Phasensplitter mit 2x LO des Demodulators ADL5387 (Bild: Analog Devices)

Bild 4 zeigt die Basisschnittstelle zwischen den Bausteinen ADF4350 und ADL5387. Je nach Frequenz ist zwischen ihnen ein Filter für LO-Harmonische notwendig.

In einem Splitter mit 2x LO ist die Quadraturgenauigkeit von der Genauigkeit des Tastverhältnisses des eintreffenden LOs abhängig. Die Anpassung der internen Teiler-Flipflops beeinträchtigt ebenfalls die Quadraturgenauigkeit, allerdings wesentlich geringer. Ein Tastverhältnis des externen LO von 50% ist zur Minimierung von Quadraturfehlern kritisch.

Darüber hinaus verursacht jede Unausgewogenheit der Anstiegs- und Abfallzeiten das Auftreten von Harmonischen gerader Ordnung. Bei der differenziellen Ansteuerung der Demodulator LO-Eingänge wird die Auslöschung der Harmonischen gerader Ordnung erreicht. Dies verbessert die Ergebnisse der gesamten Quadratur-Erzeugung.

Bild 5: ADL5387 Image-Unterdrückung gegenüber der HF-Frequenz (Bild: Analog Devices) Bild 5: ADL5387 Image-Unterdrückung gegenüber der HF-Frequenz (Bild: Analog Devices)

Mit einer Ziel-Image-Unterdrückung von –40 dBc zeigt Bild 5 die Leistungsfähigkeit des ADL5387 mit dem ADF4350, der die differenzielle LO-Quelle mit und ohne Filterung darstellt. Der blaue Signalverlauf, mit „Signalgenerator” beschriftet, ist der ideale Fall, bei dem der LO mit einem Signalgenerator von Rohde & Schwarz mit sinusförmigem Ausgangssignal und wesentlich niedrigeren Pegeln der Harmonischen gegenüber dem ADF4350 erzeugt wird. Dies ist der Idealfall und der Target-Vergleichspunkt.

Aus Bild 5 ist ersichtlich, dass bei Frequenzen unter 1 GHz keine Filterung erforderlich ist. Über 1 GHz werden kleine Fehler in Folge Harmonischer des LO zu einem größeren prozentualen Anteil der Eingangsperiode. In diesem Fall sollte eine Filterung verwendet werden, um die Harmonischen gerader Ordnung des LO weiter zu dämpfen. Somit lässt sich die für den I/Q-Demodulator spezifizierte Quadraturgenauigkeit erreichen.

Anschluss der ADF4350-PLL an den Quadratur-Demodulator ADL5380

Bild 6: ADF4350 Schnittstelle zur Mehrphasen-Filter-Architektur des Demodulators ADL5380 (Bild: Analog Devices) Bild 6: ADF4350 Schnittstelle zur Mehrphasen-Filter-Architektur des Demodulators ADL5380 (Bild: Analog Devices)

Im Gegensatz zum ADL5387 benötigt die Mehrphasen-Architektur des Phasensplitters ADL5380 eine Filterung der ADF4350-Ausgänge (Bild 6).

Die Filterung ist erforderlich, um die Harmonischen ungerader Ordnung des LO zu dämpfen und so Fehler im Quadraturerzeugungsblock des ADL5380 zu minimieren. Aus Messungen und Simulationen wie in der Applikationsschrift CN-0134 erklärt, tragen die Harmonischen ungerader Ordnung mehr als Harmonische gerader Ordnung zu Quadraturfehlern bei.

Bild 7: ADFL5380 Image-Unterdrückung in Abhängigkeit von der Frequenz (Bild: Analog Devices) Bild 7: ADFL5380 Image-Unterdrückung in Abhängigkeit von der Frequenz (Bild: Analog Devices)

Bild 7 zeigt die Messergebnisse, wobei die Ausgänge des ADF4350 gefiltert werden, bevor sie an die differenziellen LO-Eingänge des ADL5380 gelegt werden. Nach der Filterung ist die resultierende Image-Unterdrückung vergleichbar mit dem, was mit einem Signalgenerator mit geringen Harmonischen erreichbar ist.

Filteranforderungen

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die LO-Filterung der Ausgänge des ADF4350 (unterdrückt werden die Harmonischen der Basisfrequenz) dabei hilft, die Phasengenauigkeit der Quadratursignale des Demodulators beizubehalten. Im Fall des ADL5380, der eine mehrphasige Architektur nutzt, ist Filterung ein Muss.

Die Architektur des ADL5387 besteht aus Digitalschaltungen, die eine höhere Immunität gegenüber Harmonischen des LO-Signals aufweisen. Daher kann je nach Betriebsfrequenz eventuell auf eine Filterung verzichtet werden.

Bild 8: ADF4350 HF-Ausgangsfilter (Bild: Analog Devices) Bild 8: ADF4350 HF-Ausgangsfilter (Bild: Analog Devices)

Für die Fälle, in denen eine Filterung erforderlich ist, zeigt Bild 8 ein Beispiel LO-Ausgangsfilterkonzept. Tabelle 1 fasst die Werte der Filterkomponenten zusammen. Diese Schaltung ist flexibel und bietet vier verschiedene Filteroptionen für vier unterschiedliche Frequenzbänder. Die Filter wurden für einen differenziellen Eingang mit 100 Ω und einen differenziellen 50-Ω-Ausgang entwickelt, um die Anforderungen an den LO-Eingang des Demodulators zu erfüllen. Ein Tschebyschev-Filter wurde verwendet, um ein optimales Filter Roll-off zu Lasten eines erhöhten Ripples im Durchlassband zu erreichen. Einzelheiten zur Filterung der ADF4350 Ausgänge findet man in der Applikationsschrift CN-0134.

Tabelle 1 Tabelle 1

 

Häufige Varianten

Die hier beschriebene Schnittstelle lässt sich für jede PLL mit differenziellen LO-Ausgängen sowie für jeden I/Q-Demodulator mit ein oder zwei LOs verwenden. Beim ADL5382 handelt es sich um einen I/Q-Demodulator mit einem LO, der von 700 bis 2700 MHz arbeitet und einen etwas höheren IP3 als der ADL5380 bietet. Die Bauteile AD8347 (1 × LO) und AD8348 (2 × LO) sind I/Q-Demodulatoren mit geringerer Stromaufnahme. Sie enthalten eingangsseitige VGAs (Variable Gain Amplifier; Verstärker mit analog gesteuerter Verstärkung) und Basisbandverstärker mit fester Verstärkung.

