Dateiserver mit Windows Server 2016

Dazu können Sie Dokumenten zusätzliche Eigenschaften zuweisen, wie in SharePoint. Die Eigenschaften liegen direkt im Dokument, nicht im NTFS-Dateisystem. Die Dateiklassifizierungsdienste gehören zum Rollendienst Ressourcen-Manager für Dateiserver. Sie verwalten daher diese Funktion auch über die Verwaltungskonsole des Ressourcen-Managers für Dateiserver (FSRM). Über den Menüpunkt Klassifizierungsverwaltung verwalten Sie die Dateiklassifizierung.

Die Eigenschaften verhalten sich ähnlich zu den Eigenschaften von Dateien in SharePoint. Eigenschaften, die Sie an dieser Stelle für Dokumente festlegen, werden nicht im NTFS, sondern in der Datei direkt gespeichert.

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Klassifizierungseigenschaften, können Sie mit Nur für festlegen, welche neuen Kriterien Dateien zugeordnet werden sollen. So lässt sich zum Beispiel festlegen, ob ein Dokument zu einem Projekt gehört, private Daten enthält, nur für den internen Gebrauch oder für bestimmte Personen nutzbar sein soll.

Sie können mehre Eigenschaften festlegen und diese auch nachträglich ändern. Die Eigenschaften werden in FSRM unter Klassifizierungsverwaltung/Klassifizierungseigenschaften angezeigt.

Das Anlegen und Bearbeiten von Klassifizierungseigenschaften ändert aber noch keine Dokumente ab, sondern bietet nur die Verwendung der jeweiligen Eigenschaften an. Damit diese auch mit Dokumenten verknüpft werden, müssen Sie Klassifizierungsregeln erstellen, über das Kontextmenü von Klassifizierungsregeln.

Über den Befehl Klassifizierungszeitplan konfigurieren im Kontextmenü der Klassifizierungsregeln können Sie festlegen, wann Klassifizierungsregeln starten sollen, ob Sie einen Bericht erhalten möchten (wenn ja, in welchem Format) und zahlreiche weitere Einstellungen.

Wie Roboter die Langeweile vom Arbeitsplatz verbannen

„Produktivität“ zählt häufig zu den eher irritierenden Firmenwörtern, die halbjährlich in den Medien zirkulieren. Dies liegt zum Teil an der Tatsache, dass es sich um ein Konzept handelt, das schwer zu bestimmen ist. Insbesondere kann die Vorstellung von Produktivität in Bezug auf eine menschliche Arbeitskraft frustrierend sein. Die Bedeutung basiert auf einer komplexen Reihe von Faktoren, von der physischen Umgebung und den Werkzeugen, die den Mitarbeitern zur Verfügung stehen, bis hin zu ihrer eigenen persönlichen Fähigkeit und Motivation.

Das bedeutet, dass es für Organisationen, die die Produktivität ihrer Arbeitskräfte verbessern wollen, mehrere Faktoren gibt, die sie angehen müssen. Es ist der erste Schritt und am einfachsten zu erreichen, dass die Mitarbeiter über eine geeignete Arbeitsumgebung und den Zugang zu den benötigten „Werkzeugen“ verfügen.

Warum lesen Sie das?

Es liegt nahe, dass eine Person umso motivierter ist, je effizienter sie eine Aufgabe erledigt. Natürlich spielen eine finanzielle Vergütung und ein großzügiges Leistungspaket eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Mitarbeiter zu motivieren und ihre Produktivität zu verbessern. Aber finanzielle Vorteile alleine reichen nicht aus, um das Beste aus Ihrem Team herauszuholen. Die meisten Menschen, die sich für eine Karriere in einem bestimmten Beruf engagieren, tun dies aufgrund eines echten Interesses auf diesem Gebiet und des Wunsches, der Organisation, für die sie arbeiten, echten Wert zu verleihen. Folglich sind die Aufgaben, die es Menschen erlauben, ihre Kreativität, ihren Einfallsreichtum und ihre Problemlösungsfähigkeiten zu demonstrieren, diejenigen, für die sie sich am meisten motiviert können.

Aber dann gibt es noch die etwas anderen Aufgaben. Fast jeder Beruf hat sie: langweilige, zeitraubende, energieentleerende Tätigkeiten, die für den täglichen Betrieb noch notwendig sind, aber leider nur wenige intellektuelle Anreize bieten. Dies sind die Aufgaben, die das „Aufschieben“ hervorbringen, für immer am Ende einer To-Do-Liste lauernd, und von einer glamouröseren Tätigkeit bei jeder möglichen Gelegenheit in den Hintergrund gerückt werden. In der Tat besteht die große Chance, dass Sie diesen Artikel lesen, anstatt sich gerade mit einer dieser Aufgaben zu beschäftigen!

