Der zweite Meilenstein von Univention Corporate Server 4.0 bringt gegenüber dem vor rund einem Monat herausgegeben ersten Meilenstein erstmals die angekündigte, grundlegend überarbeitete und optimierte, webbasiert Management-Oberfläche mit. Bereits der erste Meilenstein wartete mit aktualisiertem Debian-Fundament (Wheezy) samt neuem Kernel 3.16 auf, der schon für sich für eine Reihe neuer Funktionen verantwortlich ist, etwa im Bereich der Hardwareunterstützung. Insgesamt stehen UCS-Nutzern dank Umstieg auf Debian 7 rund 16.500 aktuelle und an UCS angepasste Pakete zur Verfügung.
Samba 4.2
Da sich Univention Corporate Server in erster Linie als Infrastruktur-Plattform versteht und sich inzwischen zwar nicht ausschliesslich, aber doch verstärkt an Unternehmen richtet, die einen oder mehrere Microsoft Server kostengünstig durch Open-Source-Technologien konsolidieren möchten, gehört auch die in UCS 4.0 enthaltene Vorabversion von Samba 4.2 zu den essentiellen neuen Funktionen. Ferner haben die Entwickler zahlreiche der spezifischen in Python geschriebenen UCS-Pakete für Python 2.6 und 2.7 gebaut, um damit ein möglichst einfaches Migrieren von UCS 3 auf UCS 4 zu ermöglichen. Da Upstream-Pakete nun von Debian 7 stammen, steht in UCS mit Multiarch unter anderem auch eine Funktion zur Verfügung, welche ein automatisches Auflösen von Abhängigkeiten beim gleichzeitigen Installieren von 32-und 64-Paketen ermöglicht und separate architekturspezifische Versionen obsolet macht.
Neuer Installer, neues Webinterface
Bereits in der ersten Vorschau-Version hatten die Entwickler das für UCS 3.x noch selbst geschriebene Setup-Programm durch den Debian-7-Installer ersetzt. Dieser kümmert sich bei der kommenden UCS-Version 4 nur noch um elementare Dinge, wie die Netzwerkkonfiguration oder das Partitionieren lokaler Storages, einschliesslich einer etwaigen RAID-Konfiguration. Sämtliche UCS-spezifischen Setup-Schritte wandern bei UCS 4.0 dagegen in einen grafisch ansprechenden Assistenten. Der jetzt veröffentlichte zweite Meilenstein bringt gegenüber der ersten Vorabversion auch die vollständig überarbeitete neue Weboberfläche mit. Das neue Webinterface soll laut Univention eine vollkommen neue, moderne und noch intuitivere Benutzerführung ermöglichen und zwar auf den unterschiedlichsten Endgeräten, auf denen sich das responsive Design dynamisch an den jeweiligen Formfaktor anpasst. Die verbesserte Benutzerführung drückt sich zum Beispiel dadurch aus, dass die neue, aufgeräumte Struktur schneller erfassbar ist. Das gilt laut Univention nicht nur für die Startseite, sondern sondern auch für die intuitive Navigation. So wurden etwa die Module für das Identity- und Infrastrukturmanagement in sieben, farblich gekennzeichneten Kategorien zusammengefasst, wobei sich die neuen Farbwelten in den zugehörigen Modulen widerspiegeln, der Nutzer also viel schneller erfasst, wo er sich befindet.
UCS 4.0 testen
Auch die zweite Vorabversion von Univention Corporate Server adressiert in erster Linie an Partner des Unternehmens und allgemein Nutzer, die mit ihrem Feedback zu Verbesserung der für November geplanten finalen Version 4.0 beitragen möchten. Univention betont ausdrücklich, dass der zweite Meilenstein noch nicht für den Produktiveinsatz geeignet ist. Univention Corporate Server 4.0 Milestone 2 kann ab sofort kostenfrei ausprobiert werden. Feedback nimmt der Hersteller gerne entgegen. Weitere detaillierte Informationen zum neuen Design finden sich ausserdem im Blog von Univention.