Schaltungsevaluierung und Test

Die Schaltungen in Bild 4 und Bild 6 wurden mit dem Evaluation Board CN-0134 (CFTL-0134EVALZ) und den Evaluation Boards ADL5387 bzw. ADL5380 implementiert. Die Evaluation-Plattform CN-0134 enthält den ADF4350, Pads für ein LO-Filter und differenzielle LO-Ausgänge für SMA-Steckverbinder. Der ADF4350 muss programmiert werden. Die Software zum Evaluation Board ist auf der CD im Lieferumfang enthalten.

Tabelle 2 Tabelle 2

Tabelle 2 listet die Bestellhinweise für die verschiedenen Evaluation Boards auf.

Das Evaluation Board ist wie in Tabelle 1 spezifiziert standardmäßig für ein Filterdesign von 850 bis 2450 MHz konfiguriert. Zur Implementierung eines alternativen Filters sind die jeweiligen Bauteile auszutauschen.

Erforderliche Geräte

  • Windows XP, Windows Vista (32 Bit) oder Windows 7, (32 Bit) PC mit USB-Port
  • Evaluation-Boards wie in Tabelle 2
  • HF-Signalquelle (Rohde & Schwarz SMT06 oder äquivalente)
  • Spektrumanalysator (Rohde & Schwarz FSEA30 oder äquivalenter)
  • Stromversorgungen: ADL5387-EVALZ: +5V; ADL5380-30A-EVALZ: +5V; CFTL-0134-EVALZ: +5,5V

Die Evaluationsplattform CN-0134 ermöglicht die einfache Evaluierung und verfügt über einen integrierten Quarz-Oszillator. Ein PC mit der Software des ADF4350 ist erforderlich, um den Synthesizer auf die gewünschte LO-Frequenz zu programmieren. Die Quadratur-Demodulatoren ADL5387/ADL5380 wandeln die HF-Frequenz hinunter auf das Basisband. Die differenziellen I- und Q-Basisband-Ausgänge werden an den FSEA-Spektrumanalysator im FFT-Mode angelegt und die Image-Unterdrückung wird gemessen.Bild 9 zeigt das Blockdiagramm des Testaufbaus.

Autor: Qui Luu, Analog Devices.

Universelles analoges Eingangsboard für SPS/DCS

In diesem Schaltungstipp stellen wir ein universelles analoges Eingangsboard mit vier- oder sechspoligen Anschlussblöcken vor, das für den Anschluss an SPSen und DCS-Module geeignet ist. Die Evaluierungssoftware wurde mit LabView entwickelt und arbeitet unter Windows XP, Vista und XP.

Die Schaltung in Bild 1 verfügt über zwei isolierte, universell verwendbare 16-Bit-Analogeingänge, die geeignet für den Anschluss an speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) und DCS-Module (Distributed Control System) sind. Beide Kanäle lassen sich per Software programmieren und unterstützen mehrere Spannungs- (0 bis 5 V; 0 bis 10 V; ±5 V; ±10 V) und Strombereiche (0 bis 20 mA; 4 bis 20 mA; ±20 mA) sowie verschiedene Thermoelemente (Typ K, J, T, S) und Widerstandsthermometer (RTD; PT100, PT1000).

Das Demonstrationsboard enthält zwei differenzielle, komplett isolierte und universell einsetzbare Eingangskanäle. Einer davon ist mit einem vierpoligen Anschlussblock (CH2), der andere mit einem sechspoligen Anschlussblock (CH1) ausgestattet. Beim vierpoligen Anschlussblock (CH2) teilen sich Spannungs-, Strom-, Thermoelement- und Widerstandsthermometer-Eingänge die gleichen vier Anschlüsse. Dadurch lässt sich die Anzahl der erforderlichen Anschlusspins minimieren. Beim sechspoligen Anschlussblock (CH1) nutzen die Spannungs- und Stromeingänge einen Satz mit drei Anschlüssen. Thermoelement- und RTD-Eingänge teilen sich ein weiteres Set mit drei Anschlüssen. Damit sind zwar mehr Anschlüsse erforderlich, doch reduzieren sich die Anzahl der Bauteile sowie die Bauteilkosten.

A/D-Wandler mit integriertem Instrumentenverstärker  

Der rauscharme 16 Bit A/D-Wandler AD7795 mit auf dem Chip integriertem Instrumentenverstärker und Referenz wird für die Datenwandlung verwendet. Durch die Ausstattung mit Instrumentenverstärker und Stromquellen repräsentiert der Sigma/Delta-Wandler eine Komplettlösung für Widerstandsthermometer- und Thermoelementmessungen.

Für die Spannungs- und Stromeingänge wird der Instrumentenverstärker AD8226 mit einer Gleichtaktunterdrückung >90 dB verwendet, um eine hohe Eingangsimpedanz zu erzielen und Gleichtaktinterferenzen zu unterdrücken. Die Spannungs- und Stromsignale werden mit einem Präzisionswiderstandsteiler auf den Bereich des A/D-Wandlers skaliert.

Der ADR441 ist eine extrem rauscharme Low-Dropout XFET-Spannungsreferenz mit 2,5 V und dient als Referenz für den A/D-Wandler. Für den vierpoligen Anschlussblock (CH2) wird der Latchup-feste Schalter ADG442 mit geringem Durchlasswiderstand (R ON ) verwendet, um zwischen Spannungs-, Strom-, Thermoelement- und RTD-Eingangsmodus umzuschalten.

Digital- und Versorgungsspannungs-Isolation  

Die Digital- und Versorgungsspannungs-Isolation wird mit dem ADuM3471 erreicht. Der ADuM3471 ist ein PWM-Controller und Transformatortreiber mit vierkanaligem Isolator, der zur Erzeugung einer isolierten Versorgungsspannung von ±15 V- mit einem externen Transformator dient. Auch der dreikanalige Digitalisolator ADuM1311 kommt bei der Schaltung mit vierpoligem Anschlussblock zum Einsatz. Er isoliert die Steuerleitungen für die Schalter ADG442.

Der 36 V Abwärts-DC/DC-Regler ADP2441 besitzt eine große Eingangsspannungstoleranz. Er eignet sich damit für in der Industrie übliche Versorgungsspannungen von 24 V. Das Bauteil akzeptiert bis zu 36 V und ermöglicht so einen zuverlässigen Transientenschutz am Versorgungseingang. Der ADP2441 erzeugt aus der Eingangsspannung jene 5 V, die den ADuM3471 sowie alle anderen Schaltungen auf der Controller-Seite versorgen. Die 24-V-Versorgung ist durch diskreten standardmäßigen Überspannungsschutz zusätzlich gesichert.