Die gute Nachricht ist, dass Sie weiterlesen können – denn Roboter sind gerade dabei, diese Art von langweiligem Job für immer von Ihrem Arbeitsplatz zu verbannen.

Mehrwert durch Roboter

Tatsache ist, dass das Wiederholen einer langweiligen Aufgabe wie etwa das manuelle Übertragen von Daten von einer Softwareplattform zu einer anderen für das menschliche Gehirn nicht stimulierend ist. Dies kann dazu führen, dass der Mitarbeiter während der Aufgabe entweder „abschaltet“ (wodurch das Fehlerpotenzial erhöht wird) oder, dass er abgelenkt wird oder Dinge aufschiebt. Hier können Roboter einen Mehrwert schaffen, indem sie den Menschen dabei helfen, produktiver zu werden.

Robotic Process Automation (RPA) beinhaltet die Verwendung von Software-Robotern, um diese manuellen Aufgaben zu automatisieren. Dies löst eine Vielzahl von Problemen gleichzeitig. Zum Beispiel machen Roboter keine Fehler beim Eingeben oder Übertragen von Daten, was die Genauigkeit bei der Arbeit verbessert. Sie beseitigen auch die Notwendigkeit von Pausen oder Ausfallzeiten und können unbeaufsichtigt im Hintergrund laufen, sobald sie programmiert sind. Und am wichtigsten ist, dass die Roboter schnell sind – schnell programmiert, schnell integriert und zentral gewartet – wodurch die Implementierungskosten reduziert werden und auf lange Sicht Einsparungen bei den Unternehmen realisiert werden.

Die Rolle von RPA

RPA hat das Potential, die Langeweile für immer vom Arbeitsplatz zu verbannen, weil die Software-Roboter die intuitiven und auch kreativen Fähigkeiten von Menschen ergänzen. Das ist auch der Grund, warum Automatisierung nicht dazu führt, dass Menschen ihren Job verlieren – Roboter können zwar gut im administrativen Bereich sein, aber strategisches oder kreatives Denken erfordert immer noch eine menschliche Note. Die Funktion, die RPA spielt, besteht darin, die Menschen von den Aufgaben, die sie hassen, zu entlasten, damit sie mehr Zeit für die Bereitstellung von Werten aufwenden können, indem sie sich auf Bereiche wie Data Science oder den Aufbau von Kundenbeziehungen konzentrieren. Die Technologie macht Arbeit letztendlich nicht nur wertvoller, sondern auch kreativer. Es ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Blockchain: Wie gelingt eine kostengünstige Datenerhebung?

Blockchains werden als eine treibende Kraft der digitalen Transformation angesehen. Neben dem extrem sicheren Payment- und Identity-Management sowie Dokumenten- und Informationsaustausch wird der Einsatz von Blockchains auch intensiv in der Warenlogistik diskutiert. Dieser Tracking & Tracing Anwendungsfall ist auch einer der wichtigsten Anwendungsfälle für Blockchains, aber auch der komplexeste, denn er betrifft die gesamte Wertschöpfungskette. Einer der wesentlichen Vorteile einer Blockchain ist hier die Absicherung und volle Transparenz der Informationen vom Hersteller bis zum Endverbraucher. In einer Blockchain sind nämlich alle Einträge und Transaktionen kryptographisch miteinander verkettet. So können einzelne Einträge nicht mehr manipuliert oder gelöscht werden, ohne alle anderen zu zerstören. Zudem wird die Blockchain über viele Orte hinweg gehostet, was die Manipulationssicherheit zusätzlich erhöht. Die Blockchain ersetzt oder ergänzt damit eine singuläre Vertrauensinstanz.

Blockchains für Tracking & Tracing

Es finden sich zahlreiche Anwendungsfälle für solche manipulationssicheren Dokumentationslösungen: In der Arzneimittel- und Lebensmittelindustrie geht es unter anderem darum, den Verbraucher vor verdorbener Ware oder auch Fälschungen zu schützen sowie bei Handelsklassifikationen beispielsweise entsprechende Herstellungsnachweise zu liefern. Bei Geräten, Maschinen und Anlagen will man die Nutzung tracken, um Garantiebedingungen für installierte Produkte nachweislich sicher zu dokumentieren. Bei der Ersatzteilversorgung will man sich vor Grauware schützen und auch im Luxusgütersegment will man Raubkopien bekämpfen. Es spricht also viel für den Einsatz einer Blockchain zur manipulationssicheren Sendungsverfolgung und Rückverfolgung der Supply Chain.

