Gebloggt: Apache Stratos 4.0 wird Top-Level-Projekt der ASF

Die Entwicklung von Apache Stratos nahm ihren Anfang bei WSO2. Das Unternehmen entwickelt quelloffene Middleware-Lösungen. Im Juni letzten Jahres wurde das Projekt offiziell in den Inkubator der ASF übergeben. Seitdem leisten auch Entwickler von Cisco, Citrix, der Indiana University und dem NASA Jet Propulsion Laboratory Beiträge. Die Stratos-PaaS ist unter der Apache-Lizenz 2.0 lizenziert und komplett in Java geschrieben. Apache Stratos 4.0 lässt sich vom Apache-Git-Repositorium herunterladen.

Allgemein stellt Stratos, ähnlich wie Red Hats OpenShift, eine Cloud-Umgebung zum Entwickeln, Testen und Betreiben skalierbarer Applikationen zur Verfügung. Laut Apache profitieren Anwender von hohen Auslastungsraten, automatisiertem Ressourcenmanagement und einer plattformübergreifenden Übersicht einschließlich Monitoring und Abrechnung. Mit der Beförderung aus dem Inkubator signalisiert die Apache Foundation, dass sich Stratos 4.0 in puncto Sicherheit und Leistungsumfang jetzt für private, öffentliche und hybride Cloud-Lösungen eignet.

Funktional bietet Stratos ein Management im Self-Service-Verfahren,  eine Nutzungsüberwachung und unterstützt Multi-Tenant-Umgebungen. Darüber hinaus bietet Stratos die Möglichkeit, beliebige Server-Software “as-a-Service” parallel zu anderen App-Containern zu verwenden. Apache Stratos nutzt Apache jClouds und lässt sich daher mit Hilfe der jClouds-API in IaaS-Umgebungen aller großen Cloud-Anbieter einsetzen, darunter OpenStack, Amazons EC2, SuseCloud, Rackspace oder VMware vCloud. Auf diese Weise skaliert Apache Stratos bei Bedarf hervorragend.

Apache Stratos 4.0 unterstützt verschiedene PaaS-Ausprägungen, wie z. B. Application PaaS (aPaas), Integration PaaS (iPaaS) oder Data PaaS (dPaaS und besteht aus mehreren PaaS-Controllern und Foundation Services, wie zum Beispiel Auto-Scaler, Cloud-Controller, Artifact Distribution Coordinator, Stratos Manager, Event Processor und bietet eine CLI-Schnittstelle im Bereich der PaaS-Controller. Unter Foundation Services sind Load Balancer, Logging Service, Identify Service und Metering Service zu verstehen. Alle kommunizieren über einem Message Broker mit den PaaS-Controllern. Außerdem gibt es eine Weboberfläche.

Stratos-Anwender können Images für verschiedene IaaS-Plattformen, sogenannte Cartridges erstellen. Diese enthalten jeweils Betriebssystem, Laufzeitumgebungen und Anwendungen, etwa einen Anwendungsserver (JBoss, Apache Tomcat etc.) oder eine Datenbank. Mit Hilfe des Cartridge Deployer werden diese Cartridges in Apache Stratos registriert und können dann von den Nutzern im Selbstbedienungsverfahren bestellt werden. Ein Cartridge lässt sich wahlweise für jeden Kunden als Einzelinstanz starten oder im Mandanten-Modus (Multi-Tenant). Hier werden mehrere Instanzen eines Moduls gestartet, das dann allen Anwendern zur Verfügung steht. Auf diese Weise konfektionieren Nutzer auf komfortable Weise die für ihre Projekte benötigten Umgebungen. Mehr Details dazu finden sich in der Dokumentation.

 

 

Gebloggt: Red Hat Enterprise Linux für SAP Hana

Eine eigens für das SAP-Portfolio  eingeführte Portal-Seite liefert alle wichtigen Informationen, Whitespapers oder Datenblätter zum neuen Angebot.

Laut der zugehörigen Pressemitteilung sind Red Hat Enterprise Linux und SAP Hana optimal aufeinander abgestimmt. Als Beispiel führt Red Hat eine rekordverdächtige Installation eines Date Warehous mit RHEL 6, SAP Hana und SAP IQ an, die 12,1-Petabyte an Daten umfasst. Das Setup wurde von einem spezialisierten Team im SAP/Intel Petascale Cloud Lab in Santa Clara, Kalifornien aufgebaut und von infoSizing getestet, einem unabhängigen Transaction Processing Council certified Auditor.