Zusatzfunktionen für Sicherheit und Zuverlässigkeit  

Der ADP2441 bietet eine Reihe von Zusatzfunktionen für Sicherheit und Zuverlässigkeit. Dazu gehören UVLO (Undervoltage Lockout), Precision Enable, Power-Good-Anschluss und interne Strombegrenzung. Der Baustein erreicht in der Konfiguration für 24 V am Eingang und 5 V am Ausgang einen Wirkungsgrad bis zu 90%.

Den ausführlichen Tipp finden Sie im Internet.

Der Autor: Songtao Mu arbeitet als Segment System Application Engineer bei Analog Devices in Wilmington, USA.

Isolierter analoger Ausgangskanal mit HART-Anschluss

 

 

 

In diesem Schaltungstipp stellen wir Ihnen einen komplett isolierten, einkanaligen Spannungs- und 4/20-mA-Stromausgang mit HART-Konnektivität vor.

 Bild 1: Blockschaltung (vereinfachte Darstellung; nicht alle Verbindungen und Entkopplung sind eingezeichnet) des isolierten Ausgangskanals für SPS/DCS-Steuermodule. Bild 1: Blockschaltung (vereinfachte Darstellung; nicht alle Verbindungen und Entkopplung sind eingezeichnet) des isolierten Ausgangskanals für SPS/DCS-Steuermodule.

Die Schaltung in Bild 1 zeigt einen vollständigen, komplett isolierten analogen Ausgangskanal, der sich für SPSen und verteilte Steuerungssystemmodule (DSC) eignet. Die Stromausgänge sind HART1-kompatibel (4/20 mA), die Ausgangsspannungen unipolar oder bipolar. Die Schaltung ist als flexibler Funktionsblock für SPS/DCS-Ausgangsmodule mit galvanischer Trennung zwischen den Kanälen oder für andere Industrieanwendungen, die einen komplett isolierten Analogausgang benötigen, gedacht.

Der 16 Bit D/A-Wandler AD5422 lässt sich per Software konfigurieren und stellt alle erforderlichen Strom- und Spannungsausgänge zur Verfügung (±5 V; ±10 V; 0/+5 V; 0/+10 V; +4/20 mA; 0/20 mA). Ein Überlastschutz von 10% ist an allen Spannungsbereichen gegeben. Das Bauteil enthält einen internen LDO am Anschluss DVcc zur Versorgung der Niedervoltschaltung.

Die 5-V-Präzisionsreferenz ADR02 ermöglicht eine Eingangsspannung bis 36 V. Sie weist eine maximale Genauigkeit von 0,05% sowie eine maximale Temperaturdrift von 3 ppm/°C auf. Das entspricht einem Fehler von etwa 0,02% über den industriellen Temperaturbereich.

Das HART-konforme IC-Modem AD5700-1 wird in Verbindung mit dem D/A-Wandler AD5422 verwendet, um eine komplette HART-konforme 4/20mA-Lösung zu bilden. Das Modem enthält einen Präzisionsoszillator, der für zusätzliche Platzersparnis sorgt – speziell in Anwendungen mit isolierten Kanälen. Der Ausgang des HART-Modems wird durch C1 und C2 gedämpft und über den Anschluss CAP2 in den AD5422 AC eingekoppelt.

SPS/DCS-Lösungen müssen vom lokalen Systemcontroller isoliert sein, um diesen vor Masseschleifen und externen Ereignissen zu schützen. Bei herkömmlichen Lösungen kommen diskrete ICs sowohl für Spannung wie auch für digitale Isolation zum Einsatz. Wenn eine mehrkanalige Isolation benötigt wird, sind die Kosten und der Platzbedarf von diskreten Power-Lösungen ein großer Nachteil.

Die Schaltung nutzt den vierkanaligen Digitalisolator mit integrierter Leistungsregelung für eine isolierte Leistung bis zu 2 W. Ein externer Transformator wird zur Leistungsübertragung über die Isolationsstrecke verwendet. Diese wird mit einer Brücke (D1 bis D4) gleichgerichtet. Die Regelung erfolgt von der 15-V-Versorgung über das Widerstandsteilernetzwerk (R1 und R2). Die negative Versorgung wird nur „lose“ geregelt.

Der ADP2441, ein 36 V Abwärts-DC/DC-Wandler akzeptiert eine Versorgungsspannung von 24 V mit einem Eingangsspannungsbereich von 4,5 bis 36 V. Er regelt die Versorgungsspannung auf 5 V herunter, mit der alle Controller-seitigen Schaltungen gespeist werden. Das Bauteil verfügt über eine Reihe von Sicherheits-/Zuverlässigkeitsfunktionen wie UVLO (Undervoltage Lockout), eine Präzisions-enable Funktion, einen „Power Good“-Anschluss und eine Überstromschutzschaltung.

Der AD5422 enthält Schutzdioden, die ihn vor Beschädigung bei normalem Gebrauch schützen. In der industriellen Steuerungsumgebung erfolgt der Schutz vor Transienten mit Überspannungsableitern, Strombegrenzungswiderständen und Dioden. Die Leistungsfähigkeit wurde bei 25°C evaluiert und lag innerhalb der erwarteten Grenzen: –0,05% TUE (Total Unadjusted Error) und –4 LSB INL im 4/20mA-Bereich.

Den ausführlichen Tipp finden Sie im Internet.

Der Autor: Derrick Hartmann arbeitet als Applikationsingenieur in der DAC-Gruppe bei Analog Devices in Limerick / Irland.

Leistungsfähiger Breitband-Empfänger mit Antialiasing-Filter

In diesem Schaltungstipp stellen wir eine schnelle Empfänger-Eingangsstufe mit einer Bandbreite von 152 MHz vor. Sie besteht aus einem rauscharmen differenziellen Verstärker und einem 16 Bit A/D-Wandler mit einer Abtastrate von 250 MSample/s.

Die Schaltung in Bild 1 zeigt eine Empfänger-Eingangsstufe mit großer Bandbreite, die aus dem rauscharmen differentiellen Verstärker ADL5562 und dem 16 Bit A/D-Wandler AD9467 (mit einer Abtastrate von 250 MSample/s) aufgebaut ist.

Der Butterworth-Antialiasing-Filter dritter Ordnung wurde entsprechend der Verstärker- und A/D-Wandler-Spezifikationen in puncto Leistungsfähigkeit und Schnittstellen optimiert. Die Einfügeverluste, die durch das Filternetzwerk und andere Komponenten verursacht werden, betragen 1,8 dB.