Kosten müssen sinken

Eine wesentliche Hürde, die man bei der Implementierung einer Bockchain überwinden muss, sind jedoch die Kosten. Für jeden Eintrag in eine Bockchain muss die Rechenleistung für die kryptographischen Verfahren bezahlt werden und das Hosting auf mehreren Servern kostet ebenfalls Gebühren. Blockchains eignen sich damit zunächst vor allem für reglementierte Märkte, die eine sichere Dokumentation zwingen fordern oder für besonders teure oder gefährliche Güter, bei denen Tracking & Tracing wünschenswert und eine fälschungssichere Dokumentation wichtig ist. Je kostengünstiger eine Blockchain-Transaktion aber wird, desto mehr kann man sie auch auf preissensitivere und weniger kritische Tracking & Tracing Lösungen anwenden.

IoT-Sensoren in die Blockchain integrieren

Neben den Kosten der Bockchain Technologie an sich spielt im Rahmen der Warenwirtschaft dabei insbesondere die Erfassung und Übermittlung der Daten an die Blockchain eine entscheidende Rolle. Diese Lieferung einzelner Datensätze darf nämlich quasi nichts kosten, wenn Blockchains zum Standard der Dokumentation werden sollen. Und hier kommt man dann letztlich zu der passenden IoT-Sensorik, die es möglichst günstig anzubinden gilt. Bei Blockchains im Tracking & Tracing Bereich wollen Kunden beispielsweise jederzeit wissen, wo das Gut aktuell ist und in welchem Zustand bzw. unter welchen Umgebungsbedingungen es sich befindet. Es werden also Vergleichsweise viele Datensätze über den Zeitverlauf benötigt, wenn man – um nur ein Beispiel zu nennen – sicherstellen will, dass ein LKW oder Container nicht auf der Fahrt zwischen Lieferant und Logistikhub umgeladen wird. Oder wenn auf Verpackungseinheiten der Temperaturverlauf erfasst werden soll, um eine durchgängige Kühlkette zu dokumentieren. So nutzen zum Beispiel  Lieferdienste für Lebensmittel auf der letzten Meile häufig keine Kühlwagen, sondern verwenden stattdessen Trockeneis als Kühlmittel in die Boxen, sodass jedes Gebinde mit zu kühlenden Lebensmitteln einzeln getrackt werden muss.

Kleine Datensätze, großer Nutzen

Alle 15 Minuten beispielsweise Messdaten an die Blockchain zu übermitteln aus tausenden von Boxen erfordert eine extrem kostengünstige IoT-Konnektivität. Welchen Datenpfad kann man aber nehmen und was kostet dieser? Grundsätzlich braucht ein solches Setup keine Gigabit-Datentarife: Eine Nachricht mit Temperaturwert ist nur rund 2 Byte groß. Geolokalisierungsdaten rund 6 Byte. Bei einer Übermittlung alle 15 Minuten ergibt sich daraus für jedes angebundene Gerät ein Datenvolumen von lediglich rund 70 Kilobyte für ein ganzes Jahr. Früher lohnte es sich nicht, über solche Lösungen auch nur nachzudenken: In Zeiten, wo eine SMS noch 10 Cent kostete, hätten sich hieraus jährliche Übertragungskosten von mehr als 3.500 Euro pro Device ergeben (0,1 € x 4 x 24 x 365= 3504,- €) – ein Vielfaches dessen, was die wöchentliche Onlinebestellung von Lebensmitteln kostet. Lieferkostenfrei geht das heute nämlich schon ab rund 50 Euro. Idealerweise liegen die Übertragungskosten deshalb quasi bei Null, denn nur so kann eine engmaschige Datenübermittlung an Blockchains oder sonstige Dokumentationssysteme ohne zu hohen Kostenaufwand installiert werden.

