Alle Beiträge von Thomas Drilling

Red Hat kauft Inktank

Red Hat  bezahlt 175 Millionen US-Dollar für Inktank. In denr Vergangenheit hatten auch bereits andere potente IT-Firmen in Ceph investiert, so zum Beispiel Mark Shuttleworth mit Canonical im Jahr 2012. Die Akquisition soll noch in diesem Monat abgeschlossen werden.

Mit der Übernahme von Inktank weitet Red Hat nun seinen Einfluss auch auf die weitere Entwicklung des auf Linux basierenden Cluster-Dateisystem Ceph aus. Red Hat will laut einer FAQ zu der strategischen Übernahme sein Storage-Portofolio weiter ausbauen. Im November 2011 hatte Red Hat bekanntlich auch Gluster, die Firma hinter dem Cluster-Dateisystem Glusterfs übernommen, auf dem das kurz danach erstmals veröffentlichte Produkt Red Hat Storage Server bisher beruht. Laut Red Hat ergänzt Inktanks Technologie Gluster perfekt und erlaubt es Red Hat, seine Position im Markt für Software-defined Storage (SDS) weiter zu stärken. Zwischen den Zeilen der FAQ lässt sich unschwer heraus lesen, dass Red Hat bis auf weiteres beide Cluster-Dateisysteme weiterentwickeln will, um sie in seinen Produkten einzusetzen.

In seinem http://ceph.com/community/red-hat-to-acquire-inktank/ Blog begrüßt auch der Ceph-Erfinder, Gründer und derzeitige CTO von Inktank Sage Weil die Akquisition. Diese biete Inktank die Möglichkeit, die eigenen Produkte weiter zu verbessern. Zudem verspricht sich Weil von der Zusammenarbeit mit Red Hat, dass sich Probleme im Linux-Kernel und in anderen Bereichen des Storage-Stacks besser lösen lassen.

Glusterfs und Ceph sind beide relativ junge Cluster-Dateisysteme für Linux. Beide erlauben es, Standard-Server-Hardware zu Storage-Clustern zusammenzuführen, welche Daten redundant bereithalten und sich bei Bedarf sehr einfach erweitern lassen. Glusterfs und Ceph kommen beispielsweise im Zusammenhang mit OpenStack und im Bereich der professionellen Virtualisierung auf Linux-Basis häufig zum Einsatz.

OX Text für Univention Corporate Server verfügbar

Während die Collabaroration-Suite OX App Suite der Nürnberger Open-Xchange GmbH schon lange als fertig einsetzbare Appliance auf der UCS-Plattform verfügbar ist, haben die Entwickler von Open-Xchange mit OX Text jetzt auch die vor rund einem Jahr auf den World Hostings Days 2013 erstmals präsentierte Online-Textverarbeitung OX Text als App-Erweiterung für OX App Suite zur einfachen Installation im Univention App-Center verfügbar gemacht. Mit OX Text lassen sich Text-Dokumente im Open Document oder MS-XML-Format direkt im Browser lesen und schreiben, bzw. zur gemeinsamen Bearbeitung zentral auf dem OX-Server speichern.

Icinga ist ein Fork der von je her in und mit Univention Corporate Server enthaltenen Monitoring-Lösung Nagios. Mit Icinga können Administratoren komplette Systemlandschaften mitsamt Hardware, Betriebssystemen und den eingesetzten Applikationen überwachen.

Neu im Univention App-Center ist auch die RADIUS-App. Diese ermöglicht das Steuern und Verwalten des Zugriffs von Benutzern, Gruppen und Endgeräten auf das Firmen-eigene WLAN-Netz über das RADIUS-Protokoll mit Hilfe des grafischen UCS-Managementsystems. Dank des Identity-Managements von UCS authentifizieren sich Benutzer weiterhin mit ihren existenten Zugangsdaten für die UCS/AD-Domäne.

IBMs POWER8-Systeme mit Linux angekündigt

IBM hatte die neuen Power8-Architektur bereits im Sommer vergangenen Jahres auf der Hot-Chips-Konferenz der Stanford-Universität vorgestellt. IBMs Power8-Prozessor wird im Gegensatz zum Vorgänger im 22 statt 32 im Nanometer-Layout gefertigt. Die geschrumpfte Strukturbreite erlaubt es IBM, sowohl die Caches, als auch die Anzahl der Cores auf jetzt 12 pro Sockel beim größten Systemen zu erhöhen. Außerdem kann jeder Kern einer Power-8-CPU aufgrund der geschrumpfte Strukturbreite 8 statt zuvor 4 gleichzeitige Threads bewältigen. Mit 12 Kernen kann das Power 8-System damit in Summe auf 96 parallele Threads verarbeiten, im Gegensatz zu den 32 Threads der Power7+ -Systeme (8 x 4 Threads) und zu Intels Hyperthreading-Technologie mit zwei Threads je Core.