Die Schaltung offeriert eine Bandbreite von 152 MHz mit einer Flachheit im Durchlassbereich von 1 dB. Das SNR (Signal-Rausch-Verhältnis) und der SFDR (störungsfreier Dynamikbereich), gemessen mit einem Analogeingangssignal von 120 MHz, betragen 72,6 dBFS bzw. 82,2 dBc.

Schaltungsbeschreibung

Die Schaltung arbeitet mit massebezogenen Eingangssignalen und wandelt diese mit einem Breitband (3 GHz) 1:1-Transformator des Typs M/A-COM ECT1-1-13M in differentielle Signale um. Der differentielle 3,3-GHz-Verstärker ADL5562 hat eine differentielle Eingangsimpedanz von 400 Ω, bei einer Verstärkung von 6 dB und 200 Ω bei einer Verstärkung von 12 dB. Eine Verstärkungsoption von 15,5 dB ist ebenfalls verfügbar.

Der ADL5562 ist ein idealer Treiber für den AD9467. Die komplett differentielle Architektur durch den Tiefpassfilter und in den A/D-Wandler bietet eine gute HF-Gleichtaktunterdrückung und minimiert Verzerrungsprodukte zweiter Ordnung.

Der Chip bietet je nach Eingang eine Verstärkung von 6 oder 12 dB. In der gezeigten Schaltung wurde eine Verstärkung von 6 dB verwendet, um die Einfügeverluste von Filternetzwerk und Transformator (etwa 1,8 dB) zu kompensieren. Dies bietet eine Signalverstärkung von insgesamt 3,9 dB.

Ein Eingangssignal von +6,0 dBm produziert ein differentielles Vollsausschlags-Signal von 2 Vss am ADC-Eingang.

Der Antialiasing-Filter ist ein Butterworth-Filter dritter Ordnung, der mit einem Standard-Filterprogramm entwickelt wurde. Der Butterworth-Filter wurde wegen seines flachen Verlaufs im Durchlassband gewählt. Ein Filter dritter Ordnung erzielt ein AC-Rauschbandbreiten/Signalbandbreitenverhältnis von 1,05 und kann mit Hilfe kostenloser Filterprogramme wie z.B. dem von Nuhertz oder Quite Universal Circuit Simulator – Qucs entwickelt werden.

Um eine optimale Leistungsfähigkeit zu erzielen, sollte der ADL5562 mit einer differentiellen Last von 200 Ω beaufschlagt werden. Die 15-Ω-Widerstände isolieren die Filterkapazität vom Verstärkerausgang, während die 243-Ω-Widerstände parallel zur Downstream-Impedanz eine Lastimpedanz von 203 Ω ergeben, wenn sie zum 30-Ω-Serienwiderstand addiert werden. Die 20-Ω-Widerstände in Reihe mit den ADC-Eingängen isolieren interne Schalttransienten vom Filter und Verstärker. Der 511-Ω-Widerstand parallel zum A/D-Wandler reduziert die Eingangsimpedanz des A/D-Wandler für eine besser vorhersagbare Leistungsfähigkeit.

Der Butterworth-Filter dritter Ordnung wurde mit einer Quellimpedanz von 38,6 Ω, einer Lastimpedanz von 269 Ω und einer 3-dB-Bandbreite von 180 MHz entwickelt. Die vom Programm berechneten Werte werden in Bild 1 gezeigt. Die für die passiven Komponenten des Filters gewählten Bauteile sind Standardwerte, die den vom Programm erzeugten Werten am nächsten kommen.

 Bild 2: Differentielles Butterworth-Filter dritter Ordnung mit ZS = 38,6 Ω, ZL = 269 Ω und FC = 180 MHz Bild 2: Differentielles Butterworth-Filter dritter Ordnung mit ZS = 38,6 Ω, ZL = 269 Ω und FC = 180 MHz

Der interne Kondensator des ADC mit einer Kapazität von 3,5 pF wurde vom Wert des zweiten Shunt-Kondensators subtrahiert, damit eine Kapazität von 32,29 pF erzielt wird.

In der Schaltung wurde dieser Kondensator mit zwei 62-pF-Kondensatoren, verbunden mit Masse, realisiert (Bild 2). Dies liefert den gleichen Filtereffekt und bietet ein kleines Maß an AC-Gleichtaktunterdrückung.

 Bild 3: Flachheit des Durchlassbands in Abhängigkeit von der Frequenz Bild 3: Flachheit des Durchlassbands in Abhängigkeit von der Frequenz

Die gemessene Leistungsfähigkeit des Systems fasst Tabelle 1 zusammen. Die 3-dB-Bandbreite beträgt 152 MHz. Der gesamte Einfügeverlust des Netzwerks beträgt etwa 2 dB. Bild 3 zeigt den Bandbreitenverlauf. Aus Bild 4 sind SNR und SFDR ersichtlich.

 Bild 4: SNR/SFDR in Abhängigkeit von der Frequenz Bild 4: SNR/SFDR in Abhängigkeit von der Frequenz

Filter- und Schnittstellendesign

Im Folgenden wird ein allgemeines Konzept zur Entwicklung der Verstärker/ADC-Schnittstelle mit Filter vorgestellt. Um die optimale Leistungsfähigkeit (Bandbreite, SNR, SFDR etc.) zu erzielen, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden:

  • Am Verstärker sollte die richtige DC-Last anliegen, wie sie im Datenblatt für eine optimale Leistungsfähigkeit empfohlen wird.
  • Für den Reihenwiderstand muss der richtige Wert zwischen Verstärker und der durch den Filter repräsentierten Last gewählt werden. Dadurch können unerwünschte Spitzen im Durchlassband verhindert werden.
  • Die Eingangsimpedanz am A/D-Wandler sollte mit einem externen Parallelwiderstand reduziert werden. Der richtige Reihenwiderstand sollte verwendet werden, um den ADC vom Filter zu isolieren. Dieser Serienwiderstand reduziert auch Spitzen, sogenanntes „Peaking”.
 Bild 5: Verallgemeinerte Schnittstelle zwischen differentiellem Verstärker und A/D-Wandler mit Tiefpassfilter Bild 5: Verallgemeinerte Schnittstelle zwischen differentiellem Verstärker und A/D-Wandler mit Tiefpassfilter

Die verallgemeinerte Schaltung in Bild 5 gilt für die meisten schnellen differentiellen Verstärker/ADC-Schnittstellen und dient als Basis für die Diskussion. Das Design nutzt die relativ hohe Eingangsimpedanz der meisten schnellen A/D-Wandler und die relativ geringe Impedanz des Treibers (Verstärker), um den Einfügungsverlust des Filters zu minimieren.