Einfache BWL macht klar, wie es zu den Milliarden Eintragungen in Blockchains kommen kann: Sinken die Kosten, steigt der Absatz. Insbesondere im unteren Preissegment gewinnt der Absatz bei Preissenkung deutlich an Fahrt. (Bildquelle: Sigfox)

Neue Netze für die IoT-Sensoren

Nun gibt es mittlerweile auch Tarife zur M2M Kommunikation über Mobiltelefonie. Doch auch diese muss man verwalten, was bei hunderten oder gar tausenden Behältern sehr aufwendig wird. Außerdem müssten auch die Investitionskosten drastisch sinken, denn 5 Euro für eine SIM-Integration lohnt den Investitionsaufwand nicht – so gern man diese Daten auch in die Blockchain schreiben würde. Der Markt fordert deshalb bezahlbare Lösungen. Die IoT-Anbindung muss also deutlich günstiger werden. Mit innovativen Übertragungs-Netzen, die verschiedene Anbieter im Bereich der neu entstehenden IoT-Anbindung derzeit vorantreiben, nähern wir uns diesem Ziel mit großen Schritten und das ist auch gut so, denn Blockchain-Technologie umfassend im Tracking & Tracing zu nutzen, ist zu allererst eine Frage des Preises.

Hohe Reichweite durch Ultra-Schmalband Netz

Ein kosteneffizientes IoT-Netz ist das Low Power Wide Area Netzwerk Sigfox, das sich weltweit im Ausbau befindet und in Deutschland bis Ende 2018 voraussichtlich rund 85% Netzabdeckung erreichen wird. Ein Modul kostet rund 2 Euro und für Einmalverbindungen wurden bereits Lösungen vorgestellt, die für rund 20 Cent zur Verfügung gestellt werden sollen. Warum ist dieses Netz aber so günstig? Es verwendet nicht das lizenzierte Mobilfunknetz, sondern das weltweit lizenzfreie Ultra-Schmalband – in Deutschland liegt das im Frequenzbereich zwischen 868,13 und 869,525 MHz. Insofern mussten die weltweiten Betreiber dieses Netzes keine Lizenzen ersteigern. Das Netz selbst benötigt auch nicht so viele Basisstationen, wie Mobilfunknetze. Die Zellen erreichen in Städten eine Reichweite von 3-5 Kilometern, auch durch Wände hindurch und bis in den tiefsten Keller. Über Land steigt die Reichweite auf rund 30 bis 50 Kilometer. Über See hat man schon tausend Kilometer und mehr gemessen, sodass man bei entsprechendem Netzausbau über Satellitentechnik zukünftig wahrscheinlich auch Offshore-Kühlcontainer live tracken kann. Eutelsat will dies auf jeden Fall evaluieren und hat deshalb eigens einen erdnahen Orbit-Satelliten mit dieser Technik bestückt, der in 500 bis 600 km Höhe seine Bahnen ziehen wird.

Kostengünstiger Betrieb

Zudem ist auch die Verbindung zu den Basisstationen weniger komplex, da es keinen Handshake gibt und gesendete Daten ähnlich wie ein Radioteleskop empfangen werden. Dadurch fallen auch die Anforderungen für die smarten Sensoren entsprechend niedriger aus. Mit zunehmendem Ausbau des Netzes werden die Kosten noch weiter sinken. Verbindungsentgelte muss der Anwender zudem nicht beim Netzbetreiber bezahlen. Er zahlt vielmehr den Preis für sein Device und die Bereitstellung der Cloud App. Lediglich der Devicehersteller bezahlt die Kosten für das Datenvolumen bereits beim Kauf der ID des Devices. Alles kann also auf einen schlanken, kostengünstigen Betrieb solcher Services ausgelegt werden.

Preissegmente der Remote-Anbindungen von IoT-Devices an Blockchain Clients: Mit sinkenden Preisen pro Trackerlogik, sind immer breitere Applikationsfelder möglich. (Bildquelle: Sigfox)

Auch Einmalverbindungen für Gebinde

Logistik- und Gebindeanbieter arbeiten derzeit intensiv daran, ihre Mehrweg-Paletten, -Boxen und -Ladungsträger mit dieser Technologie auszurüsten, was ein viel feingliedrigeres Trackings & Tracing ermöglicht. Man kann es auch Tracking & Tracing 2.0 nennen. Dabei wird es aber nicht bleiben.

Sogar Tracking & Tracing 3.0 ist im Kommen: Es wird nämlich in Kürze eine Logik verfügbar, die einzig beim Öffnen eines Gebindes eine Meldung absetzen kann. Also Einmalverbindungen zur Blockchain für Einwegdevices wie beispielsweise Umverpackungen. Und diese Verbindungslogik zum Netz soll dann nur noch rund 20 Cent kosten. Das Netz kann deshalb den Einsatz von Blockchains beschleunigen, da die Sendungsverfolgung extrem günstig und sicher wird.

Wie man Licht ins Dunkel von Industrial Control Systems bringt

In industriellen Steuerungsnetzen herrscht noch immer flächendeckend Intransparenz. Dieser Zustand betrifft nicht nur die Cybersicherheit, sondern auch technische Fehlerzustände, die im Verborgenen die Systemeffizienz reduzieren.