Darüber hinaus bietet das Power-8-System zwar lediglich 512 KByte L2-Cache (SRAM), es gibt aber noch einen 96MB großen L3-Cache (eDRAM) für den gesamten Prozessor. Darüber hinaus unterstützt das Power-8-System bis zu 128 MByte externen L4-Cache, was laut IBM vor allem bei der Verwaltung großer Datenmengen einen spürbare Performancesteigerung verspricht. Darüber hinaus unterstützt die neue Power8-Architektur die dritte Generation von PCI Express, wobei sich die dazu erforderliche Logik direkt auf dem Die des Prozessors befindet. Da für extreme Parallelisierung konzipierte CPUs, wie IBMs Power-Systeme genau wie GPUs eine sehr hohe Bandbreite nach außen benötigen, um die Kerne kontinuierlich mit einer ausreichenden Anzahl an Daten und Instruktionen zu versorgen, hat IBM die maximale Bandbreite für den Speicher von 100 auf 230 GByte pro Sekunde vergrößert. Damit erreichen die I/O-Bereiche wie das neue PCIe-Gen3 maximal 96 GB/s, womit sich problemlos Beschleuniger-Komponenten, wie GPUs, FPGA-Bausteine und ASICs anbinden lassen. Diese greifen über ein Coherent Accelerator Processor Interface (CAPI) auf die gleichen Adressräume zu, wie der Power8-Prozessor selbst.

IBM wird den neuen Prozessor vorerst nur in fünf eigenen Power Systemen S812L, S822L, S822, S814 und S824 anbieten, wobei die erste Ziffer die Architektur (Power 8) angibt und die zweite die Anzahl der Sockel. Die dritte Kennziffer meint die erforderliche Höheneinheit im Rack. Das L schließlich steht für Linux als Betriebssystem. IBM will die Server-Modelle ausschließlich mit Linux anbieten, vorerst aber nur für das hauseigenen PowerLinux mit Little Endian. Versionen mit Suse Linux Enterprise und Red Hat Enterprise Linux, sowie erstmals mit Ubuntu Linux für Power-Server sollen später folgen. Bei der Gelegenheit hat IBM für seine Power8-Systeme auch den im Linux-Kernel enthaltenen KVM-Hypervisor angepasst, sodass sich Kunden bzgl. der integrierten Virtualisierungslösung zwischen IBMs PowerVM für PowerLinux oderPowerKVM entscheiden können.

Alle Systeme unterstützen bis zu 512 GByte Arbeitsspeicher je Sockel und zwischen 6 und 11 PCIe-Slots der dritten Generation. Alle sind Hotplug-fähig. IBM setzt in seinen eigenen System vorerst ausschließlich Power-8CPUs mit 12 Kernen ein. IBM will die für den Einstieg gedachten Power Systeme S812L und 822L mit Linux, von IBM Scale-Out getauft, ab ca. 7.000 US-Dollar anbieten. Das größere Modell soll erst später kommen. Die Verfügbarkeit der IBM-eigenen Systeme ist ab Juni 2014 geplant. Später sollen aber auch andere Hersteller Power8-Systeme produzieren können. So werden etwa für die zweiten Jahreshälfte aerste Produkte der inzwischen 25 Mitglieder großen OpenPOWER Foundation erwartet. Weitere Einzelheiten zu den technischen Details verraten die Datenblätter.

Die neunte OpenStack-Version ist fertig

OpenStack ist eine gemeinsam von der OpenStack Foundation, Rackspace, Mirantis, Red Hat, IBM, HP, Suse, Untel und weiteren Firmen, darunter sogar VMware, quelloffen entwickelte Software-Suite zum Aufbauen und Betreiben von privaten oder öffentlichen Clouds. Details zu sämtlichen Neuerungen in OpenStack Icehouse finden sich in der Veröffentlichungsmitteilung der OpenStack Foundation. OpenStack ist überwiegend in Python geschrieben, unter der Apache-Lizenz 2.0 lizenziert und lässt sich von der Projektseite herunterladen.

Das neue Icehouse-Release enthält rund 350 neue Funktionen und korrigiert über 2900 Fehler. Eine der wichtigsten Neuerungen: OpenStack Compute (Nova) unterstützt jetzt rollende Updates. Damit ist das Updaten von OpenStack möglich, ohne dass man virtuelle Maschinen herunterfahren muss. Ferner haben die Entwickler Nova einen schnelleren Scheduler verpasst, der einen effizienteren Datenzugriff erlaubt. Darüber hinaus ist der OpenStack Object Storage (Swift) jetzt in der Lage, Auskunft über seine Fähigkeiten zu geben. Ferner ermöglicht eine neue Replikation auf Basis von s-sync eine höhere Performance. Der OpenStack Block Storage (Cinder) beherrscht zudem jetzt die Migration von Daten zwischen verschiedenen Speicherebenen und die OpenStack-Network-Komponente (Neutron) ist jetzt stärker mit OpenStack Compute integriert. Dies ermöglicht ein schnelleres Einrichten, bzw. Erzeugen von Instanzen. Darüber hinaus kann die OpenStack-Orchestration-Komponente (Heat) jetzt automatisch zusätzliche Ressourcen einbinden. Das können beispielsweise Compute-, Storage- und Networking-Ressourcen sein. Ferner liefert die OpenStack Telemetry-Komponente (Ceilometer) jetzt Daten, die sich für automatisierte Aktionen oder für das Accounting nutzen lassen. Darüber hinaus wurde der OpenStack Identity Service (Keystone) um die Möglichkeit zur verteilten Authentifikation erweitert. Damit ist der Zugriff auf private und öffentliche OpenStack-Clouds mit den gleichen Anmeldedaten möglich. Schließlich haben die Entwickler die Administrations-Komponente Horizon jetzt in 16 Sprachen übersetzt.