Die Schaltung wird in der Regel wie folgt entwickelt:

  • Auswahl des externen ADC-Abschlusswiderstands RTADC, so dass die parallele Kombination aus RTADC und RADC zwischen 200 und 400 Ω liegt.
  • Auswahl von RKB basierend auf Erfahrung und/oder den Empfehlungen im Datenblatt des A/D-Wandlers. Der Wert liegt normalerweise zwischen 5 und 36 Ω.
  • Berechnen der Filterlastimpedanz mit der Gleichung ZAAFL = RTADC || (RADC + 2 RKB)
  • Auswahl des externen Serienwiderstands für den Verstärker (RA). RA sollte kleiner als 10 Ω sein, falls die differentielle Ausgangsimpedanz des Verstärkers 100 bis 200 Ω beträgt. RAsollte zwischen 5 und 36 Ω liegen, wenn die Ausgangsimpedanz des Verstärkers 12 Ω oder weniger beträgt.
  • Auswahl von RTAMP so, dass die vom Verstärker „gesehene” Gesamtlast ZALoptimal für den bestimmten differentiellen Verstärker, gewählt nach der Gleichung ZAL = 2 RA + (ZAAFL || 2 RTAMP), ist.
  • Berechnen des Filter-Quellwiderstands mit ZAAFS = 2 RTAMP || (ZO + 2 RA).
  • Anhand eines Filterdesignprogramms oder Tabellen erfolgt die Entwicklung des Filters mit den Quell- und Lastimpedanzen ZAAFS und ZAAFL, Filtertyp, Bandbreite, Ordnung etc. Es sollte eine Bandbreite gewählt werden, die etwa 40% höher ist als die halbe Abtastrate, um einen flachen Anstieg im Frequenzbereich von DC bis fs/2 sicherzustellen.
  • Die interne ADC-Kapazität CADC sollte vom finalen Shunt-Kondensatorwert, generiert vom Programm, subtrahiert werden. Das Programm liefert den Wert CSHUNT2 für den differentiellen Shunt-Kondensator. Die finale Gleichtakt-Shunt-Kapazität beträgt CAAF2 = 2(CSHUNT2 – CADC).

Nach diesen vorläufigen Berechnungen sollte die Schaltung auf folgende Eigenschaften hin überprüft werden:

  • Der Wert von CAAF2 sollte mindestens 10 pF betragen, damit er um ein Mehrfaches höher ist als CADC. Dies minimiert die Empfindlichkeit des Filters auf Abweichungen im CADC.
  • Das Verhältnis von ZAAFL zu ZAAFS sollte nicht mehr als 7 betragen, damit der Filter in den Grenzen der meisten Filtertabellen und Designprogramme liegt.
  • CAAF1 sollte eine Kapazität von mindestens 5 pF haben, um die Empfindlichkeit gegenüber parasitären Kapazitäten und Bauteileabweichungen zu minimieren.
  • Sinnvoll für die Induktivität LAAF ist ein Wert von mindestens einigen nH.
 Tabelle 1: Gemessene Leistungsfähigkeit der Schaltung Tabelle 1: Gemessene Leistungsfähigkeit der Schaltung

In einigen Fällen liefert das Simulationsprogramm zur Filterentwicklung mehr als eine einzige Lösung. Dies ist insbesondere bei Filtern höherer Ordnung der Fall. Die Lösung, welche die realistischsten Bauteilewerte liefert sollte stets ausgewählt werden. Ebenfalls sollte eine Konfiguration mit Shunt-Kondensator verwendet werden, damit diese sich mit der ADC-Eingangskapazität kombinieren lässt.

Schaltungsoptimierungstechniken und Kompromisse

Die Parameter in dieser Schnittstellenschaltung sind sehr interaktiv. Deshalb ist es fast unmöglich, die Schaltung für alle Schlüsselspezifikationen wie Bandbreite, Bandbreiten-Flachheit, SNR, SFDR und Verstärkung zu optimieren. Allerdings kann das „Peaking”, das oft im Bandbreitenverlauf auftritt, minimiert werden, indem man RA und RKB variiert.

 Bild 6: Anstieg des Durchlassbands in Abhängigkeit vom Serienwiderstand am Vertärker Ausgang RA Bild 6: Anstieg des Durchlassbands in Abhängigkeit vom Serienwiderstand am Vertärker Ausgang RA

Bild 6 zeigt, wie sich das „Peaking“ des Durchlassbands reduziert, wenn der Wert des Ausgangs-Serienwiderstands RAerhöht wird. Wenn der Wert dieses Widerstands erhöht wird, gibt es jedoch eine größere Signaldämpfung und der Verstärker muss ein größeres Signal treiben, um den Vollausschlags-Eingangsbereich des A/D-Wandlers zu nutzen.

Der Wert von RA beeinflusst auch das SNR. Höhere Werte reduzieren zwar Spitzen in der Bandbreite, neigen aber dazu, das SNR leicht zu erhöhen. Dies ist auf den höheren Signalpegel zum Treiben des ADC-Full-Scale zurückzuführen.

Der Serienwiderstand RKB an den ADC-Eingängen sollte so gewählt werden, dass er die durch Charge Injection des internen Sampling-Kondensators im A/D-Wandler verursachte Verzerrung minimiert. Eine Erhöhung dieses Widerstands kann ebenfalls Spitzen in der Bandbreite reduzieren.

Erhöht man jedoch RKB, steigt auch die Signaldämpfung und der Verstärker muss ein größeres Signal treiben, um den ADC-Eingangsbereich zu füllen.

Eine andere Methode, um den Anstieg im Durchlassbereich zu optimieren ist, den Filter-Shunt-Kondensator CAAF2 etwas zu verändern.

Der ADC-Eingangs-Abschlusswiderstand RTADC sollte normalerweise so gewählt werden, dass die Eingangsimpedanz des A/D-Wandlers zwischen 200 und 400 Ω liegt. Macht man ihn kleiner, reduziert sich der Einfluss der ADC-Eingangskapazität. Dies kann der Filter stabilisieren, erhöht aber den Einfügeverlust der Schaltung. Eine Erhöhung des Wertes reduziert ebenfalls das „Peaking“.

Einen ausgewogenen Kompromiss zu finden, kann schwierig sein. In dieser Schaltung hat jeder Parameter die gleiche Gewichtung. Deshalb sind die gewählten Werte repräsentativ für die Schnittstellen-Leistungsfähigkeit aller Design-Charakteristika. In einigen Schaltungen werden eventuell verschiedene Werte gewählt, um je nach Systemanforderungen SFDR, SNR oder Eingangspegel zu optimieren.