Industrie 4.0 und das Industrielle Internet der Dinge (IIoT) verändern nicht nur grundlegend die Geschäftsmodelle ganzer Branchen. Auf einem greifbaren Level wird auch die Rolle des Anlagenbetreibers neu definiert. Er übernimmt die zentrale Verantwortung, die Kontinuität der Produktion sicherzustellen. Denn die Netzwerke in der Automatisierungsindustrie – insbesondere die Steuerungsnetze (Industrial Control System oder ICS) – sind das Nervensystems eines jeden Industrie 4.0-Unternehmens.

Tappen im Dunkeln

Eine aktuelle Studie des unabhängigen Analystenhauses Forrester Consulting zeigt jedoch, dass die wenigstens Unternehmen diesen Wandel bisher strategisch nachhaltig gestalten. Laut der weltweiten Umfrage wissen nur 18 % aller Verantwortlichen in Großunternehmen, wer in ihren Netzwerken aktiv ist. 82 % fehlt demnach die digitale Transparenz – eine Grundvoraussetzung für das funktionierende Netzwerkmanagement und somit für die Kontinuität und Gesamtanlageneffektivität eines Unternehmens.

Die Studie zeigt, dass in Unternehmen weder eine Übersicht aller Netzteilnehmer vorliegt, noch die Abläufe, Konfigurationen und konkreten Kommunikationsmuster in Steuerungsnetzen bekannt sind. Anlagenbetreibern und Netzwerkverantwortlichen fehlen damit die Grundlagen, ihr ICS effektiv zu steuern:

  • Klarheit zur Architektur ihres ICS in Form eines vollständigen Network Mappings;
  • Transparenz aller Vorgänge in Echtzeit und Detail;
  • Risikoeinschätzung (Risk Assessment) für rechtzeitige Reaktion auf Ereignisse;
  • Integration von Network-Condition- und Anomaliedaten zur Prozessoptimierung.

Beeinträchtigte Echtzeitprozesse und Sicherheitslücken

Zu diesem Ergebnis kommt auch der Spezialist für Industrial Security, Rhebo in seinen Langzeitprojekten sowie Industrie 4.0 Stabilitäts- und Sicherheitsaudits bei Automationsunternehmen und Kritischen Infrastrukturen, bei dem die neue Generation einer industriellen Anomalieerkennung zum Einsatz kommt.

Demnach können in ICS vier Hauptfaktoren identifiziert werden, welche die Produktivität und Kontinuität der Fertigung gefährden:

  1. Wachsende Komplexität: In Audits wurden nicht selten mehrere Hundert Komponenten verschiedenster Hersteller und Betriebssysteme in einem ICS detektiert. Diese sind häufig mit proprietären Werkkonfigurationen integriert und nicht aufeinander abgestimmt. In dieser Unübersichtlichkeit verstecken sich zudem nicht selten Netzteilnehmer, die unerwünscht oder gar unbekannt sind.
  2. Zugriff auf Steuerungssysteme von außen: ICS-Protokolle verfügen über ein geringes Maß an Sicherheitsvorkehrungen. Umso einfacher ist die Kontrollübernahme von Geräten. Aufgrund der zunehmend übergreifenden Vernetzung zwischen den einzelnen Ebenen eines ICS wird der Zugriff von außen immer wahrscheinlicher. So sind häufig prozessnahe Komponenten aus dem Level 2 zur Datenlieferung direkt mit Systemen aus dem Level 4 oder 5 in Kontakt, die jedoch auch an das Internet angebunden sind.
  3. Ungeregelte Kommunikationsstrukturen: Automatisierte Fertigungen sind abhängig von Echtzeitprozessen. Umso überraschender ist es, dass die Kommunikationsflüsse häufig nicht kapazitätsorientiert verwaltet werden, sondern mit Werkeinstellungen unlimitiert Abfragen erfolgen dürfen.
  4. Fehlkonfigurationen: In komplexen, wachsenden und prozessseitig immer wieder angepassten Fertigungen bleibt die konsistente Konfiguration des Steuerungsnetzes häufig auf der Strecke. Ausbleibende Nachrichten und Überlastungen sind die Folge.

Mit der industriellen Anomalieerkennung werden diese Störvektoren für Anlagenbetreiber sichtbar. Damit erhalten sie die Kontrolle über ihre Steuerungsnetze und können umgehend auf Ereignisse reagieren sowie die Anlagenverfügbarkeit und Prozessstabilität sicherstellen.