Red Hat bietet Red Hat Enterprise Linux für SAP im Bundle mit SAP-zertifizierten Hardware-Lösungen ausschließlich über ein Partnernetzwerk an. Neben dem Betrieb im eigenen Rechenzentrum ist auch das Ausrollen in einer Public Cloud wie zum Beispiel AWS möglich. Laut Red Hat ist Red Hat Enterprise Linux nicht nur für SAP Hana, sondern für die gesamte Data-Management-Produktfamilie für SAP erhältlich.

Davon abgesehen geht die Zusammenarbeit zwischen SAP und Red Hat über die Unterstützung von Red Hat Enterprise Linux für SAP HANA und das SAP-Data-Management-Portfolio weit hinaus. Sie umfasst auch eine kontinuierliche Kooperation rund um die SAP-Gateway-Technologie und die Red Hat JBoss Middleware. So arbeiten Red Hat und SAP auch bei der Echtzeit-Integration von Daten aus SAP-Lösungen und anderen Systemen zusammen und nutzen Red Hat JBoss Fuse Service Works and Red Hat JBoss BRMS, um Daten zwischen unterschiedlichen Applikationen auszutauschen.

Im Übrigen hat Red Hat auf dem diesjährigen Red Hat Summit 2014 bekannt gegeben, auch seine OpenShift-PaaS um Cardridges für SAP ASE, SAP IQ und SAP SQL Anywhere erweitert zu haben. Die neuen Cartridges eignen sich zum Einsatz im gesamten OpenShift-Portfolio, einschließlich OpenShift Online, OpenShift Enterprise, sowie OpenShift Origin. Sie unterstützen Entwickler weltweit beim Erstellen von datenintensiven Unternehmens-Applikationen.

Außerdem will Fujitsu auf der Independent SAP Technical User Group (ISUG-TECH) eine neue Fujitsu Power Appliance für SAP ASE auf Basis von Red Hat Enterprise Linux als bevorzugtes Betriebssystem für SAP ASE im Financial-Services-Mark ankündigen.

Laut Arun Oberoi, Executive Vice President, Global Sales and Services bei Red Hat bietet  Red Hat  Unternehmen bezüglich Lösungsangeboten eine freie Auswahl, um IT-Herausforderungen jeder Art zu meistern, einschließlich Big Data.

„Wir freuen uns, dass wir die Geschäftsbeziehungen zu SAP ausbauen und Kunden eine flexible, skalierbare, standardbasierte Grundlage für ihre SAP-Landschaft bereitstellen können, einschließlich SAP HANA, SAP ASE, SAP IQ und SAP SQL Anywhere.

Laut Steve Lucas, President, Platform Solutions bei der SAP AG zielt  SAP HANA zusammen mit dem umfangreichen SAP-Data-Management-Portfolio darauf ab, dass Unternehmen ihre Leistungsfähigkeit steigern, innovativer werden und dabei gleichzeitig ihre IT vereinfachen und Kunden Wahlmöglichkeiten bieten können.

„Durch die Zusammenarbeit mit Red Hat und der Option, SAP HANA unter Red Hat Enterprise Linux zu betreiben, wollen wir Kunden eine weitere Möglichkeiten für den Einsatz ihrer SAP-Lösungen bieten. Diese offene, flexible und skalierbare Plattform unterstützt die Daten-Management-Anforderungen von Unternehmen sowohl in On-Premise- als auch in Cloud-Umgebungen.“

 

Apple legt Fundament für Geschäftsfelder Smart Home und Gesundheit

Sollte Apple-Chef Tim Cook in diesen Tagen wegen der riesengroßen Erwartungen von Kunden, Investoren und der Öffentlichkeit unter Druck stehen, lässt sich der 53-Jährige das nicht anmerken. Am Ende einer zweistündigen Präsentation zur Eröffnung der Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco plauderte Cook entspannt mit Kollegen und Freunden, während in den sozialen Medien wie Twitter lautstark geklagt wurde, dass der Apple-Boss und seine Leute nicht ein einziges neues Gerät angekündigt hatten.

Die Stimmung unter den Entwicklern im Moscone Center wurde durch das Ausbleiben spektakulärer Hardware-Vorstellungen kaum getrübt. Schließlich hatte Apple-Softwarechef Craig Federighi zuvor mit einer Reihe von größeren und kleineren Verbesserungen für das Betriebssystem iOS für iPhone und iPad sowie die Mac-Software OS X punkten können.