Die SFDR-Leistungsfähigkeit in dieser Schaltung wird durch zwei Faktoren bestimmt. Verstärker und Werte der ADC-Schnittstellenkomponenten (Bild 1) sowie die Einstellung des internen Front-End-Pufferbiasstroms im AD9467 über ein internes Register. Die tatsächlichen SFDR-Werte in Tabelle 1 ergeben sich nach der SFDR-Optimierung, beschrieben im Datenblatt des AD9467.

Ein weiterer Kompromiss, der in dieser Schaltung gemacht werden kann, ist der Vollausschlagsbereich des A/D-Wandlers. Die differentielle Vollausschlags-Eingangsspannung des A/D-Wandlers wurde auf 2 Vss eingestellt, was einen optimalen SFDR garantiert. Eine Änderung des Vollausschlags-Eingangsbereichs auf 2,5 Vss ergibt eine Verbesserung des SNR um etwa 1,5 dB, senkt aber den SFDR nur minimal. Der Eingangsbereich wird durch den in ein internes Register des AD9467 geladenen Wert eingestellt, der im Datenblatt angegeben ist.

Das Signal ist mit den 0,1-μF-Kondensatoren AC-gekoppelt, um die Gleichtaktspannungen zwischen Verstärker, Abschlusswiderständen und ADC-Eingängen zu blocken. Weitere Details zu Gleichtaktspannungen stehen im Datenblatt des AD9467.

Passive Bauteile und Überlegungen zur Leiterplattenlayout

Die Leistungsfähigkeit der vorgestellten Schaltung hängt stark vom Leiterplattenlayout ab. Dies beinhaltet z.B. Stromversorgungs-Bypassing, Verbindungen mit kontrollierter Impedanz (wo erforderlich), Bauteileplatzierung, Signal-Routing sowie Power- und Masseflächen.

Oberflächenmontierbare Kondensatoren mit geringen Parasitäten, Induktivitäten und Widerstände sollten als passive Bauteile im Filter verwendet werden. Die gewählten Spulen stammen aus der Serie 0603CS von Coilcraft. Die SMD-Kondensatoren im Filter haben eine Toleranz von 5%. Eine vollständige Dokumentation des Systems findet sich im Design Support Package.

Häufige Varianten der Schaltung

Für Anwendungen, die weniger Bandbreite benötigen und nur wenig Energie verbrauchen dürfen, kann der differentielle Verstärker ADL5561 verwendet werden. Er hat eine Bandbreite von 2,9 GHz und nimmt nur 40mA auf. Für eine noch geringere Bandbreite und weniger Energieverbrauch ist auch der ADA4950-1 einsetzbar. Dieses Bauteil hat eine Bandbreite von 1 GHz und nimmt 10 mA auf. Für höhere Bandbreiten eignet sich der zu den anderen Modellen anschlusskompatible differentielle Verstärker ADL5565 mit 6 GHz.

Schaltungsevaluierung und Test

Diese Schaltung nutzt das modifizierte Board AD9467-250EBZ und das FPGA-Datenerfassungsboard HSC-ADC-EVALCZ. Beide Boards lassen sich über High-Speed-Steckverbinder anschließen und ermöglichen ein schnelles Setup und die Evaluierung der Leistungsfähigkeit. Das AD9467-250EBZ enthält die hier beschriebene Schaltung. Das Datenerfassungsboard wird in Verbindung mit der Evaluierungssoftware Visual Analog und der SPI-Controller-Software verwendet, um den A/D-Wandler richtig zu steuern und Daten zu erfassen. Blockschaltbild, BOM und Layout für das Board AD9467-250EBZ sind im User Guide UG-200 beschrieben. Die Datei readme.txt im Design Support Package beschreibt die Modifikationen, die am Standard-Board vorgenommen wurden. Application Note AN-835 beschreibt, wie man die Hard- und Software einrichtet, um die hier beschriebenen Tests durchzuführen.

Der Autor: Rob Reeder, Analog Devices

Direkt mischender Sender mit großer Bandbreite

In diesem Tipp stellen wir eine Schaltung vor, in der der analoge Teil eines Senders mit direkter Umwandlung implementiert ist. Unterstützt werden HF-Frequenzen von 500 MHz bis 4,4 GHz.

Zum Einsatz kommt eine PLL mit einem breitbandigen, integrierten spannungsgesteuerten Oszillator. Die Filterung von Harmonischen des Oszillators von der PLL gewährleistet eine gute Quadratur-Genauigkeit und Seitenbandunterdrückung sowie einen niedrigen Fehlervektor (EVM – Error Vector Magnitude).

Bild 1: Vereinfachtes Blockschaltbild des direkt mischenden Senders (Bild: Analog Devices)
Bild 1: Vereinfachtes Blockschaltbild des direkt mischenden Senders (Bild: Analog Devices)

Rauscharme LDOs stellen sicher, dass das Power-Management keinen nachteiligen Einfluss auf das Phasenrauschen und den EVM hat.

Die Schaltung in Bild 1 enthält den integrierten Fractional-N PLL-Schaltkreis ADF4351 sowie den Breitband-Übertragungsmodulator ADL5375. Der ADF4351 liefert das LO-Signal (Local Oszillator) für den Transmit-Quadratur-Modulator ADL5375, der analoge I/Q-Signale in HF-Signale wandelt. Die beiden Bauteile bilden eine breitbandige Basisband Lösung, die IQ- in HF-Signale umsetzt.

Der ADF4351 wird für ein optimales LO-Phasenrauschen von dem sehr rauscharmen 3,3-V-Regler ADP150 versorgt. Zur Versorgung des ADL5375 kommt das 5-V-LDO-Modell ADP3334 zum Einsatz. Der ADP150 weist ein Ausgangsspannungsrauschen von 9 μVeff. auf und hilft, das VCO-Phasenrauschen zu optimieren und den Einfluss von VCO-Pushing (Äquivalent zur Unterdrückung von Störungen auf der Spannungsversorgung) zu reduzieren.

An den HF-Ausgängen des ADF4351 ist ein Filter erforderlich, um die Harmonischen zu dämpfen und Fehler im Quadratur-Erzeugungsblock des ADL5375 zu minimieren. Messungen und Simulationen haben ergeben, dass ungerade Harmonische mehr als gerade Harmonische zu Quadratur-Fehlern beitragen und, falls auf unter −30 dBc gedämpft, eine Seitenbandunterdrückung von −40 dBc oder besser entsteht.

Die Pegel der zweiten und dritten Harmonischen des ADF4351 entsprechen den Angaben im Datenblatt. Um die dritte Harmonische unter −30 dBc zu bringen ist eine Dämpfung von etwa 20 dB erforderlich.