Neben den Verbesserungen der bestehenden Komponenten gibt es auch einen neuen DatenbankdienstTrove. Außerdem sind weitere neue Komponenten in der Mache, wie etwa Ironic, das die Installation auf Rechnern ohne Betriebssystem automatisieren soll oder Marconi zum Nachrichtenaustausch, bzw. Saharazur Verarbeitung von Daten. Die Schwerpunkte der Entwicklung lagen aber diesmal insgesamt auf einer Verbesserung der Stabilität. Dazu haben die Entwickler beispielsweise Continuous Integration-Systemeaufgesetzt, die permanent die Kompatibilität von OpenStack mit verschiedenen Hard- und Software-Konfigurationen testen können. So sollen bereits 53 solcher Systeme sollen bei verschiedenen Unternehmen im Einsatz sein. Darüber hinaus müssen Treiber für die einzelnen OpenStack-Komponenten ab der neuen Icehouse-Version gründlicher getestet sein, was eine bessere Qualität garantieren soll.

Ubuntu 14.04 LTS ist fertig

Rechtzeitig zu Ostern hat Canonical Version 14.0 mit dem Code-Namen Trusty Tahr (treue Bergziege) veröffentlicht, die wie üblich mit fünf Jahren Support aufwartet. Einzelheiten zur neuen Version verrät die Veröffentlichungsmitteilung.

Einige der eher gefürchteten Neuerungen, wie der neue Display Servers Mir oder die kommende Generation 8 des Unity-Desktops sind nur in Form von Vorschau-Versionen an Bord und können bestenfalls einen Eindruck davon vermitteln, wie sich Canonical in Zukunft die Vereinigung von Ubuntu Touch für Mobilgeräte mit dem klassischen Desktop- und Notebook-Ubuntu vorstellt. Regulär kommt aber derzeit noch X.org zum Einsatz. Auch beim Systemstart basiert Ubuntu 14.04 immer noch auf Upstart in aktualisierter Version 1.12.1. Es ist aber bereits beschlossen, dass Upstart systemd spätestens in Ubuntu 16.04 ablösen wird.

Die meisten Verbesserungen in Ubuntu 12.04 resultieren aus der verwendeten Kernel-Version 3.13, die allerdings wie üblich von den Canonical-Entwicklern für die eigenen Bedürfnisse angepasst wurde. Zu den Kernel-nahen Verbesserungen gehören zum Beispiel eine verbesserte Bonding-Unterstützung, ein neuer Standard-I/O-Scheduler (Deadline), ein verbessertes besseres TCP-Connection-Management oder Intels Power-Clamp-Code mit besserem Power Management, sowie eine Reihe von Optimierungen im Zusammenhang mit App-Armor. Ferner bringt Ubuntu 14.04 Multiplattform-Support für ARM, sowie ARM-Unterstützung für Xen- und KVM.

Darüber hinaus gibt es neben Bug-Fixes zahlreiche Aktualisierungen, darunter etwa Firefox 28, Thunderbird 24.4, oder LibreOffice 4.2.3. Für Desktop-Nutzer von Interesse ist, dass die meisten Gnome-Anwendungen auf dem Stand von Gnome 3.10 sind. Als Standard-Desktop kommt wie gewohnt Unity 7 zum Einsatz, das jetzt High-DPI-Bildschirme, sowie Desktop-Scaling unterstützt. Außerdem passen sich der neue Bildschirmschoner und der Lock-Screen an das Design des Unity-Greeters an. Darüber hinaus können Menüs jetzt in die Fenster der einzelnen Anwendungen einbettet werden.

Interessant sind aber auch die Features von Ubuntu 14.04 für den Server-Einsatz. So sind unter anderem Qemu 2.0.0, Open Vswitch 2.0.1, Libvirt 1.2.2 und LXC 1.0 an Board. Als IaaS-Cloud-Lösung setzt Ubuntu bekanntlich auf OpenStack. Außerdem lassen sich Xen 4.4, Puppet 3, Ceph 0.79 oder Canonicals Service Orchestration Tool Juju 1.18.1 installieren. Ubuntu 13.04 steht auf der Download-Seite in verschiedenen Versionen zum Herunterladen zur Verfügung.