Die beiden Systeme wachsen nicht nur optisch immer stärker zusammen, sondern werden in der Bedienung immer weiter verschränkt. Anrufe auf dem iPhone werden zugleich auf dem Mac-Bildschirm angezeigt und können dort entgegen genommen werden. Ein Mausklick auf eine Telefonnummer auf dem Mac-Bildschirm kann einen Anruf auslösen. Eine E-Mail, die unterwegs auf dem iPhone begonnen wurde, kann auf dem Mac fertiggeschrieben werden. Fotos tauchen auf allen Geräten auf. So verschmelzen iPhone, iPad und Mac zu einer Einheit. Dieser Ansatz ist nicht völlig neu, aber vermutlich nirgendwo so elegant umgesetzt wie beim neuen Mac-System OS X «Yosemite» und dem neuen iOS 8, das im Herbst auf die neueren iPhones und iPads kommen soll.

Deutlich attraktiver erscheint nun auch die Internet-Wolke von Apple, die im Wettbewerb mit Angeboten von Google, Microsoft, Amazon und anderen steht. Der Dienst iCloud wurde nun nicht nur deutlich preiswerter, wenn man über die kostenlosen fünf Gigabyte hinaus Speicherplatz mieten will. In iCloud tauchen nun auch die besten Ideen auf, die man beispielsweise vom Speicherdienst Dropbox oder dem Chatdienst WhatsApp her kennt – alles aber einen Tick schöner und sicherer.

Bei zwei Themen – Gesundheit und vernetztes Zuhause – leistet Apple mühsame Grundsatzarbeit. In den vergangenen Jahren sind unzählige Fitness-Gadgets und Medizin-Sensoren – etwa für die Kontrolle des Blutdrucks – auf den Markt gekommen. Doch untereinander sind die Angebote kaum kompatibel. Der Pulssensor von Hersteller A spricht nicht direkt mit der über WLAN angeschlossenen Personenwaage von Hersteller B. Das Apple-System iOS 8 bietet nun eine Sammelstelle für Medizin- und Fitness-Werte, die in der App Health konsolidiert angezeigt werden können. In dieses Szenario würde sich natürlich eine Smartwatch von Apple mit Pulssensor hervorragend einfügen.

Vermutlich viel komplizierter ist derzeit die Marktsituation im Bereich Smart Home. Zu Steuerung von Licht, Temperatur oder Schließsystemen gibt es nicht nur etliche nicht-kompatible Protokolle der verschiedenen Hersteller. Zum Teil funken die «schlauen» Gegenstände im Heim auch auf so unterschiedlichen Wellen, dass sie nicht zueinander finden können. Apples Plattform HomeKit könnte zumindest die Protokoll-Frage lösen.

Über den Apple-Sprachassistenten Siri könnte der Nutzer dann dem System zum Beispiel einfach sagen, dass er ins Bett gehen will, erläuterte Apple-Softwarechef Federighi. HomeKit könnte dann die Systeme im Haus anweisen, die Lichter zu dimmen, die Haustür abzuschließen und das Garagentor herunterzufahren. Und vielleicht steigt Apple ja auch wie Google mit dem Kauf von Nest hier ins Geräte-Business ein, um ein weiteres Geschäftsfeld aufzubauen.

Diese Aussichten verhinderten am Montag auch einen Absturz der Apple-Aktie. Das Papier, das seit Jahresbeginn um zwölf Prozent zugelegt hat, gab bis zum Börsenschluss in New York nur um 0,7 Prozent nach – obwohl auch etliche Investoren ungeduldig auf das nächste bahnbrechende Produkt von Apple warten. Horace Dediu vom Marktforschungsunternehmen Asymco sagte auf der WWDC, mit den gezeigten Technologien habe Apple ein Fundament gelegt, auf dem neue Gebäude errichtet werden können.

Die Entwickler freuten sich in San Francisco aber nicht nur über die Aussichten auf neue Geschäfte. Sie bejubelten vor allem konkrete Schritte von Apple, die ihnen die Arbeit beim Programmieren erleichtern. So dürfen Apps auf den bislang streng gehüteten Fingerabdruck-Sensor «TouchID» zugreifen, der zuvor nur für das Freischalten des Sperrbildschirms und beim Bezahlen in Apples Online-Store iTunes verwendet wurde. Überrascht wurden Entwickler auch von der neuen Programmiersprache Swift, die laut Apple besonders leicht zu erlernen und gleichzeitig sehr leistungsstark ist.