Diese Schaltung bietet vier Filteroptionen, die vier Frequenzbänder abdecken. Die Filter wurden mit einem differenziellen Eingang von 100 Ω (HF-Ausgänge des ADF4351 mit geeignetem Matching) und einem differenziellen Ausgang von 50 Ω entwickelt (ADL5375 LOIN differenzielle Impedanz). Ein Chebyshev-Verlauf wurde für eine optimale Filterübergangscharakteristik verwendet. Jedoch mit dem Ergebnis eines erhöhten Ripples im Durchlassband.

Diese Filtertopologie erlaubt wahlweise den Einsatz eines komplett differenziellen Filters zur Minimierung der Anzahl der Bauteile, eines massebezogenen Filters für jeden Ausgang oder einer Kombination beider.

Die Ausgangsanpassung des ADF4351 besteht aus dem ZBIAS Pull-up und, in geringerem Umfang, den Entkopplungskondensatoren am Versorgungsknoten. Um eine breitbandige Anpassung zu erreichen, wird empfohlen, entweder eine ohmsche Last (ZBIAS = 50 Ω) oder eine ohmsche Last parallel zu einer reaktiven Last für ZBIAS zu verwenden. Letztere liefert je nach gewählter Induktivität eine geringfügig höhere Ausgangsleistung.

Der Parallelwiderstand kann als differenzielles Bauteil (100 Ω) an der Position C1c platziert werden, um den Platzbedarf auf der Leiterplatte zu minimieren.

Die Grenzfrequenz des Filters sollte etwa 1,2 bis 1,5 mal höher sein als die höchste Frequenz im interessierenden Band. Diese Grenzfrequenz gibt Designspielraum, weil sie wegen parasitärer Elemente normalerweise niedriger ist. Die Einflüsse von Parasitäten auf der Leiterplatte können für eine höhere Genauigkeit mit einem Elektromagnetik-Simulationstool simuliert werden.

Bei Frequenzen unter 1250 MHz ist ein Filter fünfter Ordnung erforderlich. Für 1,25 bis 2,8 GHz genügt ein Filter dritter Ordnung. Für Frequenzen oberhalb von 2,8 GHz ist keine Filterung nötig, da die Pegel der Harmonischen ausreichend niedrig sind, um die Seitenbänder zu unterdrücken.

Den ausführlichen Tipp finden Sie im Internet. Der Autor: Ian Collins,  Analog Devices.

 

Präzise Temperaturmessung mit Thermoelementen des Typs K

In diesem Schaltungstipp stellen wir eine kompakte, preisgünstige Lösung zur Aufbereitung von Thermoelementsignalen und deren Digitalisierung mit einem hochauflösenden A/D-Wandler vor.

 Bild 1: Thermoelementmesssystem (Typ K) mit integrierter Kaltstellenkompensation (vereinfachte Blockschaltung) (Bild: ADI) Bild 1: Thermoelementmesssystem (Typ K) mit integrierter Kaltstellenkompensation (vereinfachte Blockschaltung) (Bild: ADI)

Bei der Schaltung in Bild 1 handelt es sich um eine komplette Signalaufbereitung für ein Thermoelement mit Kaltstellenkompensation und nachgeschaltetem 16 Bit Sigma-Delta A/D-Wandler. Der Thermoelementverstärker AD8495 ist eine einfache und preiswerte Lösung zur Messung von Temperaturen mit Thermoelementen des Typs K (Paarung Nickel-Chrom/Nickel) einschließlich Kaltstellenkompensation.

Ein Instrumentenverstärker mit fester Verstärkung im AD8495 verstärkt das kleine Spannungssignal des Thermoelements und liefert 5 mV/°C am Ausgang. Die hohe Gleichtaktunterdrückung des Verstärkers sperrt Gleichtaktrauschen, das über die langen Anschlussleitungen des Thermoelements aufgenommen werden kann. Die hohe Impedanz der Eingänge erleichtert eine Erweiterung mit einem externen Filter für zusätzlichen Schutz.

Der differenzielle Verstärker AD8476 liefert den richtigen Signalpegel und die Gleichtaktspannung zum Treiben des 16 Bit, Sigma-Delta-A/D-Wandlers AD7790. Die Schaltung ist eine kompakte, preisgünstige Lösung zur Aufbereitung von Thermoelementsignalen und der Digitalisierung mit einem hochauflösenden A/D-Wandler.

Schaltungsbeschreibung

Ein Thermoelement ist ein einfaches, weit verbreitetes Bauteil zur Messung von Temperaturen. Es besteht aus zwei unterschiedlichen Metallen, die an einem Ende miteinander verbunden sind (Hot Junction). Das andere Ende des Thermoelements ist mit den Metallleitungen verbunden, die zur Messelektronik führen. Diese Verbindung bildet einen zweiten Übergangspunkt – genannt Cold Junction oder Kaltstelle. Um die Temperatur an der Messstelle (TMJ) zu erhalten, muss die differenzielle Spannung, die das Thermoelement erzeugt, bekannt sein. Außerdem muss die Fehlerspannung, die durch die Temperatur an der Referenzstelle (TRJ) erzeugt wird, spezifiziert sein.

Da mit Hilfe von Thermoelementen nur eine Temperaturdifferenz ermittelt werden kann, sind zur Messung der absoluten Temperatur weitere Maßnahmen notwendig. Hierzu muss die absolute Temperatur an den Drahtenden (Übergabepunkt) ermittelt und zum Differenz-Messergebnis addiert werden. Man spricht hierbei von einer Kaltstellenkompensation. Die Elektronik muss Änderungen der Temperatur am Referenzpunkt (Cold Junction) kompensieren, damit die Ausgangsspannung einer genauen Darstellung der Hot-Junction-Messung entspricht.

Die Schaltung nutzt den Thermoelementverstärker AD8495 an einer 5-V-Versorgung. Die Ausgangsspannung des AD8495 ist für 5 mV/°C kalibriert. An einer unipolaren 5-V-Versorgung ist der Ausgang linear zwischen etwa 75 mV und 4,75 V. Dies entspricht einem Temperaturbereich von 15 bis 950°C.

Der Ausgang des AD8495 treibt den nichtinvertierenden Eingang des differenziellen Verstärkers AD8476 der als Spannungsfolger geschaltet ist. Dieser wandelt das massebezogene Eingangssignal in differenzielle Ausgangssignale zum Treiben des A/D-Wandlers.

Ein differenzieller Tiefpass- und ein Gleichtaktfilter vor dem Eingang des AD8495 verhindern, dass HF-Signale, die, falls sie den AD8495 erreichen, gleichgerichtet werden können und als Temperaturschwankungen erscheinen. Die beiden 100-Ω-Widerstände und der 1-μF-Kondensator bilden einen differenziellen Filter mit einer Cutoff-Frequenz von 800 Hz.

Die beiden 0,01-μF-Kondensatoren bilden Gleichtaktfilter mit einer Cutoff-Frequenz von 160 kHz. Ein ähnlicher Filter befindet sich am Ausgang des differenziellen Verstärkers AD8476, bevor das Signal an den A/D-Wandler AD7790 gelangt.

Die Eingänge des AD8495 sind vor Abweichungen der Eingangsspannung bis 25 V von der Versorgungsspannung mit entgegengesetzter Polarität geschützt. Zum Beispiel verkraftet das Bauteil in dieser Schaltung mit einer positiven Versorgung von 5 V und der negativen Versorgung auf Masse (GND) eingangsseitig Spannungen von –20 bis 25 V. Spannungen an den Referenz- und Messpins sollten die Versorgung nicht mehr als 0,3 V übersteigen. Diese Eigenschaft ist speziell in Anwendungen mit kontrollierter Einschaltreihenfolge (Power Supply Sequencing) wichtig. Hier kann es passieren, dass die Signalquelle aktiv ist, bevor die Versorgungsspannungen am Verstärker anliegen.

Den ausführlichen Schaltungstipp finden Sie im Internet.

Der Autor: James Fitzgerald,  Analog Devices.

EMV-konforme RS-485-Schutzschaltungen

 

 

 

 Bild 1: EVAL-CN0313-SDPZ – Drei EMV-konforme Schutzschaltungen mit dem Transceiver ADM3485E (vereinfachte Blockschaltungen). (Bild: Analog Devices) Bild 1: EVAL-CN0313-SDPZ – Drei EMV-konforme Schutzschaltungen mit dem Transceiver ADM3485E (vereinfachte Blockschaltungen). (Bild: Analog Devices)

Das EVAL-CN0313-SDPZ ist eine getestete EMV-konforme Lösung, die RS-485-Schnittstellen in Verbindung mit dem Transceiver ADM3485E vor Störungen schützt.

Die Schaltung stellt sicher, dass das dynamische Zusammenspiel zwischen dem Transceiver und den Komponenten der Schutzschaltungen störungsfrei funktioniert und Schutz vor elektrostatischer Entladung, Transienten und Überspannungen gemäß den Normen IEC 61000-4-2, IEC 61000-4-4 und IEC 61000-4-5 gewährleistet ist.Denn damit sicher gestellt ist, dass RS-485-Schnittstellen auch in Umgebungen mit elektromagnetischen Störungen wie geplant arbeiten, sind die relevanten EMV-Vorschriften zu erfüllen. Innerhalb dieser EMV-Vorschriften gibt es für Datenkommunikationsleitungen Hochvolt-Transienten der drei folgenden Typen:  

–        IEC 61000-4-2: Störfestigkeit gegen elektrostatische Entladungen (ESD),

–         IEC 61000-4-4: Festigkeit gegenüber schnellen Transienten (EFT) und

–        IEC 61000-4-5: Störfestigkeit gegen Überspannungen (Surge Immunity).

Bild 1 zeigt drei verschiedene Möglichkeiten, die Daten-Schnittstellen zu schützen. Zu sehen ist das Blockschaltbild des EVAL-CN0313-SDPZ. Beim ADM3485E handelt es sich um einen für 3,3 V ausgelegten Daten-Transceiver mit geringer Stromaufnahme, der für Half-Duplex-Kommunikation auf Multipoint-Übertragungsleitungen geeignet ist. Der Tranceiver bietet eine Datenrate bis zu 12 MBit/s mit einem Gleichtaktbereich an den Bus-Anschlüssen (A und B) von −7 bis 12 V.

In der ersten Schutzschaltung (in Bild 1 mit TVS bezeichnet) wird das Bauteil CDSOT23-SM712 von Bourns verwendet. Dabei handelt es sich um ein TVS-Array (Transient Voltage Suppressor), das für den Schutz von RS-485-Schnittstellen optimiert ist. Dieses Konzept bietet ESD-Schutz bis zu 8 kV (Kontakt) bzw. 15 kV (Luftstrecke), Schutz vor schnellen Transienten (EFT) bis 2 kV sowie vor Überspannungen bis 1 kV.

Im zweiten Konzept (in Bild 1 als TVS/TBU/TISP dargestellt) bieten das TVS den sekundären, der TISP4240M3BJR-S von Bourns den primären Schutz. Beim TISP4240M3BJR-S handelt es sich um einen komplett integrierten Überspannungsschutz (TISP). Der TISP ist ein Thyristor. Die Transient Blocking Unit TBU-CA065-200-WH von Bourns ist eine nichtlineare Überstrom-Schutzkomponente zwischen den primären und sekundären Schutzbauteilen, die für die Koordination sorgt.

Dieses Schutzkonzept schützt bis zu 8 kV (Kontakt) bzw. 15 kV (Luftstrecke) gegenüber ESD, bis 2 kV vor EFT und bis 4 kV vor Überspannungen. Das dritte Schutzkonzept (in Bild 1 als TVS/TBU/ GDT bezeichnet) arbeitet ähnlich wie das Schutzkonzept 2. Eine Gasentladungsröhre (GDT) bietet zum Schutz vor Überspannungstransienten einen Massepfad nach Masse mit niedriger Impedanz. Gewählt wurde das Modell Bourns 2038-15-SM-RPLF.

Schutz bis 8 kV am Kontakt und 15 V Luftstrecke

Dieses dritte Schutzkonzept schützt bis zu 8 kV (Kontakt) bzw. 15 kV (Luftstrecke) gegenüber ESD, bis 2 kV vor EFT und bis 6 kV vor Überspannungen. Die hier beschriebenen Schutzschaltungen demonstrieren drei verschiedene EMV-konforme Lösungen für RS-485-Schnittstellen. Sie geben Entwicklern Optionen für den jeweils erforderlichen Schutz an die Hand. Alle hier beschriebenen Schutzschaltungen wurden von einem unabhängigen externen EMV-Testlabor verifiziert. Das EVAL-CN0313-SDPZ ist das industrieweit erste EMV-konforme RS-485-Entwicklungswerkzeug, das Schutz vor elektrostatischer Entladung, schnellen Transienten und Überspannungen bis Level 4 bietet.

Den ausführlichen Tipp mit weiteren Bildern finden Sie hier Der Autor: James Scanlon ist Senior Evaluation Engineer bei Analog Devices in Limerick/Irland.